Unter dem Titel "ZUE in Königsdorf - Bürgerbeteiligung jetzt" hat die Initiative Königsdorf erneut eine Demonstration angemeldet.
Im Stadtsaal beginnt am Montag (18. November), 17 Uhr, eine Informationsveranstaltung zu der von der Bezirksregierung und Stadt geplanten Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Geflüchtete an der Alten Aachener Straße in Königsdorf. Davor, ab 16.30 Uhr, soll vor dem Stadtsaal für mehr Mitsprache und Beteiligung der Bürger protestiert werden.
Die Initiative Königsdorf besteht nach eigenen Angaben aus Bürgern, die sich von der Politik übergangen fühlen und ein Mitspracherecht und eine Beteiligung hinsichtlich der geplanten ZUE am Rand des Königsdorfer Forstes fordern. Trotz massiver Proteste von Bürgern und Anwohnern, der Sammlung von 4000 Unterschriften und umfangreichen Nachfragen bei Politikern und Stadtverwaltung habe der Rat am 10. Oktober mehrheitlich für den Kauf des Areals gestimmt, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative Königsdorf.
Distanzierung von Diskriminierung, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit
Im Zusammenhang mit der Infoveranstaltung will die Initiative nun "noch einmal deutlich" auf ihre Anliegen hinweisen: Sie fordert Mitsprache der Bürger bei gravierenden Entscheidungen, die ihren Stadtteil betreffen. Die Mitglieder seien der Meinung, dass der Betrieb der ZUE nicht das FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) mit seltenen Tieren und schützenswerten Pflanzen stören dürfe. Vorherige Verträglichkeitsprüfungen seien für den Naturschutz unabdingbar.
Zudem will sich die Initiative für "eine dezentrale und menschenwürdige Unterbringung" einsetzen. ZUEs erschwerten die Integration und könnten Probleme auslösen, die sich nachteilig auf die Bewohner und das Umfeld auswirken. Als letzten Punkt führt die Initiative aus, dass Integration nur mit dem Zugang zu Bildung, Arbeitsmöglichkeiten und Sprachkursen gelinge. "Wir fordern lokale Initiativen und Unternehmen auf, sich aktiv einzubringen", lautet ihr Appell.
Die Initiative Königsdorf betont, dass sie parteiunabhängig ist und sich von jeder Form von Diskriminierung und Gewalt distanziere sowie jede Form von Fremdenfeindlichkeit ablehne. Es handele sich ausdrücklich nicht um eine Initiative gegen Geflüchtete oder gegen Unterkünfte von Geflüchteten. © Kölner Stadt-Anzeiger
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