Er muss alt sein, folglich groß, selten und seine Umgebung prägen. Ein Baum mit diesen Eigenschaften genießt in Burscheid auch weiterhin besonderen Schutz.
Darüber herrschte am Dienstagabend Einigkeit im Stadtrat. Eine entsprechende Satzung zum Schutz besonders wertvoller Bäume in der Stadt Burscheid gibt es schon seit Ende 2012; nun wird sie fortgeschrieben und ergänzt, und zwar um zehn Bäume. 48 an 25 Stellen in Burscheid und Hilgen erfüllen nun die Kriterien; und es sind nicht nur solche, die der Stadt gehören. Der eine oder andere Baum im privaten Besitz gilt ebenfalls als wertvoll.
Nachdem sie eine allgemeine Baumschutzsatzung nicht durchsetzen konnten, haben die Grünen besonders wertvolle Bäume ausgeguckt – und die meisten davon genießen fortan Schutz. Das gilt für die Bäume entlang der Bürgermeister-Schmidt-Straße zwischen der Kreissparkasse und der Einmündung Bürgermeister-Schmidt-/Friedrich-Goetze-Straße. Bei der Überprüfung durch den Baumkontrolleur der Technischen Werke fiel allerdings ein prägender Baum weg: Die Amerikanische Roteiche unmittelbar vor dem Tenneco-Gebäude sei schon länger geschädigt. Sie jetzt noch unter Schutz zu stellen, "erscheint leider nicht mehr sinnvoll", schreibt die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage. Aber die Stieleiche daneben und die Rotbuche auf der Grünfläche gegenüber der Tenneco-Pforte stehen nun unter Schutz.
Auch die Ulme vor dem Gebäude der Kreissparkasse Köln muss vor Schaden bewahrt werden. Sie prägt die Umgebung, außerdem kommt die Ulme in Burscheid selten vor.
Drei schmerzliche Verluste in Burscheid
Es sind allerdings auch Bäume weggefallen. Der Lebensbaum im Park "Alter Friedhof" musste gefällt werden. Noch schmerzlicher war der Verlust einer Rotbuche auf dem Friedhof, die nach Auffassung des Baum-Experten nicht mehr zu retten war.
Neben diesen beiden städtischen Bäumen musste eine Schmucktanne auf privatem Grund an der Kölner Straße gefällt werden. Sie sei wiederholt gepflegt, Totholz entnommen worden. Trotzdem habe der Baum "immense Schädigungen" aufgewiesen, schreibt die Stadtverwaltung. Weil er direkt am Rad- und Gehweg stand, habe es auch ein Sicherheitsproblem gegeben.
Eine Pflicht, wertvolle Bäume zu ersetzen, gibt Burscheids Satzung zwar nicht her. "Die Verwaltung wirkt dennoch darauf hin", dass das passiert. Als der Park "Alter Friedhof" umgestaltet wurde, ist die Stadt mit gutem Beispiel vorangegangen. Auch auf dem Friedhof in Betrieb "werden regelmäßig neue Bäume an sinnvollen Standorten gesetzt", heißt es. Bei den privaten Bäumen sei sie "ebenfalls bemüht", Ersatz zu schaffen. Die Grundstücksbesitzer würden in jedem Fall angesprochen. © Kölner Stadt-Anzeiger
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