"Das ist mein erster Roman für Erwachsene", sagt die Autorin Monika Tworuschka über ihr jüngstes Buch mit dem Titel "Eifel-Grauen", das kurz vor Weihnachten erschienen ist.

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Schlüpfrigkeiten müssen Leserinnen und Leser allerdings nicht befürchten, denn bei dem 254 Seiten starken Werk handelt es sich nicht um einen Erotik-, sondern um einen Kriminalroman.

Die 73-Jährige, die schon seit mehr als 40 Jahren in Arloff beheimatet ist, ist eine erfahrene Autorin, hat sich bislang allerdings in anderen Genres getummelt: "Seit rund 50 Jahren schreibe ich zusammen mit meinem Mann Udo Sachbücher", so die promovierte Islam-, Religions- und Politikwissenschaftlerin. Dazu kamen dann später Kriminalromane für Kinder und Jugendliche, bei denen aber auch stets religiöse Themen im Mittelpunkt standen.

Am Rande spielt die Religion auch in meinem Eifelkrimi-Debüt eine Rolle.

Autorin Monika Tworuschka

Das seien meist didaktische Krimis gewesen, so Tworuschka, bei denen die Krimihandlung in eine lehrreiche Erzählung eingebettet gewesen sei. "Am Rande spielt die Religion auch in meinem Eifelkrimi-Debüt eine Rolle", so Tworuschka weiter: "Davon sollte sich aber kein Krimifan abschrecken lassen." Denn mit mehreren Leichen, die Tworuschka an besonders malerischen Orten in der Eifel "ablegt", folgt sie den seit "Eifelkrimi-Erfinder" Jacques Berndorf bekannten und bewährten Mechanismen für einen erfolgreichen Regionalkrimi.

Auch der ehemalige Jüdische Friedhof in Arloff wird zum Tatort

Krimis sind bereits seit frühester Jugend eine besondere Leidenschaft Tworuschkas. "Obwohl mein Vater Lehrer war und großen Wert darauf gelegt hat, dass ich ,gute' Literatur lese, habe ich schon früh immer gerne zu Jerry-Cotton-Romanen oder Büchern von Edgar Wallace gegriffen", erzählt die 73-Jährige, die bei ihrem Krimi-Erstling besonderes Augenmerk auf detaillierte Landschaftsbeschreibungen gelegt hat.

Die Tat- und Handlungsorte ihres Krimis kennt die Autorin aus eigener Anschauung: den Tempelbezirk bei Pesch, im Volksmund auch Heidentempel genannt, die Kakushöhle bei Dreimühlen, die ehemalige NS-Anlage Vogelsang und den Freilinger See, um nur einige zu nennen. Im Buch kommt auch der ehemalige Jüdische Friedhof in Arloff vor, der in Sichtweite des Wohnhauses der Autorin liegt.

"Den Leichenfundort am Freilinger See habe ich mir vom Wasser aus erschwommen", berichtet Tworuschka, die begeisterte Kaltwasser-Schwimmerin ist. "Früher sind wir regelmäßig zum Schwimmen an die nur ein paar Kilometer von Arloff entfernte Steinbachtalsperre gegangen", so die Autorin. Dort sei der Badebetrieb aber stets im September eingestellt worden.

Nur im Winter geht das Paar nicht schwimmen

"Das war uns zu früh, weshalb mein Mann und ich uns Neoprenanzüge gekauft haben, um auch im Herbst und im Winter ins Wasser gehen zu können." So entdeckte das Paar auch den Freilinger See für sich. "Aus Altersgründen gehen wir aber nicht mehr zum Eisbaden, sondern machen von der Adventszeit bis zum März eine Badepause", bekennt Tworuschka.

