Level 42 hab’ ich circa 35 Jahre lang aus den Augen verloren. Die Kassetten mit den Songs der Band, die mir ein Freund Anfang der 80er aufgenommen hatte, sind vor ein paar Jahren im Müll gelandet.

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Also ist die Frage: Funktioniert die Musik der britischen Funk-Pop-Jazz-Band noch immer, geht Mark Kings treibender Bass-Sound noch immer so in den Bauch und die Beine und lässt dem Zuhörer gar keine andere Wahl, als zumindest im Takt mitzuwippen?

Mark Kings Septett lässt nicht lange Zweifel aufkommen, wie diese Fragen zu beantworten ist. Als die ersten drei Songs gespielt sind und eine ausgedehnte Version von "Running in the family" gerade im Terrassensaal des Forums verklungen ist, fragt King grinsend ins jubelnde Publikum: "Alles gut?" Und ja klar: Alles ist gut an diesem Abend. Dass King, 66 Jahre alt, vor Schlupflidern zeitweise kaum noch aus den Augen gucken zu können scheint, dass natürlich auch an Keyboarder Mike Lindup, seinem 65-jährigen Kumpel aus der Gründungszeit der Band, die Zeit nicht spurlos vorbeigegangen ist – egal. Die Musik von Level 42 macht einfach total Spaß und die sieben Musiker entwickeln eine ansteckende Spielfreude über die nächsten anderthalb Stunden hinweg.

Das Publikum feiert King ein ums andere Mal für seine immer noch faszinierende Slap-Technik am Bass, die fast jedem Stück einen unwiderstehlich nach vorne treibenden Rhythmus verleiht. Die Fangemeinde im gut gefüllten Saal – zumeist Leute irgendwo zwischen Anfang 40 und Mitte 60, aber auch ein paar junge Fans – ist ziemlich textsicher mit von der Partie, als King sie zum Beispiel bei "Livin’ it up" zum Mitsingen auffordert.

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King ist unbestrittener Boss und Zentrum des Geschehens; schließlich hat er sich Anfang der 2000er-Jahre ja auch die Markenrechte am Bandnamen gesichert. Doch bieten die Stücke genügend Raum für die exzellenten Bläser, ihr Können zu demonstrieren. Und den nutzen Sean Freeman (Saxofon), Dan Carpenter (Trompete) und Nichol Thomson (Posaune), um den Stücken mit ihren Soli eine größere Prise Jazz zu verpassen. Schließlich, so King zwischendurch launig, sei man doch auf den Jazztagen. So gönnt die Band dem Publikum kaum eine Pause. Nur bei Mike Lindups "Children say" geht es mal etwas ruhiger zu. Zum Ende der Setliste schmeißen Level 42 ihre Leverkusener Fanbase noch ins "Hot Water". Zu deren immensen Vergnügen. "See you next year!", ruft Mark King dann ins Publikum. Aber klar.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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