Die Enttäuschung war den beiden VfL-Handballern ins Gesicht geschrieben: Spielmacher Kentin Mahé hatte erst an Heiligabend zum ersten Mal nach seiner Ellbogenverletzung mit der Mannschaft trainiert und wollte ihr gegen die Füchse Berlin helfen.
Kapitän
So stand am Ende in der mit 19 000 Zuschauern ausverkauften Lanxess-Arena in Köln eine 22:29 (12:15)-Niederlage gegen die Füchse Berlin. Mit der wettbewerbsübergreifenden fünften Pleite in Folge verabschiedeten sich die Gummersbacher Handballer am Donnerstagabend in die WM-Pause.
Die Abwehr des VfL stand, aber diesmal patzte der Angriff
War es zuletzt die Abwehr, die beim VfL Sorgen machte, war es gegen den Tabellenzweiten der Angriff, der immer wieder klarste Chancen liegenließ oder sich technische Fehler erlaubte. Dabei war die Partie lange auf Augenhöhe, da sich auch die Berliner Phasen ohne Tore erlaubten. "Wir haben heute ein tolles Spiel gesehen und ich bin zufrieden, wie wir gedeckt haben und zurückgelaufen sind", erklärte anschließend VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Im Angriff habe sich sein Team aber schwer getan gegen eine gute Berliner Mannschaft.
Die fand zunächst gut in die Partie, führte schnell mit 3:1. Sigurdsson hatte die Startformation mit Kentin Mahé und Giorgi Tskhovrebadze gewählt. Mahé war es dann auch, der den ersten Treffer für die Gummersbacher zum 1:1-Ausgleich warf. Bis zum 5:5 (11.) durch den verwandelten Siebenmeter von Milos Vujovic glichen die Gummersbacher immer wieder aus, ehe die Gäste eine Strafzeit für Stepan Zeman nutzten, um sich auf 7:5 (14.) abzusetzen .
Eine doppelte Zeitstrafe ließ die Gummersbacher zur Pause mitvdrei Treffern zurückliegen
Doch die Gummersbacher Abwehr stand und Torhüter Dominik Kuzmanovic zeigte einige Paraden. Zwar legten die Berliner auf 9:6 (17.) vor, doch beim 10:11 (25.) hatten sich die Gastgeber wieder herangekämpft. Schon in dieser frühen Phase des Spiels zeigten die Gummersbacher Angreifer aber Nerven, statt wie ihr Gegenüber die Ruhe nicht zu verlieren.
Die Partie blieb eng, beim 11:12 (28.) hatten die Gummersbacher erneut auf zwei Treffer verkürzt. Zeitstrafen erneut gegen Zeman und Ellidi Vidarsson, entließen den VfL in doppelter Unterzahl zur Pause mit 12:15.
Nach dem Wiederanpfiff fanden die Füchse zunächst wieder besser ins Spiel und setzten sich auf 18:14 (35.) und wieder kämpfen sich die Gummersbacher heran, verkürzten auf 16:18 (37.). "Auch wenn die Berliner natürlich eine gute Abwehr stellen, schießen wir uns da selbst ins Bein und treffen unseren Nebenmann nicht oder werfen ins Aus", wird der VfL-Trainer im Anschluss diese Phasen beschreiben, von denen in der Folge bis zum Spielende noch einige kommen werden. "Es hat einen bitteren Beigeschmack bei so einem tollen Spiel, dass wir das nicht besser lösen können", so Sigurdsson.
Zwar kam seine Mannschaft immer wieder in die Situation, entscheidend verkürzen zu können, auch weil die Gäste minutenlang kein Tor warfen, doch nutzten die Hausherren ihre Möglichkeiten nicht. Beim 20:22 (52.) hatte Teitur Einarsson zum letzten Mal auf zwei Treffer verkürzte, ehe sich die Berliner absetzten.
Gudjon Valur Sigurdsson nahm noch eine Auszeit, stellte den Angriff auf 7 gegen 6 um. Drei Treffer der Füchse ins leere VfL-Tor machten die Nieder lage richtig bitter. Und zu hoch, wie VfL-Kapitän Julian Köster fand.
"Die bittere Wahrheit ist, dass wir ein Stück weit von den Spitzenteams weg sind", sagte sein Trainer. "Wir haben jetzt viel zu tun, müssen unsere Kräfte sammeln und einige Spieler gehen natürlich zur WM."
Im Februar, so Sigurdsson, müsste vor den nächsten Aufgaben dann ein Reset gemacht werden. Während die WM-Spieler schon am 3. Januar in die Vorbereitung starten, geht d as Training für die Mannschaft am 14. januar wieder los.
Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (3), Kodrin (3), Vujovic (3/3), Köster (2), Blohme (1), Häseler (2), Einarsson (3), Tskhovrebadze (2), Mahé (2), Pregler (1).
Tore Füchse Berlin: Anderssen (5), Gidsel (9), Freihöfer (7/4), Langhoff (1), Reichmann (1), Marsenic (6). © Kölner Stadt-Anzeiger
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.