Ho ho ho – es weihnachtet in Euskirchen. Zumindest dann, wenn man genau hinschaut. Zahlreiche Tannen in der Fußgängerzone sind dank kleiner Weihnachtselfen in Form von Kita-Kindern schon zu echten Weihnachtsbäumen geworden.
Auch die Eisstockbahn verbreitet seit einigen Tagen (siehe Kasten) winterliches Flair – und kalt werden soll es in der kommenden Woche auch.
Es ist also alles in großer Vorweihnachtsstimmung? Noch nicht ganz. Eine Sache bereitet dem Stadtmarketingverein Zeus nämlich noch Sorgen: die in die Jahre gekommene Weihnachtsbeleuchtung. Die soll nach mehr als zehn Jahren erneuert werden. Um mehr Licht für Euskirchen zu generieren, hat der Verein eine Crowdfunding-Aktion für die Weihnachtsbeleuchtung initiiert.
Euskirchen: Spendensammlung für Weihnachtsbeleuchtung gestartet
Gestartet worden ist die digitale Spendensammlung vor gut zwei Wochen. Zusammengekommen sind bisher etwas mehr als 730 Euro (Stand 15. November, 17.08 Uhr). Als Ziel hat der Verein 3000 Euro ausgerufen – so steht es zumindest auf der entsprechenden Crowdfunding-Seite im Internet.
Der Crowdfundingtopf ist nach Angaben von Christian Lange, Vorsitzender von Zeus, aber nicht das einzige Geld, das für eine neue Weihnachtsbeleuchtung ausgegeben werden kann. "Es gibt ein Verfügungsfonds eigens für die Weihnachtsbeleuchtung in Höhe von insgesamt 20.000 Euro.
Die Stadt zahlt 10.000 Euro ein und wir von Zeus ebenfalls", so Lange. Pro Jahr seien es 10.000 Euro. Mit der ersten Charge werden Überspannungsleuchten angeschafft, so Lange. Im kommenden Jahr soll dann die Beleuchtung an den Laternen ausgetauscht werden. Die Crowdfunding-Aktion von Zeus schlug in den sozialen Netzwerken hohe Wellen. Beliebtestes Argument der Kritiker: die Stadt gibt 60 Millionen Euro für ein neues Rathaus aus, hat aber keine 20.000 Euro für eine neue Weihnachtsbeleuchtung.
Die Weihnachtsbeleuchtung in der Euskirchener Innenstadt wird seit vielen Jahren und das heißt seit ungefähr 40 Jahren von der Werbegemeinschaft und dem heutigen Zeus initiiert und bezahlt.
Zeus-Chef Lange hält dagegen: "Die Weihnachtsbeleuchtung in der Euskirchener Innenstadt wird seit vielen Jahren und das heißt seit ungefähr 40 Jahren von der Werbegemeinschaft und dem heutigen Zeus initiiert und bezahlt." Unterm Strich sei es seit vier Jahrzehnten nicht die Aufgabe der Stadt, sich um die Weihnachtsbeleuchtung zu kümmern, zumal die Stadt den Marketingverein und dessen Aktionen "immer unterstützt hat und es auch weiterhin tut." Sie sei aber nicht"allein verantwortlich, eine weihnachtliche Atmosphäre in Innenstadt herzustellen."
Euskirchen: Leerstand besser als der nächste Dönerladen?
Lange kann die negativen Kommentare im Internet nicht verstehen. Man dürfe nicht immer alles schlecht reden. Der Einzelhandel sei durch viele Krisen gegangen – erst Corona, dann die Flut, dann die Sanierung der Fußgängerzone. Alles habe man gemeistert. "Es ist immer dieselbe Minderheit, die stänkert.
Die 30 Menschen vertreten niemanden, sondern wollen einfach nur motzen", so Lange, der aber auch sagt: "Wir müssen reflektieren, was uns Kunden widerspiegeln. Es ist nicht alles toll in Euskirchen. Die Geschäftsauswahl ist nicht die beste. Aber dafür kann die Stadt nichts. Und die Stadt Euskirchen hat viele Baustellen nicht exklusiv – beispielsweise die Döner-Laden-Problematik."
Leider verzeichnen wir auch in Euskirchen einen Rückgang von Geschäften, die sich mit unserer Stadt verbunden fühlen.
Und es sei nicht so, dass die Stadt nichts für die Attraktivierung tue – im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Das Förderprogramm, dass es Gründern ermöglicht, zunächst eine verminderte Miete zahlen zu müssen, sei so ein Beispiel. Und einem Eigentümer könne man eben nicht vorschreiben, an wen er sein Ladenlokal vermietet und an wen nicht. Und dann müsse man sich auch die Frage stellen, ob ein Leerstand besser sei als ein weiterer Kiosk oder der nächste Dönerladen.
Der Einzelhandel stecke in einer Krise. Die sei auch nicht wegzudiskutieren, so Lange. Trotz der Krise halte der Einzelhandel in der Kreisstadt zusammen. Aber auch der Zusammenhalt sei nicht mehr so wie vor Jahrzehnten. "Leider verzeichnen wir auch in Euskirchen einen Rückgang von Geschäften, die sich mit unserer Stadt verbunden fühlen", so Lange. Das wirke sich auf die Spendenbereitschaft der Unternehmen aus. Es sei halt etwas anderes, ob man einen Euskirchener Geschäftsmann um Geld für Weihnachtsbeleuchtung bitte oder einen Filialisten, deren Hauptgeschäftsstelle sich viele Hundert Kilometer entfernt befindet – wenn überhaupt in Deutschland.
