Kinderpunsch und Glühwein erwärmten am Wochenende nicht nur die Hände, sondern auch die Herzen der Besucherinnen und Besucher des Bielsteiner Weihnachtsmarkts.
Das alte Burghaus hüllte sich, wie jedes Jahr am vierten Adventswochenende, in einen festlichen Glanz. Aber der Bielsteiner Markt blieb natürlich nicht unberührt von den schrecklichen Ereignissen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.
Die Bestürzung war bei vielen spürbar, in die sonst so ausgelassene Stimmung mischte sich Nachdenklichkeit. Bürgermeister Ulrich Stücker sagte dazu in seiner Begrüßung: "Bei der ganzen Freude, die man hier heute empfindet, schwingt natürlich Betroffenheit mit. Aber mir ist es wichtig zu sagen, dass das, was der Heimatverein hier macht, immer wieder Freude bereitet und ein Zeichen von Gemeinschaft und Zuversicht ist."
Wiehlerin hat "mulmiges Gefühl"
Dieser Meinung war auch eine Wiehlerin, die den Bielsteiner Weihnachtsmarkt schon oft besucht hat und sich auch dieses Jahr bewusst dazu entschieden hatte: "Natürlich hat man ein mulmiges Gefühl, und man denkt viel an die Menschen in Magdeburg. Aber ich denke, dass wir uns nicht komplett die Freude daran nehmen lassen sollten", sagte die 61-Jährige. So dachten offenbar viele Oberberger, die trotz des ungemütlichen Wetters über das Gelände bummelten.
Die Veranstalter hatten nach Absprache mit der Polizei zusätzliche Barrieren aufgebaut und einen privaten Sicherheitsdienst engagiert. Die liebevoll mit Lichterketten und Tannenzweigen geschmückten Verkaufshäuschen verströmten derweil den gewohnten Weihnachtszauber.
Bürgermeister Stücker findet: "Der Bielsteiner Weihnachtsmarkt ist mittlerweile zu einer Institution geworden, und es ist wirklich einmalig, was der Heimatverein und alle Ehrenamtlichen hier alle Jahre wieder mit so viel Liebe und Herzblut auf die Beine stellen."
Der Bielsteiner Weihnachtsmarkt fand zum 15. Mal statt, dieses Jahr wirkten rund 100 Ehrenamtliche mit, um den Besucherinnen und Besuchern etwas zu bieten. An rund 50 Büdchen wurden Kunsthandwerksarbeiten wie Krippen, Kerzen, Baumschmuck und Keramik verkauft. Mit weihnachtlichen Spezialitäten wie Kässpätzle, Spießbraten, Reibekuchen, gebrannten Mandeln, Crepes und Baumstriezeln war für jeden Gaumen etwas dabei. Nicht zuletzt begeistert der Bielsteiner Weihnachtsmarkt aber mit seinem vielseitigen Musikprogramm.
Walter Müller vom Vorstand des Heimatvereins ist selbst Musiker und sagt: "Wir wollen uns ein bisschen von den anderen Märkten abheben, indem wir nicht Lieder wie ,Last Christmas' rauf und runterspielen, sondern Livemusik mit unterschiedlichen Musikstilen darbieten. So werden unterschiedliche Menschen angesprochen und für jeden ist etwas dabei." Das Quintett "Jazzprix" mit dem Bielsteiner Saxophonisten Stephan Aschenbrenner spielte swingende Weihnachtssongs wie "Walking in A Winter Wonderland". Der Bielsteiner Männerchor und der Remperger Posaunenchor untermalten das Markttreiben mit harmonischen Klängen.
Den musikalischen Höhepunkt des Samstagabends bildete die Gruppe "Nachtexpress" und sorgte für ordentlich Partystimmung – trotz allem. © Kölner Stadt-Anzeiger
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