20 Jahre nach der offiziellen Eröffnung des damals neuen Bergisch Gladbacher Busbahnhofs am 8. Mai 2004 hat die Stadt Bergisch Gladbach jetzt eine kleine, für die Verkehrssicherheit in dem innerstädtischen Bereich aber sehr bedeutsame Veränderung vorgenommen: Durch Absperrgitter werden eilige Fußgängerinnen und Fußgänger daran gehindert, die nördliche Zufahrt zum Busbahnhof einfach zu kreuzen.
An der jetzt gesicherten Stelle hatte es am 20. April 2023 einen schweren Unfall gegeben, bei dem eine 81-jährige Fußgängerin vom Fahrer eines auf den Bahnhof abbiegenden Busses übersehen und von dem Fahrzeug überrollt und schwer verletzt worden war. Im Strafprozess um die dem Busfahrer vorgeworfene fahrlässige Körperverletzung hatte ein Gutachter Anfang Oktober die Verkehrssituation in dem Bereich deutlich kritisiert.
Der Bergisch Gladbacher Stadtsprecher Patrick Ortmanns teilte auf Anfrage mit, dass die rot-weißen Absperrungen zunächst testweise als Provisorien eingerichtet, nun aber dauerhaft installiert werden sollen. Ortmanns: "Die Absperrungen wurden für die Sicherheit aller Fußgängerinnen und Fußgänger errichtet. Nicht nur in dem von Ihnen geschilderten Fall kam es zu gefährlichen Situationen. Um das Überlaufen der Straße an dieser Stelle einzuschränken, wurden die Absperrungen als Testphase aufgestellt."
Sie haben sich offensichtlich bewährt, denn, so Ortmanns weiter: "Die Testphase ist nun vorbei und uns wurde mitgeteilt, dass es zu deutlich weniger gefährlichen Situationen gekommen ist. Deshalb wird nun geprüft, wie eine dauerhafte Absperrung (anstelle der provisorischen Baustellenabsperrungen) aussehen könnte. Der Übergang soll also dauerhaft nicht mehr möglich sein."
Provisorische Absperrung seit längerer Zeit
Seit wann die provisorischen Absperrungen den Fußgängerverkehr an der Stelle bereits in geordnetere Bahnen lenken, blieb unklar: Die zuständige Kollegin sei gerade in Urlaub sei. Ortmanns schätzte, dass dies etwa seit einem halben Jahr der Fall sei. Auch das Busunternehmen RVK, dessen inzwischen nicht mehr als Busfahrer tätiger Mitarbeiter in den Unfall verwickelt gewesen war, konnte den Zeitpunkt nicht mit Sicherheit angeben; Sprecher Jan Peter Fischer sprach von einer Umsetzung "zeitnah" nach dem Unfall.
Der Fahrer des verunfallten Wasserstoffbusses war wie berichtet im Oktober wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 900 Euro Geldstrafe verurteilt worden: Er hatte für eine kurze Zeit nach rechts geschaut, um das Verhalten anderer Fußgänger zu beobachten, fuhr aber gleichzeitig nach links.
Der Bergisch Gladbacher Busbahnhof war am 8. Mai 2004 nach zehnmonatiger Bauzeit eingeweiht worden – beziehungsweise "getauft", wie ein Tageszeitungsredakteur seinerzeit spottete. Denn das 3,2 Millionen Euro teure Bauwerk bot aufgrund von Konstruktionsmängeln anfangs nur einen völlig unzureichenden Schutz gegen Regen. Aber auch die Verkehrsführung für die Fußgänger, die zu Bus und Bahn wollten, wurde in der Folgezeit nachgebessert. © Kölner Stadt-Anzeiger
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