Klare Formen, klare Farben – das macht die Bilder von Petra Siering unverkennbar. Seit vielen Jahren ist diese Stilistik das Markenzeichen der Bonner Künstlerin.

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Am Sonntag eröffnete sie mit ihren Gemälden und Skulpturen die aktuelle Ausstellung "Vonbis" im Kuba in Nettersheim. Wer meint, die abstrakte Malweise sei eher technisch oder konstruktivistisch inspiriert, der irrt.

Denn Siering hat sich für ihre Kunst von der Natur inspirieren lassen. "Ich habe zu meinen Studienzeiten die Formen in den Marmorsteinbrüchen in Carrara gesehen", berichtete sie über die Initialzündung für ihr Werk. Das habe gewirkt, das bestimme die Strenge, sagt sie. Die Bildhauerei habe sie immer interessiert, berichtet sie.

Inspiration hat die Künstlerin in den Steinbrüchen von Carrara gefunden

Und so ist sie der Plastik treu geblieben, gerade nach dem Initialerlebnis in Carrara, sodass auch heute Marmor eine wichtige Rolle in ihren Werken spielt. Der Besuch in den Steinbrüchen, der für sie so wichtig gewesen sei, sei allerdings heutzutage nicht mehr möglich, bedauert sie. Das sei gerade für junge Künstler sehr schade, da ihnen diese Erfahrung verwehrt bleibe.

Auffällig ist bei den Arbeiten der Künstlerin, wie intensiv Skulpturen und die Arbeiten auf Papier, Karton oder MDF-Platten miteinander korrespondieren. Allerdings hat Siering nur eine Plastik mitgebracht, eine Arbeit mit etwa kniehohen Stelen aus Beton und Marmor.

Das sprengt das Budget, und das würde den Raum sprengen.

Petra Siering, Künstlerin

Das sei zum einen den räumlichen Möglichkeiten im nicht wirklich weitläufigen Innenraum des Kuba geschuldet. Andererseits bestehe ihr skulpturelles Œuvre vor allem aus großen und schweren Arbeiten, die gern mal eine Tonne Gewicht auf die Waage bringen würden. "Das sprengt das Budget, und das würde den Raum sprengen", sagt sie unmissverständlich.

Der Einfluss der Kölner Schule ist in Sierings Werk zu erkennen

Dafür ist an den Wänden auch in der strengen Bildsprache Sierings eine Entwicklung zu sehen. Bewegter, freier und noch näher am Stein seien die Arbeiten. Das Spiel mit der Farbe kennzeichne den Einfluss der Kölner Schule, da sie ihre Ausbildung an den Kölner Werkschulen machte, wo sie Meisterschülerin bei Marianne Kohlscheen-Richter wurde und später bei Daniel Spoerri.

Gut besucht war die Vernissage der Ausstellung der überregional bekannten und auch in öffentlichen Sammlungen gut vertretenen Künstlerin, die viel Interesse geweckt hatte. Mit einem Künstlergespräch mit ihrem Studienkollegen Heribert Schulmeyer vermittelte sie den Besuchern einen Einblick in ihr Schaffen.

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Zu der Ausstellung ist eine Sonderedition erschienen, ein Gliclée Print in limitierter Auflage, der, genauso wie die weiteren Werken in der Ausstellung, käuflich erworben werden kann. Die Ausstellung "Vonbis" von Petra Siering im Kuba in Nettersheim, Bahnhofstraße 14, ist noch bis zum 10. November geöffnet, jeweils samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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