Die "Bergische Onleihe" bekommt ein neues Mitglied. In diesen Tagen wird die Gemeindebücherei Kürten angeschlossen ans flächendeckende Digital-und Online-Netzwerk der bergischen Kommunalbibliotheken.
Nutzerinnen und Nutzer erhalten damit einen Zugang zu Zeitschriften und Zeitungen, die sie über App, am PC oder am Laptop lesen können. Bislang waren die Kürtener im Verbund nicht dabei.
"Ich rechne in den kommenden Tagen mit einem Anschluss", berichtete Kerstin Schmidt vom Fachbüro "demographie lokal" im Schulausschuss. Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Gemeindebücherei hat Schmidt in den vergangenen Monaten eine konzeptuelle Neuausrichtung der Gemeindebücherei erarbeitet, auch eine gut aufgenommene Umfrage unter den Nutzern floss in die Ergebnisse.
Kommunikation und mehr
Von einem Ort des Lesens und der Bildung soll die Einrichtung zu einem Ort der Kommunikation, der Kultur und des Miteinanders werden, Leseförderung und Medienkompetenz sind weitere wichtige Ansätze. Mit der neuen Wortschöpfung "Kübib" für die Kürtener Gemeindebücherei soll auch ein eingängiger Name für mehr Attraktivität sorgen. Das Bild der Bücherei solle, müsse sich verändern, sagte die Expertin. "Der Wandel hat schon begonnen."
Mit dem Blick auf die Kürtener Bücherei meinte Schmidt: "Sie muss sichtbarer werden." Mit einem großen Banner am Kürtener Sportplatz sei schon ein erster Schritt gemacht. Weitere sollen folgen. Im Januar 2024 war die bis dato in Trägerschaft von St. Marien Kürten liegende Einrichtung aus Kostengründen in die Obhut der Gemeinde übergegangen.
Vergrößerung kommt
Regina Krah und Corinna Säger, die beiden Leiterinnen, und weitere Kräfte wechselten mit, der Betrieb lief dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde ungehindert weiter. Was damals schon klar war: Die Bücherei, untergebracht im Erdgeschoss der Gesamtschule, muss sich zeitgemäßer, moderner aufstellen. Bislang gibt es keine Außenfenster, nur durch Glasbausteine fällt Licht. Nach dem Umbau im Zuge der Gesamtschulsanierung soll es Außenfenster geben, von 180 wächst die Größe auf 300 Quadratmeter.
Ein Café, Lesungen und andere Aktivitäten: Dies müsse jetzt in den kommenden Schritten angegangen und überlegt werden. Auch die Kooperation mit der Gesamtschule Kürten soll nach dem Umbau erweitert werden. Dann gehe es auch um die Aufenthaltsqualität und um digitale Kompetenz.
Abwärtstrend bei den Ausleihen
Zuletzt, so die Fachfrau, habe es einen Abwärtstrend gegeben. Von rund 10.500 Nutzern sei die Zahl auf 8200 zurückgegangen, in den vergangenen acht Jahren. Auch bei den Ausleihen seien die Zahlen rückläufig, von 32.000 auf 22.900 im Jahr. Aus den jetzt vorliegenden Eckpunkten soll sich eine neue Struktur für die Einrichtung ergeben, eine "Kübib", die für alle Kürtener Bürger attraktiv und interessant sei.
Neben einem Lese-Café könne auch quer über vieles andere nachgedacht werden. Schmidt brachte eine "Bibliothek der Dinge" ins Gespräch. Das sind Alltagsgegenstände, die gegen eine Gebühr ausgeliehen werden. In manchen deutschen und internationalen Büchereien gebe es so etwas bereits, dies sei auch ein Ansatz im Sinne der Nachhaltigkeit.

Beispielhaft nannte Schmidt Garderobe und Bekleidung, die für ein Bewerbungsgespräch ausgeliehen werden könne, etwa eine Krawatte. Das Ausleihen von solchen Gegenständen könnte auch zum künftigen Angebot der Kürtener Bücherei gehören. © Kölner Stadt-Anzeiger