In Denklingen regiert jetzt ein Prinzenpaar. Das Narrenvolk wird in dieser Session angeführt von Prinz Michèl I. und seiner Prinzessin Elena aus dem Hause Seidel.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Zum 16. und diesmal auch zum letzten Mal überreichte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies das goldene Zepter an den rot-weiß gekleideten Regenten der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Denklingen bei der Inthronisation im Parkhotel.

"Es gibt kein besseres Rezept gegen Krisenstimmung und Alltagsärger, als in lustiger Runde unbeschwert zu feiern und zu lachen", freute er sich. "Aber das Lachen blieb uns im vergangenen Jahr oft genug im Halse stecken", schränkte Gennies ein, da die Welt aus den Fugen geraten sei. Es seien nicht nur die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten oder Naturkatastrophen wie derzeit in Los Angeles, auch die Einigkeit Europas wackele immer wieder und die Welt gehe mit Staatenlenkern wie Trump, Putin und anderen Machtbesessenen immer unsicheren Zeiten entgegen.

Reichshofer Bürgermeister appelliert bei Proklamation an das Publikum

"Machen Sie von Ihrem wertvollen Wahlrecht in diesem Jahr Gebrauch, damit wir deutliche Mehrheitsverhältnisse in der demokratischen Mitte bekommen", appellierte Gennies eindringlich. Dann erinnerte er sich an seinen Einleitungssatz: "Mögen die Zeiten, in denen wir leben, auch ernst sein – wir lassen uns durch nichts und niemanden davon abhalten, ausgelassen Karneval zu feiern."

Mit einem Blumenstrauß gratulierte er Prinzessin Elena. Die bedankte sich mit einem Orden und verkündete das Sessionsmotto: "Mer han Musik im Hätz und Rhythmus im Blot, singe und danze, dat jefällt uns joot. Applaus und Ekstase sin et beste Jerüsch, denn die jeilste Zick han mer nur met üch!" Die frischgebackenen Tollitäten ließen den Rathauschef nicht ungeschoren und verpflichtete ihn, sie beim Denklinger Rosensonntagszug auf dem Prinzenwagen zu begleiten. Dabei müsse er – genau wie das Schmölzchen – als Musikstar verkleidet erscheinen.

Proklamation Denklingen: Schunkellied im Michael-Jackson-Kostüm

Wie das geht, machte die neunjährige Tochter des Prinzenpaares Lia Marie vor, als sie im Michael Jackson-Kostüm das Schunkellied intonierte. Wolfgang Köckerling, Vizepräsident des Regionalverbandes Rhein-Berg im Bund Deutscher Karneval, verlieh dem Prinzenpaar die Spange des Regionalverbandes. Der 80-jährige betonte, dass es genau wie bei Gennies seine letzte Amtszeit sei: "Ich höre nicht auf, nach 33 Jahren als Vizepräsident einen Nachfolger zu suchen." Er unterstrich den beeindruckenden Ablauf der Proklamation: "Es ist immer wieder fantastisch, solche Gruppen nicht nur in Denklingen zu sehen – da können wir alle stolz drauf sein."

Schon die "Burgmäuse", die jüngste Tanzgruppe der KG, hatten mit ihrem Tanz "Mäuse um die Welt" als Eisbrecher einen grandiosen Auftritt auf die Bühne gelegt. Vorsitzender Denis Spexard präsentierte mit dem ehemaligen Prinzenführer Kai Vogel einen neuen Präsidenten, nachdem sein Vorgänger Hansi Welter kurz zuvor zum Ehrenpräsidenten ernannt worden war. Gemeinsam mit Kommandantin Jeanette Ginczek kündigte Vogel die Prinzengarde der Stadt Köln an, die zusammen mit dem Spielmannszug und ihrem Tanzpaar einen grandiosen Auftritt boten.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

Mit mehreren Tänzen begeisterten auch die Kölner Band "Boore" und die "Pänz von der Burg". Fetzig brachte die Band "Auerbach" mit "Bütze kannste nit allein" die Hütte vollends zum Kochen und bereitete so den Boden für die Burggarde, die im 30. Jahr ihres Bestehens den "Jubiläumstanz" präsentierten. Das Prinzenpaar war am Ende fast sprachlos. Michèl äußerte: "Phänomenal – überragend." Seine Prinzessin hatte ebenfalls nur zwei Worte: "Mega – bombastisch."  © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.