Eine 33 Jahre alte Frau ist im Oktober Opfer eines Trickbetrügers geworden. Sie hatte Ende September über eine Online-Partnerbörse einen unbekannten Mann kennengelernt.

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Über knapp einen Monat schrieben sich die beiden, und der Unbekannte erschlich sich ihr Vertrauen. Schließlich gab er vor, in einer Notlage zu sein, und bat um Geld. Die 33-Jährige glaubte seinen Erzählungen und überwies ihm insgesamt 35.000 Euro.

Der Betrüger tauchte mit einem neuen Profil und einem anderen Namen auf

Nachdem er das Geld eingestrichen hatte, löschte der Mann sein Profil und brach den Kontakt ab. Kurz darauf entdeckte das Opfer auf dem Dating-Portal ein Profil mit denselben Bildern, die der Unbekannte in ihrem Chat-Verlauf benutzt hatte. Allerdings hatte er sich einen anderen Namen zugelegt. Sie erstattete am Mittwoch, 16. Oktober, Anzeige bei der Polizei wegen Betrugs.

Die Polizei weist auf diese Masche hin. Die Geschädigten werden durch das Love- oder Romance-Scamming hohem emotionalen Stress ausgesetzt. Die Täter oder Täterinnen suchen in Partnerbörsen oder sozialen Netzwerken gezielt nach potenziellen Opfern. Die werden nach dem Kontaktaufbau mit Liebesbekundungen überhäuft. Ziel ist aber ausschließlich, Geld zu erbeuten.

Die Betrüger sind demnach zum Beispiel auf einer Geschäftsreise in Westafrika und dort in Geldnot geraten. Oder sie benötigen sie das Geld für dringende Operationen von Kindern oder Angehörigen. Weitere Methoden sind gestohlene Koffer und Pässe, nicht bezahlter Lohn oder unbezahlte Rechnungen. Da die Opfer in emotionaler Abhängigkeit stecken, überweise viele zum Teil hohe Summen.

Die Betrüger geben sich meist als Ingenieure, Architekten, Soziologen, Konstrukteure in der Ölindustrie, Tierärzte, Computerspezialisten oder amerikanische Soldaten aus. Sie arbeiten in ihren Profilen mit Bildern attraktiver Männer, die aber gestohlen sind. Die meisten Täter geben vor, aus Amerika oder dem europäischen Ausland zu kommen, sitzen aber meist in Westafrika.

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Scamm-Frauen geben sich häufig als Russinnen aus

Scam-Frauen stellen sich meist als Krankenschwestern, Ärztinnen, Lehrerinnen, Schauspielerinnen und Geschäftsfrauen vor. Auch hier ist Attraktivität ein entscheidendes Merkmal, die Bilder sind in der Regel nicht echt und gestohlen. Viele geben sich als Russinnen aus, können aber auch aus Südamerika, Thailand, Afrika oder Europa stammen und sprechen wie die Männer perfektes Englisch, manchmal sogar Deutsch.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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