Für die Handballer des VfL Gummersbach haben die Trainingsaufenthalte in der Kreisstadt etwas von Stippvisiten zwischen den Spielen der Handball-Bundesliga.

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Mit der Partie am Sonntag, 15 Uhr, in der Egetrans-Arena gegen Aufsteiger SG BBM Bietigheim steht die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson vor dem dritten Auswärtsspiel in einer Woche, das vierte folgt drei Tage später im DHB-Pokal in Erlangen.

Für den VfL ist die Halle in Bietigheim mit unterschiedlichen Gefühlen belegt. Dort wurde 2019 am letzten Spieltag der Saison der erste Abstieg der Vereinsgeschichte besiegelt. 25:25 trennten sich beide Teams und stiegen beide ab. Drei Jahre später machte der VfL 2022 an selber Stelle die Rückkehr in die Erste Bundesliga klar. "An diesen Moment erinnern wir uns natürlich sehr gerne zurück", sagt Mathis Häseler und fügt hinzu, dass es jetzt eine ganz andere Partie mit vielen neuen Spielern sei.

Große Euphorie beim Aufsteiger

Sie hätten sich mit Julius Kühn (MT Melsungen), Till Hermann (Frisch Auf Göppingen) oder Moritz Strosack (SC DHfK Leipzig) gut verstärkt, sagt denn auch VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson über die kommenden Gastgeber, die mit zwei Siegen und einer Niederlage in die Saison gestartet sind. Auf den souveränen Auftritt bei Mitaufsteiger in Potsdam (28:26), so Sigurdsson, sei die 25:33-Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen gefolgt, wobei die Bietigheimer nicht so schlecht gespielt hätten, wie das Ergebnis glauben lasse

. Zuletzt stand der 35:32-Erfolg in Eisenach , so dass die Euphorie beim Team von Trainer Iker Romero groß ist. "Sie haben eine kompakte beweglichen Abwehr vor guten Torhütern", sagt Sigurdsson. Das ist neben dem Oberwiehler Fredrik Genz, der vor allem gegen Eisenach glänzte, auch Daniel Rebmann, der in der vergangenen Saison noch für den VfL auflief. Er hatte zu Beginn der Saison mit muskulären Problemen zu kämpfen, saß gegen Eisenach aber schon wieder auf der Bank.

Bevor es in den Oktober mit neun Spielen in Bundesliga, Pokal und Europa League geht, war VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler froh, dass nach zwei Niederlagen am Mittwoch gegen den TVB Stuttgart ein Sieg eingefahren wurde. Und das trotz der Ausfälle von Julian Köster, Teitur Einarsson und Tom Kiesler, die die Gummersbacher in Rückraum und Abwehr schmerzen. Eine Prognose, wie lange die drei ausfallen, wollte Schindler nicht geben. Kurzfristigen Ersatz gebe das Budget nicht her und zudem gebe es keine Spieler, die der Mannschaft weiterhelfen könnten.

Beim Blick auf die Liga und die Verletzung von Julian Köster, sagt Schindler, gebe es gefühlt kaum einen Olympiateilnehmer, der nicht verletzt sei. "Für die Funktionäre steht nicht die Gesundheit der Spieler im Mittelpunkt, sondern ein Spielplan, den man gut vermarkten kann", kritisiert der VfL-Geschäftsführer. Dass es Gummersbach gerade jetzt mit den Verletzungen treffe, wo man europäisch spiele, sei schon tragisch. Doch bei aller Belastung, man habe auch darauf hingearbeitet, in dem Wettbewerb antreten zu können. "Und bei aller Belastung, es wir immer noch lieber gespielt als trainiert", erklärt Schindler. Jetzt gehe es aber erstmal ums nächste Spiel und da könnten die Handballer, die sonst vielleicht nicht so viel Einsatzzeiten bekommen würden, ihr Können zeigen.

Und da lohnt sich ein Blick auf die Partie gegen Stuttgart, wo sein Team gefährlich auf allen Positionen agiert habe, so Sigurdsson.

Fredrik Genz

Für Bietigheims Torhüter Fredrik Genz ist die Partie gegen seinen Heimatverein VfL Gummersbach eine ganz besondere. Der Oberwiehler läuft seit 2022 für Bietigheim auf und war in der vergangenen Saison maßgeblich daran beteiligt, dass das Team von Trainer Iker Romero aufgestiegen ist.

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Dass er in dieser Saison mit Daniel Rebmann und Filip Baranasic erneut zwei Konkurrenten auf seiner Position habe, beflügele den Konkurrenzkampf und pushe ihn, sagt der 27-Jährige, der in allen drei Bundesligaspielen der Bietigheimer im Tor stand. Dazu komme die Euphorie nach dem Aufstieg und der gute Saisonstart. "Wir freuen uns auf Sonntag und sind überzeugt, dass wir gegen Gummersbach gewinnen", so Genz.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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