Erleichterung machte sich auf der Betriebsversammlung der Astro Strobel Kommunikationssysteme GmbH breit: Die Insolvenz wurde abgewendet, das Unternehmen hat einen neuen Investor gefunden.
"Ich bin megamäßig erleichtert und froh über die super Zukunftsperspektive, die wir jetzt haben", sagte Geschäftsführer Herbert Strobel. Im vergangenen Sommer hatte er einen Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht Köln gestellt (wir berichteten). "Die Insolvenz war nicht geplant und wir waren mit die letzten in der Branche, die sie angemeldet hatten", sagte der Geschäftsführer.
Der gesamte Bereich habe Schwierigkeiten. Mit der Unterstützung des Schweizer Investors NovoBit konnte sich das Unternehmen allerdings neu aufstellen und rechnet mit einer Weiterentwicklung, die es zukunftssicher macht. Die Veränderung fängt schon beim Namen an: Das Unternehmen heißt jetzt Astor Bit GmbH.
Bergisch Gladbacher Astro Strobel richtet sich international aus
"Das war unser Wunschinvestor, wir standen schon vorher mit ihm in Kontakt", sagte Strobel. NovoBit habe internationale Netzwerke, durch die das Unternehmen neue Märkte erschließen könne. Astro Strobel hingegen verfüge über viel Erfahrung, sei für seine Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit bekannt. Gemeinsam könnten die Partner ihr Produktportfolio erweitern und neue Perspektiven für die Kunden schaffen. "Es ist also eine Win-Win-Situation", findet Strobel. Im Moment spreche man technische Details ab, wie der Übergang sinnvoll gestaltet wird. Dafür hätten sie auch Fachleute an ihrer Seite.
Auch wenn einige Mitarbeitende durch die Schieflage der Firma gehen mussten, würde die Belegschaft laut Astor "der zentrale Bestandteil des Erfolgs" bleiben. Ihre Expertise und Erfahrung würden das Fundament bilden, auf dem die strategische Weiterentwicklung aufbaut. "Und die Leute, die ausscheiden mussten, sind in einer Auffanggesellschaft gelandet. Da haben wir eine recht sozialverträgliche Lösung gefunden", meint Strobel.
Astro war aufgrund von Lieferkettenproblemen und einer anhaltenden Verlustsituation in eine Liquiditätskrise geraten. Das Unternehmen stellt seit Jahrzehnten elektronische Geräte und Systemlösungen insbesondere für Kabelfernsehen, Satellitenempfang und liefert diese an Handelsunternehmen, Handwerksfirmen und Systemanbieter. Astro hat sich zu einem führenden Anbieter in Deutschland entwickelt. Das schützte nicht vor dem schwierigen Wirtschaftsumfeld, den Lieferkettenproblemen und der Stornierung eines Großauftrags.
Insolvenzverwalter Thomas Ellrich hat während des Prozesses den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten. © Kölner Stadt-Anzeiger
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.