Seit Freitag (11. Oktober) wurde der 37-jährige Duro T. aus Alsdorf-Hoengen bei Aachen vermisst. Jetzt gibt es Gewissheit in dem Fall: Am Ufer der Maas bei Elsloo in den Niederlanden wurde am Samstag (19. Oktober) eine Leiche aus dem Wasser geborgen. Die örtliche Polizei bestätigte, dass es sich um den Vermissten aus Nordrhein-Westfalen handelt.

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Vorangegangen war eine fieberhafte Suche nach dem 37-Jährigen, die vor allem durch die Familienangehörigen vorangetrieben wurde. Dass Duro T. Opfer eines tragischen Unfalls geworden ist, darauf ließ auch ein Video schließen, das der 37-Jährige in einer Angler-Community postete.

Video zeigt Vermissten aus Alsdorf kurz vor dem Unglück

Der leidenschaftliche Angler befand sich auf einem Ausflug nach Borgharen in der niederländischen Provinz Limburg bei Maastricht. Mitten in der Nacht postete er gegen 3.30 Uhr ein Handyvideo. Es zeigt den 37-Jährigen in einem kleinen Boot auf dem Wasser, vermutlich hat er es kurz vor dem Unglück aufgenommen.

Duro T. berichtet in dem Video, er befinde sich in einer hilflosen Lage. Sein Bootsmotor sei ausgefallen und das Boot sei in eine mit Bojen versehenen Absperrung vor einer Staustufe geraten. Das Boot hatte sich offenbar verfangen und war manövrierunfähig.

Was anschließend geschah, ist unklar. Aufgrund der starken Strömung, die zu der Zeit herrschte, könnte das Boot schließlich gekentert sein.

Polizei stellt Suche nach Duro T. aus Alsdorf ergebnislos ein

Am darauffolgenden Samstagmorgen (12. Oktober) fand ein Fischer ein herrenloses Boot auf belgischer Seite der Maas. Die Polizei fand darin unter anderem die Ausweisdokumente des Vermissten. Sein Auto wurde wenig später ebenfalls verlassen vorgefunden. Von Duro T. fehlte jedoch seither jede Spur.

Die belgische Polizei leitete umgehend eine großangelegte Suchaktion nach dem Vermissten ein. Aufgrund der einsetzenden Dunkelheit, aber auch aufgrund der starken Strömung, sei die Suche am Samstagabend ergebnislos eingestellt worden, hieß es.

Familie von Duro T.: "Es sind noch viele Fragen offen"

Ein Umstand, den die Familie des Opfers heftig kritisiert. Denn weitere behördliche Suchmaßnahmen habe es im Anschluss nicht mehr gegeben. "Es sind noch viele Fragen offen", sagt Kristijan Blazanovic, der Schwager des Toten, gegenüber der "Aachener Zeitung".

Dass nun überhaupt die Leiche von Duro T. gefunden wurde, ist vermutlich den unaufhörlichen Anstrengungen der Familie und Freunde zu verdanken. Von der Polizei habe man sich im Stich gelassen gefühlt, so der Schwager des 37-Jährigen.

Familie suchte fieberhaft nach Vermisstem aus Alsdorf

In den sozialen Netzwerken sind immer noch mehrere Vermisstenanzeigen der Familienangehörigen zu finden. Unter anderem wurde zu ganz konkreten Suchaktionen entlang der Maas aufgerufen.

Einer dieser privaten Suchtrupps wurde dann schließlich am Samstag (19. Oktober) fündig, eine Woche nach dem Verschwinden des 37-Jährigen. Seine Leiche habe in unwegsamem Gelände in Kotem nahe der belgischen Grenze gelegen.

Schreckliche Gewissheit: Privater Suchtrupp findet leblosen Körper

"Er lag auf dem Bauch, anhand der dunklen Kleidung haben wir sofort gewusst, dass er es ist", berichtet Blazanovic weiter. "Wir haben nichts angefasst, sondern sofort die Polizei informiert – genau, wie man sich verhalten soll."

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Der Familie bleibt nun vermutlich nur, Duro T. zur letzten Ruhe zu begleiten. Der 37-Jährige, der seit vielen Jahren in Alsdorf lebte und als Verkäufer in einem Autohaus arbeitete, soll in seiner Heimat in Kroatien bestattet werden, teilte ein Verwandter in den sozialen Netzwerken mit. In Aachen soll es aber eine Verabschiedungsmesse geben, hieß es weiter.

Für die Polizei ist der Fall abgeschlossen. Es handele sich um einen tragischen Unfall, Hinweise auf eine Gewalteinwirkung seien nicht gefunden worden.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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