Traditionell werde die Weihnachtsbeleuchtung in vielen Städten von den Werbegemeinschaften finanziert. "In Euskirchen sind diese Werbegemeinschaften vor einigen Jahren in den Stadtmarketingverein überführt worden", erklärt Lange. Projekte wie eine neue Weihnachtsbeleuchtung sollten mit vereinten Kräften gestemmt werden. Auch deshalb habe man sich fürs Crowdfunding entschieden. "Früher hat man in der Innenstadt richtig Kohle verdient. Die Zeiten sind aber vorbei", so Lange, der sagt, dass sich Zeus aus Unternehmerinnen und Unternehmern, Privatpersonen und Vereinen zusammensetzt.
Winterliche Adventspremiere in Schleiden
Schleidener und Besucher der Stadt dürfen sich in diesem Jahr auf ein ganz besonderes Highlight in der Adventszeit freuen: Eine 15 Meter lange Eisstockbahn, die im Rahmen der Aktion Weihnachtsglühen in der festlich geschmückten Innenstadt aufgestellt wird. Bürgermeister Ingo Pfennings wird die Eisstockbahn am Donnerstag, 28. November, um 16 Uhr eröffnen. Der Handwerker- und Gewerbeverein Schleiden (HGV) Schleiden lädt mit Unterstützung der Gesellschaft für Wirtschaft, Tourismus und Veranstaltungen (GfW) Schleiden zu einer stimmungsvollen Premiere ein.
Die überdachte Eisstockbahn, die bei jedem Wetter genutzt werden kann, sorgt neben dem traditionellen Weihnachtsmarkt für zusätzlichen winterlichen Freizeitspaß. Bis zu acht Personen können hier das traditionelle Eisstockschießen oder Lattlschießen ausprobieren. Die Bahn wird vom 28. November bis 21. Dezember donnerstags bis samstags von 16.30 bis 21.30 Uhr geöffnet sein. Beim Weihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenende ist die Bahn am Samstag bereits ab 11 Uhr und am Sonntag von 11 bis 21.30 Uhr geöffnet. Buchungen können ab sofort telefonisch unter Ruf 0171 8382817 vorgenommen werden.
Ein besonderes Highlight für Familien gibt es am Samstag und Sonntag, 7./8. Dezember. Dann lädt der HGV Schleiden alle Kinder zwischen 11 und 13 Uhr ein, die Bahn kostenfrei auszuprobieren.
Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Livemusik begleitet das Weihnachtsglühen und sorgt für eine festliche Atmosphäre in der Adventszeit. Zum Bühnenprogramm gehören Auftritte von Lückenfüller live, Roland Kill, Uwe Reetz, Bergmusikanten Ettelscheid, da Vinci, Ralf Völler, Georg Kaiser, die Drums + Pipes Dreiborn und pro Terra.
Die Glühwein- und Punschmanufaktur "Haus der Elixiere" verwöhnt die Gäste mit einer außergewöhnlichen Auswahl an Glühweinen und heißen Punschen, darunter Geschmacksrichtungen wie Chili, Hanf, Zimt und fruchtige Varianten sowie Marille-Holunder und Brombeer-Pflaume.
Der Weihnachtsmarkt in Schleiden findet am Samstag und Sonntag, 7./8. Dezember von 12 bis 21 Uhr beziehungsweise von 10 bis 18 Uhr statt. Angeboten werden Deko-Ideen, Kunsthandwerk und kulinarische Köstlichkeiten. An gibt es einen Fotopoint mit Original-Pferdeschlitten und lebensgroßem Hirsch. Die Aktion findet zugunsten eines örtlichen Tierheims statt.
Auch auf dem Krewelshofs in Obergartzem kann zwischen dem 17. November und dem 12. Januar Schlittschuh gelaufen werden. Auch Eisstockschießen ist in diesem Zeitraum donnerstags und freitags zwischen 16 – 20 Uhr möglich. (wki)
Der Weihnachtsmarkt am Platz am Gardebrunnen in Euskirchen ist eröffnet. Dort sind auch die beiden Eisstockbahnen zu finden. Im vergangenen Jahr war es noch eine – wegen der großen Nachfrage gibt es nun zwei. Die Stadt hat sie inmitten von Ständen mit Glühwein, Reibekuchen und anderen Leckereien sowie Angeboten für Kinder platziert. Die Bahnen sind klimafreundlich, weil sie weder Strom noch Wasser benötigen.
Die Bahnen werden bis Montag, 30. Dezember, geöffnet sein – mit mehreren Ausnahmen: Volkstrauertag (17. November), Totensonntag (24. November) sowie Heiligabend und Weihnachten (24. bis 26. Dezember). Die Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 14 bis 21 Uhr, Sonntag 14 bis 20 Uhr. Die Preise belaufen sich je nach Buchungszeit auf 30 bis 70 Euro je Stunde. "Das Angebot rund um den Platz am Gardebrunnen ist das erste Highlight des Euskirchener Weihnachtsangebots", sagte Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt.
Weitere Höhepunkte werden dem Verwaltungschef zufolge folgen. Am ersten Adventswochenende findet im Casino das Sternenfest statt. Am Wochenende des dritten Advents wird es auf dem Alten Markt zudem erneut das Weihnachtsdorf mit zahlreichen Ständen und Musikdarbietungen geben. (tom) © Kölner Stadt-Anzeiger
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