Die Ermittlungen gegen zwei Mitarbeiter des Phantasialands werden 2024 nicht abgeschlossen. Dies teilte die Kölner Staatsanwältin Stephanie Beller auf Anfrage dieser Redaktion mit.
Sie rechnet damit, dass die gemeinsamen Untersuchungen mit dem Amt für Arbeitsschutz bei der Bezirksregierung Köln noch zwei bis drei Monate hinziehen werden.
Gegen die beiden Männer besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung. Möglicherweise haben sie an jenem 26. März Sicherheitsvorschriften zur Vermeidung von Arbeitsunfällen missachtet und somit den Tod eines 43-jährigen Kollegen verschuldet. Sie schweigen zu den Vorwürfen. Der Techniker war bei Wartungsarbeiten wenige Tage vor Saisoneröffnung von der Achterbahn "Taron" erfasst und tödlich am Kopf verletzt worden. Der Familienvater verstarb noch am Unfallort. Er hinterließ eine Frau und eine Tochter.
Express.de hatte berichtet, Zeugen hätten ausgesagt, dass der sogenannte "Dispatch Tone", der die Arbeiter an der Achterbahn vor einer einfahrenden Bahn (zum Beispiel bei einer Testfahrt) warnt, kurz vor dem Unglück nicht erfolgt sein.
Freizeitpark-Betreiber in
Brühl äußerte seine Betroffenheit
Angehörige hatten schon wenige Tage nach dem Unfall eine Spendensammlung für die Familie des 43-Jährigen ins Leben gerufen. Sie fürchteten, dass sich seine Frau und seine Tochter ihre Eigentumswohnung nicht mehr leisten können, weil ein Einkommen von hier auf jetzt wegfalle.
Vor einigen Jahren hatte sich das damals frisch verheiratete Paar seinen Wunsch vom Eigentum erfüllt, schrieb der Schwager des tödlich Verunglückten in einem Aufruf auf einer Spendenplattform. Nun bestehe die Sorge, dass sich die Witwe die Wohnung nicht mehr leisten könne.
Der Betreiber des Freizeitparks hatte rund 24 Stunden nach dem Tod des langjährigen Mitarbeiters in einer Erklärung seine Betroffenheit geäußert und betont, dass das Unglück in keinem Zusammenhang mit der Sicherheit der Achterbahn und dem Besuch des Parks stehe.
Die Achterbahn "Taron" ist im Jahr 2016 in Betrieb genommen worden. Zum Zeitpunkt der Eröffnung hielt sie den Weltrekord für die längste Multi-Launch-Coaster-Achterbahn der Welt sowie für die Achterbahn mit den meisten Richtungswechseln.
Im Brühler Freizeitpark war bereits 2017 war ein Mitarbeiter nach einem Arbeitsunfall bei einer Inspektion einer Achterbahn gestorben. Damals hatte "Winja's Fear and Force" überprüft werden sollen, der 58-Jährige wurde eingequetscht. Die Kölner Bezirksregierung hatte erklärt, dass der Unfall in keinem Zusammenhang mit der Sicherheit der Fahrgeschäfte stand. © Kölner Stadt-Anzeiger
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