Die Stadt Köln wird voraussichtlich ab September auf der Kölner Zoobrücke wieder funktionierende Blitzer zur Geschwindigkeitsüberwachung aufstellen.
Das geht aus einem Informationsschreiben der Verwaltung an den Stadtrat hervor, sie veröffentlichte es am Montag. Der Titel lautet: "Pilotprojekt Wiederinbetriebnahme Geschwindigkeitsüberwachung Zoobrücke". Ein Sprecher der Stadt bestätigte auf Anfrage, dass vom ersten Tag Tempoüberschreitungen geahndet werden. Dort sind 50 Kilometer pro Stunde erlaubt.
Ab welchem Tag die zwei neuen Blitzer die Geschwindigkeitsüberschreitungen messen, ist aber aktuell noch unklar. Die Verwaltung spricht von "Ende des dritten Quartals". Auch über die Standorte der Blitzer auf der knapp 600 Meter langen Brücke ist noch nichts bekannt.
Seit dem 1. Oktober 2023 gilt auf der Zoobrücke Tempo 50 statt 80. Doch kurz danach kam heraus, dass die Stadt überhaupt nicht dazu in der Lage ist, sicherzustellen, dass die Autofahrer das neue Tempolimit einhalten. Teils waren die Blitzer seit 2014 kaputt. Die defekten Starrenkästen erregten bundesweit Aufmerksamkeit, unter anderem das Satire-TV-Magazin "extra 3" schrieb: "Realer Irrsinn: Kaputte Blitzer auf Kölner Zoobrücke".
Kein Strom für Messanlagen
Die Verwaltung bezeichnete am Montag eine Reparatur der kaputten Messgeräte erneut als "unwirtschaftlich". Das Problem: Die Zoobrücke hat laut Stadt keine Stromversorgung, die für die Messanlagen geeignet ist.
Aber neue Stromkabel will die Verwaltung erst verlegen lassen, wenn die Brücke von 1966 saniert wird. Das kann noch einige Jahre dauern. So lange braucht es demnach batteriebetriebene Überwachungsanlagen.

Seit 10. März hat ein Anbieter die Zulassung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt für seinen laserbasierten Blitzer. Er wird laut Stadt mit einer Brennstoffzelle betrieben. Die Verwaltung will die Anlagen nun ab Ende des dritten Quartals zunächst testen. Das kostet rund 110.000 Euro. Danach will die Stadt entscheiden, ob sie die Blitzer kauft oder weiter mietet.
Aktuell misst die Verwaltung die Geschwindigkeit zwar mit sogenannten Seitenradargeräte, doch die Daten dienen nur der Erhebung und werden nicht genutzt, um Temposünder zu erwischen. © Kölner Stadt-Anzeiger