Oberliga Frauen: HSG Euskirchen – HSG Merkstein 26:34 (10:16). Auch im dritten Anlauf hat es nicht geklappt.

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Wieder gab es keine Punkte für Aufsteiger Euskirchen, wobei die Niederlage angesichts des Spielverlaufs zu deutlich ausfiel.

Das Wichtigste zuerst

Die HSG Euskirchen wartet weiter auf den ersten Sieg in der Oberliga. Dabei hatte es bis zum 5:5 noch gut ausgesehen. Dann aber schlichen sich immer mehr Fehler in das Angriffsspiel ein, die Merkstein resolut bestrafte. Der Pausenstand sprach bereits eine deutliche Sprache. Nach dem Wechsel bissen sich die Euskirchenerinnen in die Partie und hielten mit Herzblut und bewundernswerter Moral dagegen. Mehrmals kamen sie auf vier Tore heran, doch Merkstein legte immer wieder zu und siegte nicht unverdient.

Die Szene des Spiels

6. Spielminute, es stand 3:3. Euskirchen verpasste im eigenen Angriff den Torwurf. Bei der Rückwärtsbewegung an der gegnerischen Neunmeterlinie wollte Corinna Schmitz den Arm ihrer Gegenspielerin wegdrücken, erwischte sie aber mit der Handkante im Gesicht.

Das Schiedsrichterduo beriet sich und zückte Rot gegen Euskirchens Kapitänin. Eine harte, aber durchaus gerechtfertigte Strafe gegen Schmitz. Danach wirkte das Team viele Minuten lang geschockt, was Merkstein sofort ausnutzte.

Euskirchens Moral stimmt, das Ergebnis nicht

Waren sie im ersten Durchgang noch recht lethargisch und berechenbar unterwegs gewesen, so wuchsen die Euskirchenerinnen nach der Pause über sich hinaus. In der Offensive agierten sie viel variabler und suchten schnell den Torabschluss. Torhüterin Kristina Viehmann kam ebenfalls besser ins Spiel und konnte sich mehrfach auszeichnen. Trotz großartiger Energieleistung und beherztem Kampf reichte es nicht, dem Spiel eine Wendung zu geben.

HSG Euskirchen leidet unter dünner Personaldecke

Gerade einmal zehn Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen standen der HSG zur Verfügung. Während der Gegner munter durchwechselte, mussten die Euskirchenerinnen viel Spielzeit machen. Konditionell sah man allerdings keinen Unterschied. Der kleine Kader könnte im Verlauf der Saison noch zum Problem werden, was man sofort nach dem Ausscheiden von Corinna Schmitz sah.

Eine frühere Schleidener Spielerin stand im Fokus

Luca Stajenda kam im Sommer vom VfB Schleiden in die Kreisstadt. Die Kreisliga-Torschützenkönigin der letzten Saison zeigte speziell im zweiten Durchgang ihr Können und erzielte von der Rechtsaußenposition sieben Tore. Ein guter Wert für eine Spielerin, die vor wenigen Monaten noch drei Ligen tiefer spielte. Stajenda ist definitiv ein Gewinn für die HSG.

Stimmen zum Spiel

Euskirchens Trainer Andreas Kunzke: "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn sie hat alles reingeworfen. Die Rote Karte gegen Cori kann man geben. Dadurch hat sie uns hinten als Abwehrorganisator gefehlt. Wir haben vorne alles gegeben, aber die Sechs-Tore-Hypothek war zu groß. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, weil sie mit Leidenschaft gespielt hat. Merkstein ist kein Fallobst. Wir sind trotz der Niederlage weiterhin auf einem guten Weg, weil wir gesehen haben, dass wir gegen solche Mannschaften mitspielen können."

Corinna Schmitz: "Ich treffe meine Gegenspielerin unglücklich im Gerangel mit der Handkante, aber es war weder Absicht noch die Faust, so wie es der Schiedsrichter dargestellt hat. Nachdem ich auf die Tribüne musste, ist das Spiel so ziemlich an mir vorbeigezogen."

HSG Euskirchen: Seipel, Viehmann; Lea Schmitz (1), Arends (2), Bank (4), Corinna Schmitz (2/2), Schmidt-Gogo (2), Rak, Esser (3/3), Stabauer (4/2), Stajenda (7), Viola (1).

Verbandsliga Männer: HSG Euskirchen – HSG Merkstein 34:30 (20:15). Das Duell der Männermannschaften von Euskirchen und Merkstein ging an die Einheimischen. In der Offensive strahlten die Gastgeber die nötige Souveränität aus und in der Abwehr stand die Mannschaft um Kapitän David Henzel deutlich besser als vor 14 Tagen gegen Birkesdorf II.

Trainer der Euskirchener Männermannschaft lobt die Abwehr

"Wir haben vieles besser gemacht als vor zwei Wochen", resümierte Trainer Frank Rösgen, der einzig mit der Schlussphase nicht ganz zufrieden war: "Da haben wir es etwas schleifen lassen und zu unkonzentriert die Abschlüsse genommen." Gut gefiel ihm das Abwehrverhalten, aus dem das gekonnte Umschaltspiel und die Trefferquote resultierten.

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"Der Kreativität in der Offensivbewegung war heute viel Raum geboten, sodass wir schwer ausrechenbar waren", blickte Frank Rösgen auf eine ordentliche Leistung seiner Mannschaft zurück. Nun hofft er, dass der Aufwärtstrend anhält.

HSG Euskirchen: Gebertz, Schmithuesen – Trimborn (5), Müller, Bünder (2), Berbuir (3), Gast (2/2), Krug (4), Schwarzbach (1), Henzel (8) Schmitz (7), Klein (2), Klocker.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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