Über die Post zu schimpfen, fällt oft leicht. Die Post, die sich jetzt DHL Group nennt, steht da in einer Reihe mit der Deutschen Bahn oder auch den Kölner Verkehrsbetrieben.

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Da hakt es auch immer. Briefe kommen nicht rechtzeitig an, das scheint zuletzt an der Tagesordnung gewesen zu sein beim "Gelben Riesen". In Kürten hat sich der Ärger in den vergangenen Tagen deutlich verschärft.

Tagelang warteten hier Haushalte auf die Postzustellung. Wichtige Dokumente, per Post versandt, wollten und wollten nicht ankommen. Ein Anwohner der Straße Buscherhof im Ortsteil Busch hat sich deswegen an die Redaktion dieser Zeitung gewandt: Bei ihm fiel die Briefzustellung eine ganze Woche lang komplett aus. Das mag bei Werbesendungen wohl hinnehmbar sein, bei Briefen mit wichtigem Inhalt, zerrt so etwas an den Nerven.

In der Warteschleife

Nachfragen an der sogenannten Service-Hotline endeten im Nirwana. Berichtet wird von Wartezeiten von einer Stunde und mehr in der Dauerschleife. Dann gaben die Anrufer entnervt auf. Dieser Service sei nicht besetzt, unkten die Anrufer. Nach sechs Tagen des Wartens seien dann auf einmal alle erwarteten Briefe an einem Samstag gesammelt angekommen.

Darunter auch wichtige Bescheide der Steuerverwaltung, die nach dem Absenden geschlagenen zehn Tage unterwegs gewesen seien. So eine lange Zustellzeit kann dann durchaus rechtliche Konsequenzen für den Empfänger haben, Widerspruchsfristen fangen bereits an zu laufen. Vom Postzusteller sei dann gesagt worden, dass durch Krankheiten und Personalprobleme massenweise Postsendungen im Verteilzentrum liegengeblieben seien. Diesen Stau aufzulösen beanspruche jetzt nochmals Zeit. Die Kunden sollten sich ein wenig gedulden.

Warten auf die Briefe

Der betroffenen Anwohner in Kürten berichtet von mindestens fünf Postsendungen, die zehn und mehr Tage unterwegs gewesen seien. Weil er sein Büro im Nachbarort Odenthal habe, wisse er, dass es auch anders gehe, mit einer zügigen und zeitnahen Postzustellung. Mutmaßlich seien sehr viele Haushalte in der Gemeinde Kürten in den vergangenen Wochen von der schleppenden Postzustellung betroffen gewesen.

In Kürten schwärmen frühmorgens immer die Zusteller vom Stützpunkt im Ortsteil Eichhof in die oft weitabgelegenen Ortsteile aus, mit kleinen Elektroautos sind die Kürtener Postzusteller immerhin umweltfreundlich unterwegs, sofern sie denn im Dienste sind. Bei der DHL werden die Schwierigkeiten bei der Postzustellung in vollem Umfang bestätigt. "Letzte Woche war unser Zustellstützpunkt in Kürten leider von personellen Problemen geplagt", berichtet eine Sprecherin des Unternehmens.

Viele Mitarbeiter erkrankt

Diese Schwierigkeiten resultierten aus einem erhöhten Krankenstand. Die Sprecherin: "Die Folge waren Zustellprobleme in dem angesprochenen Bereich." Das Unternehmen bitte die betroffenen Kundinnen und Kunden "um Entschuldigung und Verständnis". Aktuell seien die meisten Mitarbeitenden des Zustellstützpunkts wieder genesen. Auch habe die DHL Group zusätzliches Personal eingesetzt. Alle Rückstände sollten Anfang dieer Woche wieder abgearbeitet sein.

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"Wir können in dieser Woche wieder in allen Bezirken die gewohnte Qualität in der Zustellung liefern." Die Sprecherin betont, dass die Kolleginnen und Kollegen ihr Bestes geben würden, "damit wieder in allen Bezirken die gewohnte Qualität in der Zustellung vorzufinden ist."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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