Das Wandern in Reichshof soll noch attraktiver und abwechslungsreicher werden, dafür verfolgt die Gemeinde gleich mehrere Ansätze.
Einige davon hat Katja Wonneberger-Kühr, Leiterin der Kur- und Touristinfo, in den letzten beiden Sitzungen des Ausschusses für Tourismus und Kultur vorgestellt. Eins davon ist das Regionale-Projekt "Gesundheitslandschaft", das aber noch in den Kinderschuhen steckt. Den entsprechenden Förderantrag stellt "Das Bergische" voraussichtlich Anfang nächsten Jahres für die gesamte beteiligte Region, Reichshof ist Teil dieses Antrags.
"Erste Gespräche verliefen positiv", erklärt Katja Wonneberger-Kühr. Ziel dabei: "Wir wollen den Bereich Puhlbruch ein bisschen aufwerten, etwa durch Installationen für Groß und Klein, um das Wandergebiet erlebnisreicher zu machen." Installationen allerdings, die dann auch mit Natur- und Umweltschutz vereinbar sein müssen, wie Wonneberger-Kühr betont. "Wir streben ja einen sehr sanften Tourismus an, das ist uns ganz wichtig." Deshalb sollen etwaige Neuerungen in enger Absprache mit dem Naturschutz und dem Oberbergischen Kreis in die Tat umgesetzt werden.
Spielplatz oder Badewanne
Was den Machern vorschwebt, sind verschiedene Stationen, wie – nur als mögliche Beispiele – ein Naturspielplatz, ein Fährtenstempler, besondere Fotostationen, eine Waldbadewanne oder eine Murmelbahn. Alles an den bereits vorhandenen Wegen. "Hauptziel für dieses Projekt ist, dass wir junge Menschen in den Wald holen, um ihnen den Wald näher zu bringen, dass sie die Natur auch schätzen können." Neue informative Schautafeln könnten diesem Zweck ebenfalls dienen.
Eine weitere Idee ist, den ehemaligen "Trimm-dich-Pfad" mit verschiedenen Bausteinen in modernisierter Form wieder aufleben zu lassen, als eine Art "Fit im Wald"-Pfad mit verschiedenen Übungs- und Erlebnisstationen. Und an geeigneter Stelle, so erste Überlegungen, könnte vielleicht ein Boden-Trampolin seinen Platz finden.
"Und wir haben es uns auch für nächstes Jahr zum Ziel gesetzt, unsere klassischen A-Wanderwege des Sauerländischen Gebirgsvereins noch mehr mit Themen zu hinterlegen und zu füttern", berichtet Wonneberger-Kühr. Das soll dann in der Veröffentlichung einer neuen Tourenbroschüre münden, die die bisher schon erfolgreich verteilten kleinen Pocketwanderkarten zunächst ergänzen sollen. "Wir haben immer sehr viele Gäste, die zu uns an die Infostände oder in die Touristinfo kommen und nach mehr fragen, so dass wir uns überlegt haben, dass wir die A-Wege noch ein bisschen aufwerten möchten."
Der Wanderweg A4 bei Zimmerseifen könnte beispielsweise unter Einbeziehung des Biohofes Klein unter dem Motto "Von der Milch zum Käse" stehen, der Weg A1 ab Parkplatz Silberkuhle unter dem Motto "Wilde Wacholderheide und wunderbarer Weitblick" und der Weg A1 oder A3 mit Start am Parkplatz Obersteimel könnte unter "Auf den Spuren der versunkenen Dörfer" laufen. Und dann ist da ja auch noch das Ziel "Qualitätswanderregion", bei dem die Gemeinde Reichshof gemeinsam mit den anderen oberbergischen Kommunen, Das Bergische, dem Oberbergischen Kreis und dem Naturpark Bergisches Land die gesamte Wanderkulisse aufwerten möchte.
Rezertifizierung Die Kur- und Touristinfo Reichshof möchte das Qualitätssiegel "i-Marke" des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) behalten, die entsprechende Rezertifizierung läuft gerade. Innerhalb der nächsten sechs bis acht Wochen wird dafür ein als normaler Gast auftretender Tester die Touristinfo unter die Lupe nehmen. Das berichtete jetzt Katja Wonneberger-Kühr, Leiterin der Kur- und Touristinfo Reichshof, in der Sitzung des Ausschusses für Tourismus und Kultur: "Wir hoffen, dass wir das Zertifikat zum dritten Mal erlangen."
Wöchentlich werden Luftproben genommen
Die "i-Marke" ist ein Qualitätssiegel für Touristinformationen, das nur verliehen wird, wenn bei einer unabhängigen Prüfung bestätigt wird, dass Infrastruktur, Ausstattung, Angebot und Service den geforderten Standards entsprechen. Zugleich läuft die Reprädikatisierung des Heilklimatischen Kurorts Eckenhagen. Das Gesamtgutachten wird Ende des Jahres in Reichshof erwartet. Dafür haben Fachleute allerhand Daten gemessen. So wurde etwa ein Luftqualitätsgutachten und ein bioklimatisches Gutachten erstellt.
Von Februar bis August wurden dafür beispielsweise wöchentlich Luftproben an verschiedenen Messstellen im Gemeindegebiet genommen und wissenschaftlich untersucht, es wurden Wetterdaten gesammelt, eine vereinfachte Klimaanalyse erstellt und – auch das gehört dazu – vier Wochen lang der Verkehr gezählt, so Wonneberger-Kühr. Zudem war die Gesundheitsagentur NRW und eine Fachfirma in Denklingen zwecks Ortsbesichtigung für die Reprädikatisierung des Erholungsortes. (sül) © Kölner Stadt-Anzeiger
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