Gefunden haben sie sich die sieben Kunstschaffenden schon bei ihrer Ausbildung in der Bonner Kunstakademie arte fact. Nun stellen sie ihre Bilder in der Rheinallee 8 aus, dem ehemaligen Sealife-Center in Königswinter.
Nach ihren Studienabschlüssen im Jahr 2021 wollten die Absolventen eines mehrjährigen Studiums nicht so einfach auseinandergehen und haben die Gruppe ART Azzurri gegründet mit dem Ziel, sich immer wieder zu gemeinsamen Arbeitswochen und Ausstellungen zu treffen.
Künstler waren beteiligt an den Kulturwochen in Wachtberg
Gut eingeübt wurde das Prozedere bereits in dem großen Atelier von Monique Jacquemin in der Alten Wassermühle in Niederbachem im Rahmen der letzten Wachtberger Kulturwochen. Schon damals fragten sie sich, was eigentlich das Besondere in ihrem täglichen Leben sei. "Nicht immer ist es leicht zu erkennen", stellten sie fest, und begannen zu malen.
Das Thema ist auch jetzt geblieben, die Bilder aber sind neu. Das Lavendelblau der Provence fängt Monique Jacquemin in expressionistischen Landschaftsmotiven ein, die draußen in der Landschaft direkt in Plein-Air-Malerei gemalt wurden. In einem Großformat (1,66 x 1,40 Meter) geht sie in Porträts den Träumen junger Mädchen nach, die im Zug in ihre Handys vertieft sind.
Es ist ein Bild voller Lichtpunkte und geheimnisvoller Farbverdichtungen, an dem sie "wochenlang" gesessen ist, wie sie berichtet. Claudia Marx hat hingegen genau das gemalt, was an einem ruhigen Abend da draußen vor der Tür der Rheinallee 8 auf der fast leeren Straße unter den Laternen zu sehen ist: Gelinder Veloverkehr und eine im Dunkel verschwindende Straßenbahn.
Aber auch die schnatternden Nilgänse am Rheinufer sind ihr nicht entgangen. Die Malerin hat eine ihrer beiden Töchter, wie sie mit kleinen Tierfiguren spielt, in einem großen Porträt festgehalten, das sogar das große Plakat der Ausstellung ziert.
Die Flut an der Ahr auf eindringlichen Bildern festgehalten
Die temperamentvolle Monika Trauner aus Kamp-Linfort vom Niederrhein hat den Stil der Graffitimalerei übernommen und jene Bildergemenge nachempfunden, die die Bahnfahrenden in ganz Deutschland zu Gesicht bekommen. Marion Reimann-Bender erinnert sich bei dem "Besonderen" in ihrem Leben immer noch an das Hochwasser an der Ahr. Auf eindringlichen Bildern hat sie die Zerstörung festgehalten.
Chansonabend und Musical im Rahmenprogramm
Eindringlich, fast ein bisschen gruselig ist gleich eingangs ein Paar von Kirsten Abersfelder, in dem die Liniengebung der Skelette der beiden Figuren in weißen Linien mit dargestellt sind. Es soll bedeuten, "dass unsere Welt gläsern geworden ist", wie die Künstlerin sagt. Ihre skurrilen Katzen in Zeichnungen sind zwar "Salonfähig" (Titel), aber ihre leise Geisterwelt, die an James Ensor erinnert, überträgt sich auf ihre mit skurrilen Kleinstfiguren gefüllten Wimmelbilder. Noch in der Gruppe sind der leicht surreal arbeitende Jurek Jarczyk und Ingeborg Mack, die die Vielfalt der Farbnuancen auslotet.
Besondere Highlights während der Ausstellung, die bis zum 16. Februar zu sehen ist, sind ein Chanson-Abend am heutigen Mittwoch um 18.30 Uhr und das Musical "The Addams Family" am Samstag, 25. Januar, 18.30 Uhr. Die Ausstellung in der Rheinallee 8 ist freitags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. © Kölner Stadt-Anzeiger
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