Nicht nur erinnern, sondern angesichts der internationalen politischen Entwicklungen vehement aufrütteln wollen die Initiatorinnen und Initiatoren des KunstRaum St. Theodor mit der Ausstellungsreihe "80 Jahre Auschwitz – ein künstlerisches Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit und Toleranz".

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Kulturelle Veranstaltungen unter dem Leitgedanken des Humanismus

Vom 10. Januar bis 23. Februar 2025 wird das Gotteshaus zur Ausstellungs-, Konzert-, Lesungs-, Theater- und Begegnungsstätte unter dem Leitgedanken des Humanismus. Neben Installationen von Moritz Berg (12. Januar bis 23. Februar), Sven Bergelt (19. Januar bis 15. Februar) und Grigory Berstein (26. Januar bis 23. Februar) wird es zur Inszenierung des immersiven Theaterspiels "Café Atara – Begegnungen im Exil" von Opernregisseur Brian Michaels und der Lichtinstallationskünstlerin Karen Kampmann kommen (07. Februar 18 und 20 Uhr).

Die Historikerin Barbara Beys liest aus ihrem Buch "Die Heldin von Auschwitz – Leben und Widerstand der Mala Zimetbaum" (13. Januar 19.30 Uhr), während Museumspädagogin Barbara Kirschbaum und Maler Lukas Ruegenberg mit großformatigen illustrierten Tafeln die Geschichte der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch nacherzählen, die als "Cellistin von Auschwitz" dem Massenmord entkam (12. Januar bis 09. Februar). Musikalische Akzente in der Kirche setzt das Epstein’s Klezmer Tov Duo mit jüdischer Folklore (16. Februar 19.30 Uhr).

Die Erinnerung als einzige Leitlinie ist angesichts der weltweiten Rechtsschübe vielleicht gescheitert, daher müssen wir umso mehr künstlerische Brücken in die Vergangenheit bauen, die wir begehen und verstehen können

Beate Steven

Dass der Genozid in den Konzentrationslagern nicht verjährt und dessen Geist weiterhin aufflackert demonstrierten unlängst die offenen Sympathiebekundungen im Zuge der Terroranschläge auf den Staat Israel. Die Diskussion zur Außerkraftsetzung internationaler Flüchtlingskonventionen an den Grenzen Europas nährt zudem die Tendenzen zur Abschottung anstatt zur Solidarität mit Schutzbedürftigen.

"Die Erinnerung als einzige Leitlinie ist angesichts der weltweiten Rechtsschübe vielleicht gescheitert, daher müssen wir umso mehr künstlerische Brücken in die Vergangenheit bauen, die wir begehen und verstehen können. Dieser Gedanke soll mit den kommenden Aktionen angeregt werden", sagt Beate Steven. "Wir glauben, dass die Kunst Menschen intellektuell und emotional miteinander verbinden kann", so die Kuratorin des KunstRaum St. Theodor über die Botschaft des multikulturellen Projekts.

Bethe-Stiftung verdoppelt Spenden

Um die mehrwöchige Veranstaltung zu finanzieren, sind die Veranstalter auf Zuwendungen aus der Öffentlichkeit angewiesen. Die Bethe-Stiftung fördert das Vorhaben mit einer Verdoppelung der eingegangenen Gelder.

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"80 Jahre Auschwitz – Ein künstlerisches Plädoyer für Mitmenschlichkeit und Toleranz" Kunstraum St. Theodor, Burgstraße 42, 51103 Köln, 10. Januar bis 28. Februar 2025, www.wp.kkg-hoevi.de, www.bethe-stiftung.org. Spendenkonto: Marianne Arndt (Treuhandkonto Kirchengemeinde), IBAN DE35 3706 0590 0004 7158 70, Sparda Bank.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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