Hundehalter in Much müssen ab 2025 tiefer in die Tasche greifen: Einstimmig verabschiedeten die Gemeinderatsmitglieder eine neue Hundesteuersatzung.

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Pro Tier und Jahr werden 20 Euro mehr fällig, die Mehreinnahmen gibt die Verwaltung mit 20.000 Euro an. Steigende Belastungen kommen aber auf alle Mucherinnen und Mucher zu. "Vernichtende Zahlen" hatte Kämmerer Christopher Salaske im Gepäck, der den Haushaltsentwurf 2025 einbrachte.

Bis 2026 muss Much den Haushalt ausgleichen – Erreichbar ist das nur unter "extremsten Anstrengungen"

Wegen der bekannten Finanznöte befindet sich Much seit 2016 im Haushaltssicherungskonzept, ist aber nach den Bestimmungen zur Vorlage eines ausgeglichenen Haushalts im Jahr 2026 verpflichtet. Das sei nur unter "extremsten Anstrengungen" zu erreichen, sagte Salaske. Im kommenden Jahr schließt der Etat laut Entwurf mit einem Minus von 6,7 Millionen Euro ab, erst 2026 und in den folgenden Jahren sieht die Planung ein kleines Plus vor.

Dabei, so erklärte Salaske, habe er für die Jahre 2025 bis 2028 schon "gewaltige globale Mindereinnahmen" von 900.000 bis 975.000 Euro angesetzt. Noch einmal wird das Eigenkapital erheblich gemindert, erst ab 2026 wird der Trend gestoppt. Die Allgemeine Rücklage, das Sparbuch der Gemeinde, schrumpft vom Jahresende 2024 auf wenig mehr als ein Drittel zum Jahresende 2026.

10,5 Millionen Euro investiert dennoch die Gemeinde laut Plan allein im kommenden Jahr, im Jahr darauf sogar 22,2 Millionen. Maßgebliche Projekte sind das Feuerwehrgerätehaus, die Anbauten an den Grundschulen Marienfeld und Much, Straßenbau- und Entwässerung sowie Unterkünfte für Geflüchtete. Bis 2028 sind Gesamtinvestitionen von 51 Millionen Euro vorgesehen.

Ohne genehmigten Haushalt kriegen Sie kein Geld auf dem Finanzmarkt

Kämmerer Christopher Salaske

Mehr als 38 Millionen Euro müsse die Kommune dafür an Krediten aufnehmen, führte der Kämmerer aus. Falls sie die Darlehen bekomme: "Ohne genehmigten Haushalt kriegen Sie kein Geld auf dem Finanzmarkt", warnte er. Außerdem benötigt Much Liquiditätskredite über acht Millionen Euro bis 2028. Dann sei, so Salaske, die 100-Millionen-Euro-Grenze der Schulden "deutlich überschritten".

Über die Erhöhung der Steuern sei der Ausgleich nicht zu erreichen, machte Salaske klar: Dafür sei bereits 2026 ein Hebesatz bei der Grundsteuer B von 1950 Punkten erforderlich, im Jahr darauf von 2100 und im Jahr 2028 dann sage und schreibe 2360 Punkte.

Mucher Bürgermeister stimmte mit für moderate Erhöhung der Gewerbesteuer

Für 2025 schafften die Gemeinderatsmitglieder immerhin Klarheit: Mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP verabschiedeten sie einen Gewerbesteuersatz von 575 Punkten für die unbebauten und forstwirtschaftlich genutzten Grundstücke und 890 Punkten für die Grundsteuer B. Der Gewerbesteuersatz bleibt mit 515 Punkten unverändert.

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Die Grünen hatten eine Anhebung der Gewerbesteuer auf 530 Punkte vorgeschlagen und eine Erhöhung der Grundsteuer A auf 650 Punkte. Auch Bürgermeister Norbert Büscher sprach sich für diese Anhebung aus, die von der Mehrheit aber abgelehnt wurde.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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