"Ratskeller", "Pizza Italia", "Altes Amtsgericht", "Neyehotel, "Esito" das sind nur einige der Gastronomiebetriebe, die in der Hansestadt Wipperfürth geschlossen haben oder in Kürze schließen werden.

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Bei einigen gibt es bereits Nachfolgeregelungen. Auch in den Kirchdörfern haben in den vergangenen Jahren einige Lokale geschlossen, ob Haus Hembach in Wipperfeld oder die Dorfschänke in Agathaberg und das Dorfgemeinschaftshaus in Thier. Das Angebot in Wipperfürth ist deutlich kleiner geworden, auch wenn es rund um den Markt mit Hansecafé, Brauhaus, Penne und Haus am Markt noch immer ein gutes Angebot gibt. Aber das sind, mit einer Ausnahme, keine klassischen Speiserestaurants.

Die Gründe für die Schließung sind im Einzelnen unterschiedlich, doch eine entscheidende Rolle spielt in den allermeisten Fällen der Personalmangel. Insbesondere das Küchenpersonal sei ein Problem, so Franco und Marcella Rizzuti, die den Ratskeller führten und Giuseppe Lauria der Pizza Italia betrieb.

Die Schließungen der Restaurants sind wie eine Welle über die Stadt hereingebrochen. Damit haben wir nicht gerechnet.

Lars Schreckegast, Citymanager Wipperfürth

Eine vielseitige und gute Gastronomie ist ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt. In Zeiten eines deutlichen Rückgangs des innerstädtischen Einzelhandels komme der Gastronomie eine wichtige Funktion als Frequenzbringer für die Innenstadt zu. Und auch für den Tourismus sei ein gutes gastronomisches Angebot wichtig, sagt Bürgermeisterin Anne Loth.

"Die Vielzahl der Schließungen ist wie eine Welle über die Stadt hereingebrochen, damit haben wir nicht gerechnet", sagt Citymanager Lars Schreckegast. Die Entwicklung sei so nicht vorhersehbar gewesen. Doch was kann die Stadtverwaltung überhaupt tun, um solche Entwicklungen zu verhindern? Einen direkten Einfluss gebe es nur bei Immobilien, die der Stadt gehören, macht die Bürgermeisterin deutlich. So wie es beim Ratskeller im Rathaus der Fall ist. Hier suche man aktuell aktiv nach einer Nachfolgelösung. Auch die Politik ist involviert. Bewerber sollen sich mit ihrem Konzept im Ausschuss vorstellen.

Kräfte bündeln und neue Wege gehen

Es sei erforderlich, die Kräfte zu bündeln und nah dran zu sein an der Gastronomie, um Entwicklungen zu erkennen und eventuell auch gemeinsam mit den Immobilienbesitzern nach Lösungen zu suchen. "Aufgabe der Stadt ist es, dass es gute Rahmenbedingungen für Gastronomie und Einzelhandel gibt", sagt die Bürgermeisterin. Dazu müssten die Kräfte gebündelt und auch neue Wege eingeschlagen werden. So wie etwa mit dem Musiksommer.

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Die Stadt will ein Gastronomiekonzept erstellen. Wie das aussehen könnte, erläuterte Holger Madel vom Büro Procagon im Ausschuss für Stadtentwicklung. Das Unternehmen mit Sitz in Burscheid hat Erfahrung in der Erstellung und Umsetzung entsprechender Konzepte. Eine Standortbewertung und eine Potenzialanalyse zählen zum Konzept. Man müsse Wipperfürth als Ganzes sehen und dazu zähle auch der Einzelhandel. Es sei schade, dass es keinen Verband gebe, der die Interessen bündle und als Ansprechpartner der Stadt diene, so Loth.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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