Wenn das mal kein Luxusproblem ist? Die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Satzvey müssen wohl bald ihr Schullied ändern.
Denn der Schul-Hit "Hurra, wir sind die Satzveyer" wird voraussichtlich ab Sommer 2025 nicht mehr zum Standort der Schule passen.
Dann wird ihre Schule nämlich nach Firmenich in ein ganz neues Gebäude ziehen. So ist es geplant – und zurzeit sieht es auch ganz gut aus, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. "Die Firmen haben Sensationelles geleistet", lobte der stellvertretende Teamleiter Gebäudemanagement bei der Stadt Mechernich, Christoph Breuer. Sie hätten ein "Wahnsinnstempo" vorgelegt.
So war am Freitag Richtfest für den 22,5-Millionen-Euro-Bau, der nahe dem Firmenicher Sportplatz in die Höhe gewachsen ist. Auch die bisherigen Kosten halten sich an die Planungen, was ja heutzutage eher als ungewöhnlich gilt.
"Je nachdem, wie der Winter sein wird, oder wenn eine Firma mal erst später arbeiten kann, weil das Material noch nicht vorhanden ist, kann es auch sein, dass der Einzug verschoben werden muss – vielleicht auf die Herbstferien oder sogar auf die Weihnachtsferien", erklärte der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick seinem zum Teil sehr jungem Publikum kindgerecht, was das mit den Lieferkettenproblemen so auf sich hat.
"Wahnsinnstempo" – Mechernicher Gebäudemanager lobt die Baufirmen
Und als erfahrener Politiker weiß er natürlich auch, wie man beim Publikum Jubelstürme auslöst: "Ihr werden auch eine Turnhalle bekommen", sagte Schick – ein lautes "Hurra" hallte ihm entgegen.
Ob es nun im Sommer, im Herbst oder in der Weihnachtszeit so weit sein wird, nicht nur die Kinder können den Einzug in das neue Domizil kaum erwarten. "Wir allen freuen uns darauf", sagte Schulleiterin Alexandra Offermann und schaute immer wieder auf das große Gebäude. In ihrem Kopf spielen sich wohl jetzt schon Bilder ab, wie das Baustellengrau sich nach und nach in ein buntes Domizil verwandeln wird.
"Wir fühlen uns in Satzvey auch sehr wohl", stellte sie klar. Damals, am 1. August 2000, als sie erste Stelle in Satzvey angetreten habe, sei das dortige Gebäude an den Start gegangen. Doch in den 24 Jahren hat sich einiges getan: Die Zahl der Kinder sei auf 260 gestiegen, die der Klassen von acht auf zwölf und auch das Kollegium samt neuer Aufgaben wie zum Beispiel die Schulsozialbetreuung und die Absolventen des Bundesfreiwilligendienstes, an der der Schule wegen der ausschließlich weiblichen Akteure übrigens "Bufdinnen" genannt, sei quasi mitgewachsen.
Bürgermeister Schick erklärt kindgerecht, was Lieferketten sind
Für sie alle haben sich Architekt Wolfgang Rumpf und alle anderen Beteiligten mit dem "Schmetterlingsbau" mit ausgebreiteten Flügeln etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Im Erdgeschoss werden die Klassen 1 und 2 untergebracht, ein Stockwerk höher die Klassen 3 und 4. "Wir werden auch eine richtige Mensa haben", freut sich Alexandra Offerbach, was für die Offene Ganztagsschule wichtig ist.
150 Plätze wird sie haben. In Satzvey wird derzeit noch in einem umfunktionierten Klassenraum gespeist. Bei solch schönen Aussichten erklang es dann auch nochmal, das Schullied mit dem Satzvey-Bezug – zur Freude der Richtfestgäste hervorragend vorgetragen von Schülerinnen und Schülern der zweiten und dritten Klassen. Und das Luxusproblem mit dem Text wird ja sicher auch noch gelöst werden. © Kölner Stadt-Anzeiger
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