Tante Betty (Martina Witte) fummelt zu wenig - darin ist sich das Ensemble der Theaterfreunde Troisdorf bei der Probe im Jugendzentrum Bauhaus einig.

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Immerhin gilt es, die Überreste einer Sahnetorte aus dem Gesicht von Paul (Tobias Weidner) zu friemeln, wobei die männliche Hauptfigur im neuen Stück "Tote haben's auch nicht leicht" ohnehin schon genug einstecken muss. Dabei sollte für ihn der Himmel eigentlich voller Geigen hängen.

Denn seine Verlobte Lisa (Miriam Taute) wird mit in seine schmucke Eigentumswohnung ziehen. Pauls Problem ist seine vor 19 Monaten gestorbene Ehefrau Hanna (Maike Hundt), die weder auf die Eigentumswohnung noch auf den frisch verliebten Gatten verzichten will – und sich dabei auch nicht vom eigenen Ableben bremsen lässt. Der Umstand, dass Paul zunächst der Einzige ist, der seine tote "Ex" sehen kann, macht es für ihn nicht einfacher.

Troisdorfer Ensemble probt seit April

Autorin Claudia Kumpfe setzt so den Rahmen für eine turbulente Komödie, in der eine dominante Mutter, eine medial begabte Tante und zwei rivalisierende Brüder zusätzlich für Furore sorgen. Reichlich Gelegenheit für das neunköpfige Ensemble, so zu glänzen wie Tante Betty, die einem Gläschen Hochprozentigen nie abgeneigt ist und mit viel Liebe zum Detail von ihren amourösen Abenteuern zu berichten weiß.

Im April wurden intern die Rollen besetzt, anschließend begannen die Proben. Für Christiane Bank ist "Tote haben's auch nicht leicht" ihr Regie-Debüt: "In so einer Komödie kommt es auf das Timing, die Gestik und die Mimik an, das muss alles pointiert sein. Man muss auch abwarten können, wenn das Publikum lacht, und die Zuschauer mitnehmen." Es sei schön zu sehen, wie alle im Ensemble mitmachen und mitdenken, lobt die Regisseurin: "Ich bin offen für eigene Ideen der Schauspieler und ich frage auch nach jeder Szene, wie die Beteiligten sich dabei fühlen."

Publikum in Troisdorf schätzt heitere Stücke

Gegründet wurden die Theaterfreunde Troisdorf 2010, wie Tobias Weidner berichtet, der seit sechs Jahren auch Vorsitzender des Vereins ist: "Wir spielen im Jahr zwei Stücke sowie ein Stück für Kinder – und das mit zunehmendem Erfolg." Für die Herbst-Aufführung hat sich der Verein bewusst für eine Komödie entschieden: "Das beruht auf dem Feedback unserer Zuschauer. Die Leute wollen Komödien sehen, gerade nach der Corona-Zeit möchte das Publikum wieder etwas zum Lachen haben."

Nach seiner Einschätzung wird der Verein immer stärker wahrgenommen: "Autoren bieten uns inzwischen direkt ihre Stücke an, auch bekommen wir Anfragen für Regie-Arbeiten. Das motiviert natürlich." Die drei Aufführungen von "Tote haben‘s auch nicht leicht" am letzten Oktober-Wochenende im Bürgerhaus Spich sollen zusätzlich für Rückenwind sorgen, hofft Weidner: "Das Interesse ist schon recht groß, aber es gibt noch genug Karten."

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"Tote haben's auch nicht leicht" wird am Freitag, 25. Oktober, und am Samstag, 26. Oktober, jeweils um 19 Uhr, sowie am Sonntag, 27. Oktober, um 16 Uhr im Bürgerhaus Spich (Waldstraße 35) aufgeführt, am Sonntag inklusive Kaffee und Kuchen. Karten-Reservierung per E-Mail mit Wunschtermin, Name und Anzahl (VVK-Preis 15 Euro). Karten gibt es zudem an der Abendkasse.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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