Für das Coverfoto ihres Kriminalromans ist die Arlofferin dann aber noch einmal zur Unzeit ins kalte Wasser des Freilinger Sees gestiegen. "Ich wollte selbst die Wasserleiche geben und habe mich mit Männerkleidung über dem Neoprenanzug ins Wasser gelegt", erinnert sich die Autorin ans Fotoshooting mit ihrem Sohn Christopher. "Aber das wirkte überhaupt nicht gruselig, weshalb wir uns dann für die Detailaufnahme einer Hand im Wasser entschieden haben."

Unterstützung gab es auch vom Rest der Familie: Das Lektorat übernahm Ehemann Udo, und eine der Töchter des Paares, die als Polizistin arbeitet, gab wertvolle Tipps in Bezug auf die im Roman geschilderte Ermittlungsarbeit der Behörden. "Mir ist bewusst, dass die Soko bei einer Mordermittlung, zumal wenn es sich um eine so ausgeprägte Serie wie in meiner Geschichte handelt, aus vielen Beamten besteht. Das wäre für die Story aber zu unübersichtlich geworden, weshalb sich im Roman ein klassisches Ermittlerduo auf die Suche nach dem Täter macht", erklärt die Autorin.

Euskirchener Ermittlerduo bleibt den Tätern auf der Spur

Oder sind es gar mehrere Täter? In ihrem Roman verknüpft die Autorin jedenfalls zwei Kriminalfälle zu einer spannenden Geschichte. Ausgangspunkt ist eine internationale Friedenskonferenz auf der ehemaligen Ordensburg Vogelsang, an der Vertreter verschiedener Religionen teilnehmen.

Allerdings überleben nicht alle Teilnehmer der Konferenz ihren Aufenthalt in der Eifel, weshalb auf die beiden Ermittler Sarah Berger-Roth und Johannes Nöthen von der Euskirchener Kripo eine Menge Arbeit zukommt. "Die beiden bleiben auch dann am Ball, als tatsächlich eine Soko den Fall übernimmt", gibt Tworuschka einen kleinen Ausblick, wie sich die Ermittlungen im Buch weiterentwickeln.

Über Weihnachten gingen bei der Autorin bereits die ersten Rückmeldungen von Lesern ein, was sie darin bestärkt hat, eine Fortsetzung zu schreiben. "Der zweite Band ist schon in Planung, ein dritter ist angedacht", sagt Tworuschka, die ihren Debütroman im Eigenverlag bei "Books on Demand" veröffentlicht hat.

In den beiden Buchhandlungen in Bad Münstereifel ist das Buch "Eifel-Grauen" von Monika Tworuschka aktuell vorrätig. Es kann aber auch in allen anderen Buchhandlungen unter der ISBN 978-376931-150-1 zum Preis von 12,99 Euro bestellt werden.

Arloffer erklären seit 28 Jahren Kindern die Weltreligionen

Das wünscht sich jeder Buchautor: Einen Titel, der sich über viele Jahre hinweg gut verkauft und auf diesem Weg für regelmäßige Einnahmen sorgt. Dem Autoren-Paar Monika und Udo Tworuschka aus Arloff ist solch ein "Longseller", wie man in der Branche sagt, gelungen. "Die Weltreligionen Kindern erklärt" lautet der Titel des Buchs, das bereits im Jahr 2002 mit dem italienischen Friedenspreis ("Premio Satyagraha") ausgezeichnet wurde.

Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus werden darin detailliert und kindgerecht erklärt, wobei die Autoren auch Themen wie Antisemitismus sowie religiöse alltagsrassistische Diskriminierung nicht aussparen. "Die Erstauflage ist vor 28 Jahren erschienen, und seitdem wurde das Buch ständig erweitert und überarbeitet", so die Autorin.

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Eine völlig neu gestaltete Neuauflage gab es im vergangenen Jahr. Im Lauf der Jahre ist so aus einem 96-seitigen Buch ein jetzt 270 Seiten umfassender "Wälzer" geworden. ISBN: 978-357907-106-0, 22 Euro.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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