Türme von bunten Koffern stehen in dem Raum des Polizeipräsidiums Köln, in das die Polizei die Presse eingeladen hat.

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Es sind Werkzeugkästen, Maschinenteile, Baustellenradios und alles andere, was in Transportern von Handwerkern liegt – und immer wieder gestohlen wird. Etwa vier bis sechs Diebstähle werden laut Polizei pro Woche angezeigt, in der letzten waren es sogar über 40.

Am vergangenen Montag konnte die Polizei 144 Teile aus 14 Einzeltaten sicherstellen. Zu verdanken ist das Patrick Lohmar. Der Handwerker und Inhaber der Sanitärfirma Lohmar klagt schon seit mehreren Jahren über Diebstähle von Werkzeugen aus den Transportern der Firma (wir berichteten) – bis er jedes einzelne Teil mit einem kleinen GPS-Sender ausstattete.

Ein Diebstahl verursacht Kosten zwischen 10.000 und 15.000 Euro

Als er vergangene Woche sah, dass wieder eines der Fahrzeuge aus der Flotte der Firma aufgebrochen worden war, konnte er die fehlenden Teile orten und die Polizei informieren. Diese fand zwei volle Transporter mit gestohlenen Werkzeuge von verschiedenen Handwerksbetrieben. Häufig werden die Teile in Osteuropa verkauft, aber auch auf Facebook oder Ebay entdeckt die Polizei gestohlene Teile.

Laut Polizei ist es für die Täter relativ einfach, einen Transporter aufzubrechen. Dann steigen sie in den Wagen und nehmen alles mit, was sie in die Finger kriegen. "Das ist ein ständiges Problem", bestätigt Ralf Dubendorff, Leiter des Kriminalkommissariats 74. Deshalb sucht die Behörde seit dem vergangenen Jahr verstärkt den Kontakt zu Handwerksbetrieben und berät sie in Sachen Prävention.

So auch Lohmar. Er verstärkte zunächst die Seitentüren seiner Transporter, was die Diebe aber nicht vom Diebstahl abhalten konnte. Erst die GPS-Tracker haben Erfolge gebracht. Sie kosten in der Anschaffung etwa 15 bis 30 Euro pro Teil. Laut Lohmar ist das eine Investition, die sich lohnt: "Pro Auto liegen bei uns Werkzeuge im Wert von 10.000 bis 15.000 Euro." Hinzu kämen Kosten von bis zu 3000 Euro, die durch die Schäden am Wagen entstehen.

Kölner Polizei rät zu Brennstempeln und GPS

Von dem Fund am Montag profitieren auch die anderen Betriebe, dessen Geräte die Polizei in den zwei Fahrzeugen gefunden hat. Sie rät den Handwerkern, sich Individualnummern von Werkzeugen und Maschinen zu notieren und ihren Besitz zu beschriften. Im besten Fall mit einem Brennstempel, mit dem der Name der Firma in das Gerät eingeprägt wird. Die Markierung kann nicht so leicht unkenntlich gemacht werden. Das erschwert den Dieben, das Werkzeug auf dem deutschen Markt weiterzuverkaufen.

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Zudem erleichtert das Beschriften die Zuordnung, wenn die Polizei gefundenes Diebesgut an Besitzer zurückgeben will. Noch hat sie nicht bei allen am Montag gefundenen Werkzeugen herausgefunden, wem sie gehören. Bei einem fiel es den Beamten aber besonders leicht. An dem Gerät haftete noch ein Asservatenstempel der Polizei von einem vorherigen Diebstahl. Es geht nun zum zweiten Mal an seinen Eigentümer zurück.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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