Es war so etwas wie die Unruhe vor dem Sturm am Dienstag in der Bad Honnefer Innenstadt. Da drängten sich am Markt und in der Fußgängerzone etliche Transporter, die entladen wurden.

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Und an vielen Buden richteten die Händler schon ihre Waren aus, räumten sie in Regale oder montierten an ihren Essensständen Grill und Gasflasche.

Doch der wirkliche Sturm geht an diesem Mittwoch (23. Oktober) los, wenn der Martini Markt in Bad Honnef seine Pforten öffnet. Bis einschließlich Sonntag werden wieder Tausende Besucher beim traditionellen Herbstmarkt erwartet.

Gewerbeverein Centrum Bad Honnef richtet den Martini Markt aus

Dass erneut rund 130 Händler beziehungsweise Geschäftsleute dabei sind, zeigt nach Einschätzung von Jürgen Kutter die Hochwertigkeit des Martini Marktes. Kutter ist Veranstaltungsleiter und richtet den Markt gemeinsam mit dem Verein Centrum Bad Honnef aus, dem Zusammenschluss der Gewerbetreibenden in der Innenstadt.

Zum zweiten Mal dabei sind Markus Krug und seine Frau, die aus Bad Tölz kommen und exotische Dekorationen anbieten. Das reicht von Schälchen aus Kokosnüssen über Mammutschnecken von den Philippinen bis zu Perlmuttmuscheln.

Sechs bis acht Stunden brauche er für den Aufbau seines Standes, berichtete Krug, der mit dem Geschäft im vorigen Jahr "sehr zufrieden" war, wie er am Dienstag sagte.

Thomas Rosenau, Chef der Imkerei Rosenau in Troisdorf, ist zum ersten Mal auf dem Martini Markt. Der Imkermeister, der rund 200 Bienenvölker betreut, bietet nicht nur seinen "Rheinland-Honig" in verschiedenen Formen an, wie Blütenhonig, Rapshonig oder Wabenhonig.

Auch aus dem Kölner Raum und Koblenz kommen Besucher nach Bad Honnef

Er hat zudem in seiner Bude auf dem Markt Met und Honigbier im Ausschank. "Rheinischer Honigtrunk" heißt das Bier, das wie sein ganzes Sortiment ein regionales Produkt sei, wie der Imker betont.

Apropos Region: Dass immer mehr Menschen auch aus dem Westerwald, dem Kölner Raum oder aus Koblenz zum Martini Markt nach Bad Honnef kommen, "unterstreicht die enorme Bedeutung des Markes für den Einzelhandel und die Gastronomie in der Innenstadt", betont Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff.

Die Veranstaltung sei ein "wichtiger Publikumsmagnet". Die Stadt beziehungsweise der Steuerzahler sponsert daher die Innenstadtfeste in diesem Jahr mit 17 800 Euro. Hinzu kommen Leistungen des Bau- und Betriebshofes und des Ordnungsamtes.

Ohne das Hauptsponsoring und die enge Zusammenarbeit der Innenstadtakteure mit der Wirtschaftsförderung wären die Feste nicht mehr durchführbar, betont Wirtschaftsförderin Miriam Brackelsberg. Denn die Rahmenbedingungen verschlechterten sich und die Kosten stiegen.

Gastrostände auf dem Martini Markt können dieses Jahr länger öffnen

118 Stände führt der vom Verein Centrum veröffentlichte Standplan auf. Das Spektrum reicht von Trockenfrüchten über Seifen bis zu oder Keramik. An den Verpflegungsständen gibt es beispielsweise Baumstriezel, Reibekuchen oder Flammlachs.

Speziell für Kinder ist ein Karussell in der oberen Bahnhofsstraße oder ein historisches Riesenrad neben der Pfarrkirche St. Johann Baptist. Die Gastrostände können – und das ist laut Jürgen Kutter neu in diesem Jahr – bis 23 oder sogar 24 Uhr öffnen.

Ganz spurlos geht indes das Messerattentat beim Stadtfest in Solingen auch am Martini Markt in Bad Honnef nicht vorbei. Auf Plakaten ("Wir genießen gern sicher!") wird auf das Verbot von Messern, Waffen und gefährlichen Gegenständen hingewiesen. Nach Angaben der Stadt verzichtete der Veranstalter zudem in diesem Jahr darauf, einen Stand mit Haushaltswaren aufstellen zu lassen, der in der Vergangenheit unter anderem Messer in verschiedenen Größen anbot.

Die Marktbeschicker Markus Krug und Thomas Rosenau sind übrigens ganz zuversichtlich, was die Geschäfte angeht. Das Wetter müsse halt mitspielen, und die Prognose sehe ja sehr gut aus.

Öffnungszeiten und Anreise

Start des Martini Marktes in Bad Honnef ist am Mittwoch, 23. Oktober, um 12 Uhr. Mittwoch und Donnerstag sind die Kunsthandwerkstände von 12 bis 21 Uhr offen, die Verköstigungsstände können aber bis 23 Uhr betrieben werden.

Freitag und Samstag sind die Stände bis 21 Uhr (Handwerk) beziehungsweise 24 Uhr (Verköstigung) offen. Am Sonntag, 27. Oktober, läuft der Markt von 12 bis 19 Uhr; von 13 bis 18 Uhr ist verkaufsoffener Sonntag.

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Besucher kommen am besten mit dem öffentlichen Nahverkehr (DB-Bahnhof Bad Honnef beziehungsweise Endhaltestelle der Linie 66; von dort sind es rund zehn Minuten zu Fuß in die City). Einige Parkplätze gibt es Am Spitzenbach, in der Luisenstraße und am Rathaus. Der Veranstalter weist aber auch auf Parkmöglichkeiten im Bereich Lohfelder Straße hin: an der Endhaltestelle, dem Parkplatz am Schwimmbad sowie beim Birkenstock Fachgeschäft. (csc)  © Kölner Stadt-Anzeiger

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