Die Künstlerin Frauke Dannert bedient sich ähnlicher künstlerischer Mittel wie Max Ernst. Collage und Frottage nehmen einen hohen Stellenwert in ihrem Schaffen ein, ebenso verwendet sie Elemente ihrer Werke häufig mehrfach.

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Insofern war die Kölnerin "erste Wahl" für eine Beteiligung an der Reihe "New Perspectives" im Leonora-Carrington-Saal des Brühler Max-Ernst-Museums, mit der Direktorin Madeleine Frey Besucherinnen und Besuchern einen neuen Blick auf die Sammlung ermöglichen möchte.

Der Titel der Ausstellung "Desert after Rain" ist ein Verweis auf Max Ernsts 1948 entstandenes Ölgemälde "Arizona Desert after rain", dessen fantastischer Landschaftsraum die 45-Jährige zu eigenen Arbeiten inspirierte. Große, nicht eindeutig identifizierbare Bildfragmente in pastelligen Farben hat Frauke Dannert direkt auf die Wände aufgebracht, die einen "Moment von Dynamik" in den Raum bringen. Dabei handelt es sich um Vergrößerungen von Reststücken aus Papiercollegen, die als Schablonen in die Wandmalerei übertragen wurden. Diese werden ergänzt durch eine Reihe von Papier- und Leinwand-Arbeiten.

Zwischen Architektur und Natur changieren mehrdeutige Elemente

In den großformatigen "Graphite-Paintings" begegnet man Formen, die die Künstlerin in Büchern und digitalen Archiven gefunden und so weit verfremdet hat, dass man das Ursprungsmaterial nicht mehr erkennt. Zwischen Architektur und Natur changieren die organisch-abstrakten, mehrdeutigen Elemente, die im Bildraum wie auf einer naturhistorischen Tafel angeordnet sind. Betrachterinnen und Betrachter sind aufgeforderdert, die Fundstücke "gedanklich zusammenzusetzen".

Auf dem System des Fragmentierens und des Zusammenfügens basieren auch die komplexen Papiercollagen, für die die Künstlerin eigene Fotografien und vorgefundene Pflanzendarstellungen kopiert. Aus diesen Kopien schneidet sie einzelne Fragmente heraus und arrangiert sie wie Bausteine über- und nebeneinander. Konkreter erscheinen die Arbeiten der "Birdseries". Die Abdrücke von Gräsern, Blüten und Blättern auf Papier bilden hier den Hintergrund für abstrakte Formen, die an Vögel denken lassen.

Ein weiteres Werk der Künstlerin findet sich inmitten der Sammlungspräsentation. Vor einer wandfüllenden Malerei, die ihrer Farbigkeit und dem schichtartigen Aufbau an die Landschaft in Arizona erinnert, wo Max Ernst von 1946 bis 1953 gelebt hat, hat sie die Bronzeskultur "The King playing with the Queen" platziert. In direkter Nachbarschaft findet sich auch Max Ernst Gemälde "Arizona Desert after rain". Durch die Wandmalerei ist ein Raum entstanden, der die landschaftliche Atmosphäre auf bannende Weise intensiviert.

Die Ausstellung im Max-Ernst-Museum, Max Ernst-Allee 1, wird am Donnerstag, 28. November, 19 Uhr, mit einem Künstlerinnengespräch eröffnet. Sie läuft bis zum 9. März. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 11-18 Uhr.

Programm für das
kommende Jahr vorgestellt

Am 22. März 2025 wird die Ausstellung "Hypercreatures – Mythologien der Zukunft" eröffnet. 20 Künstlerinnen und Künstler aus 12 Ländern stellen die Frage, wie angesichts globaler Krisen die Rolle des Menschen als Teil eines komplexen Netzwerks von Lebewesen neu gedacht werden kann. Präsentiert werden Visionen von Mischwesen, die Elemente von Mensch, Tier, Maschine und Pflanzen vereinen. Die im Iran lebende Künstlerin Farah Ossouli setzt am 27. Juni die Reihe "New Perspectives" fort. Sie orientiert sich an der klassischen persischen Minaturmalerei und wird eine neue Werkserie mit Bezug auf Max Ernsts Colloageroman "Une semeaine de bonté" gestalten.

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Der 20. Geburtstag des Max-Ernst-Museums wird vom 4. bis zum 7. September mit zwei weiteren künstlerischen Interventionen in der Dauerausstellung gefeiert. Beteiligt daran sind Marion Verboom und Christoph Westermeier. Außerdem gibt es eine Kunstnacht, Mitmachangebot und Konzerte. Alex Grein ist der Preisträger des Luise Straus-Preises des LVR 2024. Seine Werke sind ab 8. November im Leonara-Carrington-Saal zu sehen. Weitere Informationen gibt es online © Kölner Stadt-Anzeiger

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