Nach fünf Jahren Pause soll wieder der Margaretha-Linnery-Preis verliehen werden – erstmals vom Kreis Euskirchen.

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Mit der Auszeichnung werden seit 2005 Frauen ausgezeichnet, die im Kreis Euskirchen leben oder in der Region wirken und sich auf eine besondere Art und Weise für die Frauen im Kreis engagiert haben. Die letzte Preisträgerin war Dr. Gabriele Rünger.

Anschließend machte die Corona-Pandemie eine Auszeichnung unmöglich. Und noch viel entscheidender für die Zukunft des Margaretha-Linnery-Preises: Der Arbeitskreis Frauen löste sich in dieser Zeit auf. Dieser hatte vor fast 20 Jahren die Auszeichnung ins Leben gerufen.

Würdigung der FrauenTeil der Nachhaltigkeitsstrategie des Kreises

Doch nun das Comeback. Künftig soll die öffentliche Würdigung des Wirkens von Frauen als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Kreises erfolgen. Dafür ist nach Angaben der Kreisverwaltung eine neunköpfige Jury zusammengestellt worden, die über die Vorschläge entscheiden soll.

Unter anderem ist Katharina Hegemann Teil der Jury. Sie erhielt den Preis im Jahr 2012. Politisch wie künstlerisch setzte sich Hegemann jahrzehntelang für Frauen ein. 1989 gründete sie beispielsweise den Verein "Frauen helfen Frauen" mit.

"Es ist ein tiefes Gefühl der Wertschätzung, das man bekommt, wenn man mit diesem Preis ausgezeichnet wird", sagt Hegemann. Neben ihr wurden auch Fußballerin Sonja Fuss, Nevin Sezgin und die Schönauerin Marlene Büschel ausgezeichnet, die mit der "Casa Angela" eine Anlaufstelle für Frauen angeboten hat.

Es ist nicht irgendein Frauenpreis.

Astrid Günther, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Euskirchen

Dass der Preis nun vom Kreis Euskirchen verliehen wird, ist für Astrid Günther, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Euskirchen, eine Ehre. "Es ist nicht irgendein Frauenpreis", sagt Günther, die gleich noch mal ein paar Rahmenbedingungen für mögliche Vorschläge nennt. So sollen sich die möglichen Preisträgerinnen beispielsweise in einem "herausragenden Maß für die Geschlechtergerechtigkeit" einsetzen.

Vorschläge können bis Ende des Jahres eingereicht werden

Oder sich für die interkulturelle Verständigung mit dem Schwerpunkt Frauen oder den Einfluss von Frauen in der Wirtschaft eingesetzt haben. Der Fokus bei der Preisträgerin 2025 soll laut Günther auf dem beruflichen Engagement liegen, "weil es Auszeichnungen für ehrenamtliches Engagement bereits mehrfach gibt".

Eingereicht werden können die Vorschläge für den kommenden Margaretha-Linnery-Preis bis zum 31. Oktober dieses Jahres. Die Preisverleihung soll dann im kommenden Jahr am Weltfrauentag stattfinden. Während die Preisträgerin noch gesucht wird, steht bereits fest, dass es als Preis kein "Stehrümchen" geben wird, wie die Gleichstellungsbeauftragte einen möglichen Pokal bezeichnet - ohne die vorherigen Preise abzuwerten. Für die neue Preisträgerin wird es Schmuckstück geben, das die Gewinnerin "voller Stolz zeigen und tragen kann", so Günther.

Landrat Markus Ramers findet es ebenfalls gut, dass die Auszeichnung nun vom Kreis verliehen wird. "Der Margaretha-Linnery-Preis macht sichtbar, wie vielfältig das Engagement von Frauen im Kreis Euskirchen ist", sagt der Verwaltungschef. Zustande gekommen ist die neue Zuständigkeit übrigens bei einem Termin im Kreishaus, genauer gesagt bei der Sonderausstellung des Kreis-Geschichtsvereins "Frauenorte". Im März wurden dabei Orte vorgestellt, an denen Frauen auf irgendeine Art Geschichte geschrieben haben oder sich nachhaltig für das weibliche Geschlecht eingesetzt haben.

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Auch Katharina Hegemann und ihre langjährige Mitstreiterin im Kampf um Frauenrechte im Kreis Euskirchen, Monika Geusen-Trösser, waren bei der Eröffnung der Ausstellung dabei. Kurzerhand nutzten sie die Gelegenheit, sprachen die Probleme rund um den Preis an und rannten bei Astrid Günther offene Türen ein. Und so wird Margaretha-Linnery-Preis nun vom Kreis Euskirchen vergeben.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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