"Wir haben drei Themen, das sind der Park, das Veedel und die Nachbarschaft", erklärt Iris Pinkepank.

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Sie ist Vorständin des Vereins Stadtgarten, der Anfang des Jahres gegründet wurde und sich für Fahrrad- und Fußverkehr, mehr Grün und Schatten und weniger Anonymität im Stadtgarten-Veedel einsetzt.

Vor allem ginge es im Verein aber auch darum, wie das Veedel dem Klimawandel angepasst werden kann. "Die Klimakrise stellt uns vor ein riesiges, unlösbares Problem und man weiß gar nicht, was man machen kann", sagt Pinkepank, "aber wenn jede, jeder ein bisschen macht, dann machen wir alle mehr als nichts".

Köln: Verein Stadtgarten möchte Veedel an Klimakrise anpassen

Der Verein hat deshalb bereits Aktionen für ein grüneres Veedel unternommen. "Wir sind Expertinnen und Experten des Alltags", erklärt die Vorständin, "Wir wissen, was im Veedel gebraucht wird und wo es Probleme gibt. Und wir wollen dieses Expertinnen- und Expertenwissen einbringen".

So haben die Mitglieder im Stadtgarten eine Benjeshecke angelegt. Die Hecke aus dünnem Totholz soll Vögeln und anderen Tieren Schutz und Nahrung bieten, sodass diese das Aussamen von Gehölzen beschleunigen. An der Herwarthstraße haben sie zudem Baumbeete bepflanzt. Dort blühen mittlerweile große, bunte Blumen.

Der Verein Stadtgarten ist außerdem Teil der Superblock-Bewegung und möchte entsprechend für Verkehrsberuhigung sorgen. So setzen sie sich zum Beispiel gerade dafür ein, dass die Gilbachstraße eine Schulstraße wird. Und auch an weiteren Stellen sieht Pinkepank Änderungsbedarf.

"Die Autos müssen raus", ist sie überzeugt. Und da ginge es nun darum, zu schauen, was möglich wäre. Deshalb will der Verein am 22. September im Rahmen eines Straßenfestes zur Mobilitätswoche einen Versuch starten: der Park-Platz-Tag.

Stadtgarten-Veedel: Sommerfest als Versuch für weniger Autos

"Der Parkplatz hinter der Christuskirche ist die größte vollgeparkte Fläche im Veedel", sagt Pinkepank. Für das Straßenfest wird er deshalb freigeräumt. Auch die Spichernstraße wird in der Breite des Parkplatzes an dem Tag von der Polizei gesperrt. "Wir wollen damit einen Anstoß geben", erklärt Pinkepank, "an diesem Tag wird die Fläche für ein Fest genutzt, wofür könnte sie noch genutzt werden?".

Impulse dafür sollen diverse Vorträge und Diskurse geben. So spricht Ralf Brandt beispielsweise über die 15 Minutenstadt, ein Straßenkonzept, bei dem in einem Veedel alles, was gebraucht wird, ohne Auto in 15 Minuten erreicht werden kann. Der Park-Platz-Tag wird in Zusammenarbeit mit der Christuskirche veranstaltet, die Kirche wird deshalb offen stehen.

Die Frage, wie der Platz hinter der Christuskirche ohne Autos aussehen könnte, wird sich das Veedel demnächst auch außerhalb des Park-Platz-Tages stellen können. Am Donnerstag, 5. September, beschloss die Bezirksvertretung Innenstadt nämlich, die Verwaltung zu beauftragen, im Stadtgarten-Veedel einen "Veedelsblock" einzurichten.

Die Fraktionen der Grünen, der Linken und die Einzelmandatsträgerinnen Verena Holzer-Henke (KlimaFreunde) und Sabine Kader (Die Partei) beantragten unter anderem zwischen Christuskirche und Stadtgarten einen autofreien Stadtplatz zu schaffen und die Infrastruktur an weiteren Stellen anzupassen.

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In Vorbereitung des Straßenfests veranstaltet der Stadtgarten-Verein im Rahmen der Mobilitätswoche zudem eine Demo. Mit 60 Schulkindern der Montessori-Schule transportieren sie am 19. September vier Wanderbäume von Ehrenfeld zum Stadtgartenviertel. Diese Bäume werden dann auf Parkplätze gebracht, damit diese etwas grün werden. "So können auch Kinder lernen, dass sie etwas fürs Veedel in der Klimakrise tun können".  © Kölner Stadt-Anzeiger

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