Diese Nachricht ist bitter für die vielen Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportlerinnen der Kreisstadt: Weil auf dem bereits weitgehend stillgelegten Aschenplatz im Ortsteil Katterbach in einem kleinen Bereich Schadstoffe gefunden worden sind, verschiebt sich der Umbau der Sportplatzes zu einer modernen Freizeitsportanlage auf unbestimmte Zeit. Ein konkretes Datum benennt die Stadt aktuell nicht, nach der Sanierung soll das Projekt beginnen.

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Die Schüler der benachbarten Gemeinschaftsgrundschule Katterbach sollen den Platz aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht mehr betreten; eine Belastung des Schulgeländes ist laut Stadt nicht gegeben. Die Anlage ist bereits in weiten Teilen eingezäunt gewesen, für den Schulsport wurde sie seit längerem nicht mehr genutzt.

Lediglich ein kleiner Teil des Platzes mit dem städtischen Sportangebot "Sportbox" und einer Tischtennisanlage konnte genutzt werden. Wie groß die Schadstoffbelastung auf dem gesamten Platz ist, weiß die Stadt noch nicht. Derzeit werde die Anlage umfassend untersucht. Auch zu den Kosten der Schadstoffbeseitigung kann die Stadt derzeit keine Aussage treffen.

Drohende Verletzungen

Belastetes Material muss unter Schutz der Arbeitenden abgetragen und auf eine für die Ablagerung geeignete Deponie gebracht werden. Erst nach Abschuss dieser Arbeiten steigt die Stadt wieder in den Umbau des Platzes ein. Dioxine oder Arsen könnten als Schadstoffe in dem auch als Kieselrot bekanntem Altbelag enthalten sein. Bei Schürfverletzungen wäre es möglich, dass Schadstoffe unter die Haut gelangen.

Dass der alte Sportplatz mit Schadstoffen belastet ist, kann für die Planer der Stadt nicht überraschend kommen.Allerorten sind in den vergangenen Jahren Sportplätze von Asche zu Kunst- oder Naturrasen umgewandelt werden. Der rote Tennenbelag, oft aus den 1950er, 1960er- und 1970er-Jahren stammend, machte dabei oft Schlagzeilen aufgrund seiner Umweltgifte.

Umzug nach Schildgen

Der Platz in Katterbach, auf dem vor weit über zehn Jahren das letzte Fußballmatch in der bergischen Kreisklasse gespielt wurde und später eine Erstaufnahmeeinrichtung für Zugewanderte entstand, ist einer der letzten im Kreisgebiet überhaupt, auf dem noch die rote Kieselasche zu finden ist.

Die Gladbacher Sportvereine haben in den vergangenen ihre Sportplätze flächendeckend umgestellt auf Natur- und Kunstrasen. Auf das vorhandene Sportangebot sollen die Gladbacher nicht verzichten, darauf legt die Stadt wert. Die "Sportbox" mit allerhand Materialien für den Freizeitsport wird in den kommenden Tagen nach Schildgen versetzt.

Neuer Standort ist hinter dem Schützenheim. Dieser Platz liege auch näher am Standort des TuS Schildgen, der die "Sportbox" überwiegend genutzt habe, wird in der Verwaltung betont. Die Schadstoffe hebeln den Zeitplan für den Umbau komplett aus. 150.000 Euro an Fördergeldern aus dem Programm "Moderne Sportstätten 2022" liegen bereit, um den seit Jahren brachliegenden Platz zu einer modernen Freizeitsportanlage umzubauen.

Viele Angebote

Vorgesehen sind Beachvolleyballfelder, Gerte für Calisthenics und Streetbasketballplätze, wie etwa für die neuen Olympia-Sportart 3:3-Basketball. Im bisherigen Zeitplan sollten in der ersten Jahreshälfte 2024 zwei Beachvolleyballfelder entstehen und Freiluftgeräte für Kraftübungen und zum Turnen (wie etwa an der Saaler Mühle). 2025 sollten die Streetbasketballfelder kommen. Nun ist unklar, wann es weiter geht.

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Berühmtheit erlangte der Sportplatz während der Flüchtlingswelle 2015. Der damalige Bundespräsident Joachim Gauck besuchte die Erstaufnahmeeinrichtung in Katterbach, damals waren rund 200 Menschen in drei Leichtbauhallen auf dem Gelände untergebracht. Gauck nahm sich viel Zeit und sprach auch mit der Kreisvorsitzenden des Deutschen Roten Kreuzes, Ingeborg Schmidt.

Einige Zeit später wurde die Einrichtung geschlossen, der Sportplatz lag seitdem brach. Das ambitionierte Projekt der Freizeitsportanlage soll wieder Leben auf das Sportgelände bringen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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