Die ovalen Kupferplatten schimmern im Licht. Ja sie leuchten fast ein wenig. Ein Kunstwerk, herausragend in seiner Art für ein Kirchengebäude und im Bergischen Land ohnegleichen, hat Thomas Schönauer als Altar für die Stadtkirche St. Laurentius geschaffen.
Der weltweit anerkannte Künstler aus Düsseldorf hatte den Preiswettbewerb gewonnen, nach seinem Vorbild sind Altar und auch Ambo, Ort der Predigten und Bibellesungen, gestaltet worden.
Jetzt, am Sonntag, feiert die Gemeinde das Ende der Sanierung. Zur Festmesse mit Altarweihe wird ab 11 Uhr Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki erwartet. Gefeiert wird mit Kinderkarussell vor der Kirche, Empfang und Ausstellungen. Nachmittags gibt es Kurzführungen (14 Uhr für Familien, 15 und 16 Uhr), ab 18 Uhr Evensong mit dem Chor Cantamus. "Ich bin geflasht", sagt selbst Pfarrer Norbert Hörter, als er beim Rundgang wiederholt auf den Altar schaut.
Wie ein Monolith wirkt das Kunstwerk Schönauers, dem Kirchenraum verleihen Altar und Ambo bislang unbekannten Glanz. Die Kirche St. Laurentius, mit neuen Beleuchtungskonzept, ist nach einem Jahr Sanierung kaum wiederzuerkennen. Aus dem Dunkel der Kirche ist ein Raum mit Atmosphäre geworden, gestaltet nach den Ideen der Kirchengremien, ausgeführt von Architekt Bruno Braun. 3,2 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, der Kostenrahmen wurde nur um 10 Prozent überschritten.
Vom Kerzenruß gereinigte Chorfenster verleihen St. Laurentius weitere Strahlkraft. Kaum rußende Kerzen gibt es künftig, erklärt Hörter. Ihn beeindruckt der neugestaltete Kirchenraum sehr. Hörter spricht von einer "Kirche für das 21. Jahrhundert". Die Beleuchtung sei jetzt dimmbar und je nach Nutzung zu verwenden. Begeistert spricht Hörter vom "Paradies", den neueingezogenen gläsernen Türen, die Geistliches und Weltliches trennen.
Als Raum im Raum erklärt der Seelsorger die neue Bestuhlung an den Altarseiten. Hörter wird seine Gläubigen künftig anders erleben, intensiver; sie ihn auch. Zu den Beichtstühlen sind zwei Beichträume gekommen, die die Bedeutung dieses Sakraments für Laurentius betonen. In einem geschützten Bereich gibt es ein Spieleangebot für Kinder. Entdeckungen, die hat es auch gegeben.
Ein aus dem frühen 20. Jahrhundert stammendes Fresko ist in der Taufkapelle wiederentdeckt worden; es war übermalt gewesen. Auch die prächtige Pietà, Maria mit dem toten Jesus, aus dem späten 15. Jahrhundert, kehrt nach Jahren zurück in die Stadtkirche. © Kölner Stadt-Anzeiger
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