Kölner Eltern müssen für das Kita-Essen ihrer Kinder ab dem kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen: Die Stadt will das Entgeld für das warme Mittagessen von derzeit monatlich 40 Euro auf dann monatlich 70,40 Euro anheben. Das bedeutet eine Preissteigerung um mehr als 70 Prozent.

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Begründet wurde das im Jugendhilfeausschuss mit im Zuge der Inflation deutlich gestiegenen Kosten der Caterer für Lebensmittel und Energie. Da die Rahmenverträge mit den Caterern in diesem Jahr ausliefen, mussten diese neu ausgeschrieben werden. Die Gebote fielen deutlich höher aus als bei der letzten Vertragsverlängerung. Dabei verweist die Stadt darauf, dass die Essensbeiträge seit dreizehn Jahren – also seit 2011 – nicht angehoben worden seien.

In den letzten Jahren konnten die Mehrkosten noch aus den Mitteln des "Stärkungspakts Nordrhein-Westfalen" aufgefangen werden. Das war nun nicht mehr möglich. Trotz der steigenden Preise schießt die Stadt jährlich noch 1,4 Millionen Euro aus dem Haushalt zu, um die Kosten zu decken.

Nur noch Bio-Fleisch im Kölner Kita-Essen

Eltern können allerdings in ihrem Kita-Vertrag künftig wählen, an wie vielen Tagen sie Verpflegung in Anspruch nehmen. Wer dann etwa nur an vier Tagen das Mittagessen bucht, zahlt 56,30 Euro. Wer nur an einem Tag das Mittagessen bucht, zahlt 14,10 Euro monatlich. Wer Anspruch auf Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets hat, für den bleibt das Kitaessen weiter kostenlos. Die Verpflegung umfasst neben einem warmen Mittagessen auch einen gesunden Nachmittagssnack und Getränke.

Außerdem wurden im Rahmen der neuen Verträge auch die Standards für das Essen angehoben. Klimaschutz und Nachhaltigkeit spielen künftig eine deutlich größere Rolle. So ist in den Verträgen mit den Caterern festgeschrieben, dass bei den täglich 16.000 Mahlzeiten für Kölner Kinder das Fleisch künftig zu 100 Prozent Bio-Qualität haben soll. Betrachtet auf alle verwendeten Produkte soll die Bio-Quote 30 Prozent betragen. Fisch soll ausschließlich aus nachhaltiger Fischerei verwendet werden. Auch soll auf Frische und Saisonalität Wert gelegt werden und möglichst viele Fair-Trade-Produkte zum Einsatz kommen.

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Der Jugendhilfeausschuss stimmte den veränderten Konditionen zu. Die Beschlussfassung durch den Rat soll noch im Oktober erfolgen. Aufgrund der Aufwände rechnet die Stadt damit, dass die Preisanpassung erst zum 1. Februar 2025 rechtssicher in Kraft treten kann.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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