Kindern Archivarbeit näherbringen – das soll mithilfe des Kinderbuchs "Merle und Sammy entdecken das Archiv" gelingen.
In dem Buch führt ein sprechender Fuchs die Kinder Merle und Sammy durch das Historische Archiv mit Rheinischem Bildarchiv und erklärt ihnen, was die Mitarbeitenden dort machen.
Das Archiv beherbergt Unterlagen und Dokumente aus der Stadtgeschichte, die von allen Interessierten kostenlos eingesehen werden können, darunter auch in Ausstellungen. 2009 stürzte das Gebäude ein, betroffen waren 30 laufende Regalkilometer. 95 Prozent davon konnten geborgen werden, sind wieder im Archiv gelagert und stehen dort in großen Teilen erneut für Besucher zur Einsicht bereit.
Das Buch soll allen zugänglich gemacht werden
Im Kinderbuch erfahren Merle und Sammy auch etwas über den Archiveinsturz und was danach mit den Archivalien passierte. Der Autor Mirko Born-Nanni ist selbst Mitarbeiter im Archiv und hatte die Idee für das Buch durch seine eigenen Kinder. "Jetzt kann ich ihnen endlich erklären, was ich mache", sagte Born-Nanni bei der Vorstellung des Buches im Archiv am Mittwoch. "Ein Bilderbuch ist der einfachste Weg, ein Kind zu begeistern und abzuholen." Born-Nanni sieht das Buch aber nicht nur als Kinderbuch, sondern als Informationsquelle für alle, die wissen wollen, was das Archiv ist.
Finanziert hat das Kinderbuch der Förderverein "Freunde des Historischen Archivs". Mit der Hilfe der Mitglieder kann das Buch kostenfrei verteilt werden, unter anderem in Grundschulen und Kindergärten. Das war dem Vorstandsvorsitzenden des Vereins Burkhard von der Mühlen besonders wichtig, um das Buch allen zugänglich machen zu können. "Wenn Sie dafür einen Euro oder zwei zahlen müssen, dann bleibt es in neun von zehn Fällen liegen", sagte er.
Mehr junge Menschen sollen erreicht werden
Burkhard von der Mühlen hält es für entscheidend, bei einer jüngeren Zielgruppe Interesse für das Archiv zu wecken: bei Kindern, Jugendlichen und Studierenden. "Wenn wir diesen Teil der Stadtgesellschaft nicht erreichen, überaltert unser Verein."
Der Fuchs aus dem Buch führt auch als Maskottchen durch eine aktuelle Archiv-Ausstellung zum Verhältnis von Tier und Mensch in Köln. Er soll weiterhin in der pädagogischen Arbeit des Archivs als "Erklärtier" eingesetzt werden, sagte Claudia Tiggemann-Klein, Mitarbeiterin im Historischen Archiv, bei der Buchvorstellung. Vielleicht gelingt es dem Team so, mehr Kinder für Geschichte und die Arbeit im Archiv zu begeistern. © Kölner Stadt-Anzeiger
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