Wenn am 19. Oktober zum achten Mal der internationale Repair Day stattfindet, dann gibt es in Bad Honnef ein besonderes Ereignis: Fünf ehrenamtliche Helfer der Stadt Bad Honnef laden von 10 bis 14 Uhr zur Eröffnung der neuen "ReparierBar" in die Konrad-Adenauer-Schule ein.

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In diese "ReparierBar" können nach Angaben der Stadt alle Bürgerinnen und Bürger aus Bad Honnef tragbare Geräte bringen, die defekt sind, jedoch im Sinne der Nachhaltigkeit repariert und nicht entsorgt werden sollen.

Flüchtlinge, die in Bad Honnef leben, sollen in das Projekt eingebunden werden

"Wir überprüfen gemeinsam, ob eine Reparatur möglich ist, und führen diese dann auch gemeinsam durch", erklärt Thomas Welzel, der sich seit geraumer Zeit im Bereich Integration der Stadt Bad Honnef ehrenamtlich engagiert. Ziel des neuen Projekts ist es, dass sich auch Geflüchtete, die in Bad Honnef leben, einbringen können.

"Ich hatte schon länger die Idee, eine solche Reparaturinitiative zu eröffnen, wenn ich einmal im Ruhestand bin. Ich freue mich, dass ich dies nun zusammen mit vier Mitstreitern und mit Unterstützung des Bereichs Ehrenamt bei der Stadt Bad Honnef auch so schnell umsetzen kann."

Bad Honnefs Beigeordneter Holger Heuser freut sich über die "ReparierBar"

Wie der Name "ReparierBar" schon verrät, besteht zusätzlich zu der Reparatur von technischen Geräten auch die Möglichkeit, einen Kaffee oder ein kaltes Getränk zu sich zu nehmen. Welzel: "Eine angenehme Atmosphäre ist uns besonders wichtig. Wir helfen sehr gerne, würden uns aber auch über eine Spende freuen, mit der wir wiederum unser Werkzeug, Ersatzteile und die Getränke finanzieren können."

Bad Honnefs Erster Beigeordneter Holger Heuser freut sich über das neue Engagement: "Zum einen handelt es sich um ein sinnvolles Angebot im Sinne der Nachhaltigkeit. Zum anderen begeistert mich einmal mehr die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement in unserer Stadt."

Die Marke "Bad Honnef aktiv…im Ehrenamt" sei um ein attraktives Tätigkeitsfeld reicher. "Sehr gerne haben wir mit einem Raum in der Konrad-Adenauer-Schule einen Ort für die ,ReparierBar' zur Verfügung gestellt."

In der ehemaligen Schule sind schon bisher auch die Ehrenamtsprojekte Internationale Nähstube, Fahrradwerkstatt und Holzwerkstatt untergebracht. Das Gebäude in der Innenstadt wird gerade umfassend umgebaut, zunächst vor allem um Platz für das Jugendamt zu schaffen, das durch zunehmende Aufgaben im nahen Rathaus nicht mehr genug Räume hat.

Das Angebot in der Konrad-Adenauer-Schule ist nur ein Anfang

Der komplette Umbau der ehemaligen KASCH soll rund acht Millionen Euro kosten, die Finanzierung ist aber noch nicht komplett gesichert. Bürgermeister Otto Neuhoff bezeichnete jüngst im Stadtrat das Projekt als "Multifunktionales Jugend- und Begegnungszentrum".

Nach der Eröffnung am 19. Oktober wird die "ReparierBar" künftig immer am ersten Donnerstag eines Monats von 17 bis 20 Uhr in der Konrad-Adenauer-Schule (Raum E17) geöffnet sein, teilte die Stadt weiter mit.

"Das Angebot in der Konrad-Adenauer-Schule ist ein Anfang, perspektivisch möchten wir auch in anderen Stadtteilen – hier denke ich insbesondere auch an Aegidienberg – die ,repairBar' eröffnen", verrät Thomas Welzel.

Repariert werden können generell tragbare Geräte wie Elektro-Kleingeräte vom Toaster und Küchengeräten über Küchenradios bis hin zu Lampen. Aber auch (elektrisches) Spielzeug, Elektrowerkzeuge, HiFi-Komponenten oder Elektrogeräte wie Staubsauger oder Rasenmäher sind ein Fall für die "reparierBar".

"Weiße Ware" wie Kühlschränke gehören nicht in die "ReparierBar"

Bei Smartphones ist die Hilfe bei Software, Einstellungen und Konfiguration möglich. Nicht in das Portfolio passen hingegen die sogenannten "weiße Ware" wie Kühlschränke, Trockner und Waschmaschinen. Auch mechanische und elektrische Uhren, Fahrzeuge, Fahrräder und E-Bikes gehören nicht in die "repairBar".

Bei Smartphones fallen Hardwareprobleme sowie Akku- und Displaytausch aus dem Reparaturangebot raus. Und ganz wichtig: Alle Geräte müssen sauber sein. Im Zweifelsfall, so die Stadtverwaltung, sollte man vor einem Besuch einmal nachfragen, ob das zu reparierende Gerät, in der "reparierBar" richtig ist. Anfragen am besten per Mail. (eb/csc)

Weitere Projekte in Bad Honnef

Schon bisher an der ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule untergebracht ist die Holzwerkstatt "Holzdrache". Unter fachmännischer Anleitung entstehen dort aus Euro-Paletten und anderen Hölzern beispielsweise Tische, Regale oder Theken, die auch für gemeinnützige Zwecke gedacht sind. Die Werkstatt ist mit modernen Maschinen ausgestattet. Beim "Holzdrachen" sollen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund eine gemeinsame Stätte der Begegnung finden. Kontakt.

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Die Internationale Fahrradwerkstatt, die neun Jahre lang Am Spitzenbach untergebracht war, ist seit Anfang des Jahres ebenfalls an der KASCH beheimatet. Dort steht ein Team bereit, um für bedürftige Bürgerinnen und Bürger Fahrräder zu reparieren beziehungsweise um gebrauchte Fahrräder für wenig Geld abzugeben. Die Bedürftigkeit (wie Jobcenter-Bescheid oder Tafelausweis) muss nachgewiesen werden. Kontakt (auch für potenzielle Fahrradspender). (csc)   © Kölner Stadt-Anzeiger

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