Bochum - Knapp zwölf Wochen nach einem Säureangriff auf einen Mann in einem Bochumer Café schweigen die beiden Tatverdächtigen weiter zu den Vorwürfen.

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"Beide in Untersuchungshaft befindlichen Beschuldigten haben sich weiterhin nicht zur Sache eingelassen", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Sie gehe davon aus, dass es im Oktober zu einer Anklage-Erhebung kommen werde.

Der Hauptverdächtige, ein zum Tatzeitpunkt 43 Jahre alter Mann aus Bergkamen, war kurz nach dem Angriff wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft gekommen. Er soll einen damals 30 Jahre alten Bochumer mit hochkonzentrierter Schwefelsäure überschüttet haben. Das Opfer erlitt schwerste Verletzungen. Einsatzkräfte nahmen den Angreifer unmittelbar nach der Tat fest, nachdem Zeugen ihn verfolgt hatten. Der Beschuldigte ist früheren Angaben zufolge wegen Drogen- und Gewaltdelikten vorbestraft.

Rund einen Monat später nahmen Spezialkräfte in Lünen einen damals 36-Jährigen in seiner Wohnung fest, er soll den Hauptverdächtigen zum Tatort nach Bochum gefahren haben. Er sitzt in U-Haft wegen Beihilfe zu einem versuchten Tötungsdelikt. Ende Juni waren auch Zeugen des Angriffs, Polizeibeamte und Rettungsdienst-Mitarbeiter verletzt und behandelt worden, weil sie mit der Säure in Kontakt gekommen waren.

Hintergründe der Tat blieben zunächst weiter offen. Die Behördensprecherin sagte, "es liegen weiter keine Anhaltspunkte dahingehend vor, dass dem Angriff ein rassistisches Motiv zugrunde lag". Der Schwerverletzte hatte der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)" kürzlich gesagt, er gehe von einer rassistisch motivierten Tat aus. Er habe sich auf Arabisch am Telefon unterhalten, kurz bevor er Opfer des Angriffs geworden sei, zitierte ihn die "WAZ".   © Deutsche Presse-Agentur

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