Berlin - Nach dem massenhaften Verkauf von Bahnhofsgebäuden gehören der Deutschen Bahn in Deutschland nur noch ein knappes Viertel der bundesweit rund 2.900 Empfangshallen.

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Etwas mehr als ein Fünftel sind wiederum in kommunalem Besitz, wie eine Auswertung des Interessenverbands Allianz pro Schiene zeigt. Mehr als die Hälfte gehört demnach privaten Eigentümern.

Der Privatbesitz von Bahnhöfen ist insbesondere in Ostdeutschland verbreitet, wie die Auswertung des Verbands zeigt. Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern. Mehr als 100 der insgesamt rund 130 Bahnhofsgebäude in MV gehören demnach privaten Eigentümern - ein Anteil von mehr als 80 Prozent.

Vielerorts dem Verfall überlassen

Private Eigentümer bauen die Gebäude in der Regel für private oder kommerzielle Zwecke um und nicht für den klassischen Bahnbetrieb. Vielerorts werden sie dem Verfall überlassen.

Die Allianz pro Schiene fordert deshalb Anreize für private und kommunale Eigentümer, die Bahnhöfe für den Schienenverkehr zu erhalten oder wieder fit zu machen. "Zur Verkehrswende gehört, dass wir Bahnhöfe für mehr Zugreisende ertüchtigen", teilt Verbandsgeschäftsführer Dirk Flege mit. "Das bedeutet auch attraktive Empfangsgebäude, die den Bedürfnissen der Reisenden gerecht werden." Es brauche finanzielle und organisatorische Unterstützung, um entsprechende Nutzungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Hier sei insbesondere der Bund in der Pflicht.  © Deutsche Presse-Agentur

Verkauf von Bahnhöfen und Bahnbrachen
Ein verkauftes und runtergekommenes Bahnhofsgebäude auf der Strecke Dresden-Berlin. (Archivbild) © dpa / Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Allianz pro Schiene - Dirk Flege
Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, fordert mehr Unterstützung für Eigentümer bei der Weiterentwicklung von Bahnhöfen. (Archivbild) © dpa / Monika Skolimowska/dpa
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