Immer wieder huschte ein Lächeln über die Gesichter der Mitglieder der Initiative Viehplätzchen, während sie über den kleinen Trödelmarkt in ihrem Viertel schlenderten.

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Zahlreiche Anwohner hatten sich mit eigenen Verkaufsständen an dem Nachbarschaftsfest beteiligt oder nutzten die herbstlichen Sonnenstrahlen für einen entspannten Plausch.

"Wir haben in den letzten drei Jahren sehr viel Zeit damit verbracht, Gespräche mit unseren Nachbarn, der Stadt und auch anderen Trägern vor Ort wie der Caritas zu führen, um unseren Sorgen und Problemen Gehör zu verschaffen", erklärte Rose Haferkamp: "Unser Viertel hat leider einen schlechten Ruf und wird häufig mit Alkohol, Drogen und Obdachlosen in Verbindung gebracht. Am heutigen Tag kann man aber wieder sehen, dass viele Anwohner gemeinsam an einem Strang ziehen, um unser Zuhause schöner und lebenswerter zu gestalten."

Mitglieder wollen Euskirchener Viertel positiv verändern

Kontakte knüpfen und als Gemeinschaft näher zusammenzurücken sei nicht nur während des Nachbarschaftsfestes, sondern das ganze Jahr über entscheidender Bestandteil des ehrenamtlichen Engagements der Viehplätzchengruppe, betonte auch Horst Werner: "Nur gemeinsam kann es uns gelingen, auch langfristige Veränderungen zu bewirken." So habe man es etwa geschafft, ein verwahrlostes Beet zu bepflanzen und zu pflegen.

Pünktlich zu dem Straßenfest konnten die Mitglieder zudem einen weiteren Meilenstein ihres Wirkens präsentieren. In Kooperation mit dem Forum Ehrenamt der Euskirchener Region (Feder) ist in den vergangenen Wochen an der Bischofstraße ein kleines Büro entstanden, das künftig als Anlaufstelle für alle Viertelbewohner dienen soll. "Hier kann jeder hinkommen, um sich und seine Gedanken über das Viertel mitzuteilen", berichtete Birgit Erlenbach.

Offen für Wünsche und Sorgen der Menschen

"Auch Menschen, die es nicht gewohnt sind, ihre Belange öffentlich vorzubringen, bekommen hier die Unterstützung, trotzdem Wünsche und Sorgen zu teilen." Zu diesem Zweck habe man auch den Stadtrat überzeugen können, eine Vollzeitstelle für eine Quartiermanagerin zu bewilligen, die sich um verschiedene Viertel und auch vor Ort in den neuen Büroräumen um das Viehplätzchen kümmern werde.

Eine Entwicklung, die auch Hildegard Schmadel vom Forum Ehrenamt mit Begeisterung aufgenommen hat. "Wir waren vom ersten Augenblick an sehr froh über diese Zusammenarbeit. Das Team verfolgt ganz tolle Ziele, die es gemeinsam umzusetzen gilt, und diese Räumlichkeiten bieten eine weitere gute Möglichkeit dazu."

Vieles habe man in den vergangenen drei Jahren bereits in die Wege leiten können, doch nach wie vor gebe es viel Arbeit, betonte Rose Haferkamp: "Unsere Arbeit spricht sich auch im Viertel immer mehr rum, und die Menschen merken mehr und mehr, dass wir nicht beißen."

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An diese Erfolge wolle man im Sinne einer guten und lebendigen Nachbarschaft anknüpfen: "Wir haben ganz viele Ideen, wie wir unser Zuhause noch schöner machen können, und würden uns freuen, dafür auch noch mehr Mitstreiter gewinnen zu können", so Haferkamp. "Veranstaltungen wie unser Straßenfest sind eine großartige Gelegenheit, mit allen ins Gespräch zu kommen, unsere Nachbarn von unseren Ideen zu begeistern und sie zu motivieren, ihre eigenen Ideen einzubringen."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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