Vier Vereine aus der Landesliga Staffel 2 haben nach der Hälfte der Hinserie erst eine Partie verloren – darunter befindet sich auch der Aufsteiger aus dem Kreis Euskirchen, der TuS Chlodwig Zülpich.
Lohn dieser eindrucksvollen Bilanz ist der siebte Tabellenplatz, der durch einen Erfolg im Nachholspiel beim BCV Glesch-Paffendorf Ende November sogar noch gesteigert werden könnte. Trainer David Sasse hat vor dem Auswärtsduell mit Ligaprimus Viktoria Arnoldsweiler also allen Grund, zufrieden zu sein.
Zunächst einmal die wichtigste Frage: Was macht Ihre Gesundheit?
David Sasse: Ich schlage mich nicht zum ersten Mal mit Covid herum, aber in diesem Fall hat es mich besonders hart erwischt. Ich denke, dass ich am Sonntag dennoch ohne größere Einschränkungen dabei sein kann.
Der TuS stellt als Neuling mit 25 Treffern hinter Eintracht Verlautenheide und den Sportfreunden aus Düren die drittbeste Offensive der Klasse. Wie lautet ihr Kommentar dazu?
Krass, oder? Als ich das Team übernommen habe, hatte ich ganz klare Vorstellungen davon, wie wir Fußball spielen wollen. Natürlich hat es einige Zeit gedauert, bis die Automatismen gegriffen haben, aber die 129 Tore aus der Aufstiegssaison waren ein deutliches Indiz dafür, dass wir eine Partie lieber 4:3 als 1:0 gewinnen. Dieser angriffsorientierte Spielstil ist absolut ligaunabhängig und wird sich unter meiner Führung auch nicht ändern.
Zum Saisonauftakt fehlten Zülpich 104 Torbeteiligungen aus der Vorsaison
Was sagt die tolle Zwischenbilanz über Ihre Mannschaft aus?
Jeder Einzelne ist extrem lernwillig und hat sich in den vergangenen Monaten enorm verbessert. Egal, ob wir die Leistungsexplosion von Luca Ohrem, die Steigerung bei Johannes Püllen oder die Konstanz eines Georg Salmon nehmen, der als Kapitän und Innenverteidiger in die Fußstapfen von Dustin Oellers getreten ist: Das sind nur drei Beispiele von ganz vielen. Und ich bin fest überzeugt davon, dass die Entwicklung meiner Spieler noch lange nicht zu Ende ist.
Bei allem Vertrauen in die Fähigkeiten Ihres Kaders: Haben Sie dem Team nach dem Aufstieg zugetraut, dass es so schnell in der Landesliga Fuß fasst?
Grundsätzlich ja. Aber wenn man bedenkt, unter welchen Umständen uns diese Ergebnisse gelungen sind, war das auf gar keinen Fall absehbar. Man muss sich nur mal vor Augen führen, wie viele Leute in letzter Zeit nicht zur Verfügung standen. Alleine zum Saisonauftakt haben durch die Ausfälle von Ohrem, Spies, Hohn und Macherey 104 Torbeteiligungen aus dem Aufstiegsjahr gefehlt, und trotzdem haben wir gegen einen Topgegner wie Verlautenheide drei Tore geschossen. Unglaublich, wie die Jungs das auch anschließend Woche für Woche kompensiert haben.
Stürmer Dominik Spies ist um eine Operation herumgekommen
Stichwort Dominik Spies: Wie kommt es, dass er nach so kurzer Zeit schon wieder im Training ist?
Die Verletzung hat sich glücklicherweise nur als Teilanriss des Kreuzbandes herausgestellt, um eine OP ist er deshalb herumgekommen. Dominik hat mit Physiotherapeut Jens Kaspers, der hervorragende Arbeit geleistet hat, sechs Wochen lang intensiv geschuftet. Natürlich fehlen ihm noch Kondition und Spritzigkeit, aber ich freue mich sehr für ihn, dass er keinen längeren Leidensweg gehen musste.
Luca Ohrem befindet in absoluter Topform, Dominik Spies steht kurz vor seinem Comeback. Braucht Ihre Mannschaft einen weiteren Stürmer wie Marvin Iskra überhaupt?
Durch die Verletzungen von Macherey und Spies bestand im Angriff für uns Handlungsbedarf. Marvin trainiert seit Wochen bei uns mit, kommt aus der Gegend und kennt ein halbes Dutzend Leute aus gemeinsamen Zeiten beim ETSC. Er soll bei uns fit werden, und dann bin ich mir sicher, dass er der Mannschaft helfen wird.
Arnoldsweiler ist als einziger Klub noch ungeschlagen. Was muss passieren, damit sich das am Sonntag ändert?
Wir wissen, wo wir herkommen. Gegen ein Team, in dem zahlreiche Akteure vor kurzem noch in der Mittelrheinliga gespielt haben und mit Tayfun Pektürk ein früherer Bundesligaakteur die Fäden zieht, können wir in Sachen Erfahrung nicht mithalten. Aber wir fahren voller Vorfreude und Selbstvertrauen dorthin und wollen die 90 Minuten zunächst einmal genießen – alles weitere werden wir dann sehen. © Kölner Stadt-Anzeiger
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