Geschenke zu ihrem 50. Geburtstag hielt Eveline Hennemann 2011 für völlig überflüssig. Sie rief daher dazu auf, Menschen zu beschenken, denen es nicht so gut geht und rief dazu die Aktion "Wunschzeit" ins Leben. Jetzt erhielt die engagierte Ehrenamtlerin den Löwenpreis des Bergheimer Lions Clubs verliehen.

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Als einmalige Weihnachtsgeschenk-Aktion für Bedürftige gedacht, "bekam das Projekt schnell eine eigene Dynamik und hat sich entwickelt. Ich hätte damals nie gedacht, dass die Wunschzeit so lange durchhalten würde", sagte die neue Preisträgerin des seit 2013 jährlich verliehenen Löwenpreises sichtlich gerührt.

Den Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) beauftragte sie damals damit, Wünsche bei Bedürftigen, die im Rhein-Erft-Kreis leben, einzusammeln. Rund zwanzig Euro war die Richtlinie für den Wert der Geschenke. Auf der anderen Seite sammelte Hennemann Paten, die die Kosten übernehmen und anonym bleiben, kaufte die Geschenke, verpackte sie mit ihrem Team liebevoll und gab sie an den SKF weiter, der sie den Bedürftigen in der Weihnachtswoche übergab.

Mein Mann Friedhelm ist der ruhige Pol, wenn ich hektisch werde"

Eveline Hennemann

"Mit 131 Paketen haben wir damals angefangen. Inzwischen sind es über 700 und in diesem Jahr werden wir auf über 800 Präsente kommen", sagt Hennemann, die stets von August bis Weihnachten intensiv an ihrem Projekt arbeitet. Über 220 Paten sind das finanzielle Rückgrat der Aktion. "Mein Mann Friedhelm ist der ruhige Pol, wenn ich hektisch werde". Unterstützt wird das Team um Hennemann seit 2018 auch vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) und seit diesem Jahr auch von der AWO, die im Altenheim Quadrath-Ichendorf Geschenke der Wunschzeit an Menschen, "die nicht mit Geld gesegnet sind" (Hennemann), überreicht. "Wie die anderen Beschenkten freuen auch die, die oft gar keine Geschenke erhalten, sich immer riesig über ein eigenes Geschenk".

Das Ehrenamt ist der Kitt der Gesellschaft

Detlev Neuhaus, Activity-Beauftragter der Bergheimer Lions, betonte in seiner Laudatio auf die neue Preisträgerin, dass Hennemann "für andere da ist". Das Ehrenamt sei "der Kitt der Gesellschaft". Er stellte heraus, dass bei der Aktion Spender und Empfänger nicht in Kontakt kommen und so "kein schlechtes Gewissen" entstehe.

"Der Löwenpreis hätte auch Bärenpreis heißen können für Ihre bärenstarke Leistung", lobte Bürgermeister Volker Mießeler. Die Wertschätzung für das Ehrenamt könne "nicht groß genug sein, besonders in dieser Zeit, in der manches in Schieflage zu geraten scheint." Das Ehrenamt halte die Gesellschaft zusammen, betonte er und sicherte spontan zehn Patenschaften für die kommende Weihnachtsgeschenk-Aktion zu.

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"Der Preis ist eine schöne Anerkennung aber auch Motivation für die Zukunft", sagte Hennemann. Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro will sie als Dank an die kreisweit tätigen Unterstützer SKF für deren Frühe Hilfen und SKM für die Wohnungslosennothilfe weiterleiten.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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