Es war bei einem Rettungseinsatz in der Silvesternacht 2023, als ein Unbekannter in Bergheim-Ahe einen Rettungswagen vermutlich mit einem Stein bewarf und die Besatzung schließlich von der Polizei aus dem Gefahrenbereich gebracht werden musste.

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Kurz vor Mitternacht wurden ein weiteres Mal im Wohnpark in Ahe Feuerwehrleute und Rettungskräfte bei einer Einsatzfahrt mit Böllern beworfen.

"Dass Feuerwehrleute und auch Rettungskräfte angegriffen werden, kann täglich passieren", erklärt ein Sprecher der Kreispolizeibehörde. Mehrmals im Jahr käme es auch vor, dass Rettungskräfte und auch die Feuerwehrleute bei der Polizei Amtshilfe anforderten, weil sie angegriffen oder bedrängt wurden.

Polizei im Rhein-Erft-Kreis rechnet zu Silvester mit mehr Einsätzen

Konkrete Hinweise auf mögliche Vorkommnisse zum bevorstehenden Jahreswechsel gibt es laut Polizei allerdings nicht. "Wir rechnen aber schon mit einem erhöhten Einsatzaufkommen und sind entsprechend vorbereitet", so der Polizeisprecher. Vorbereitet ist auch die Feuerwehr.

"Anders jedoch als etwa in Köln, Berlin oder Hamburg gibt es im Rhein-Erft-Kreis zum Jahreswechsel keine konzentrierte Partyzone und deswegen auch keine möglichen Schwerpunkte aufgrund von Großveranstaltungen", erklärt Kreisbrandmeister Thomas Weiler. Im Rhein-Erft-Kreis werde der Jahreswechsel erfahrungsgemäß in kleineren Gruppen verteilt über das gesamte Kreisgebiet gefeiert.

Für die Silvesternacht sei deswegen auch keine zusätzliche Einsatzplanung nötig. Weiler sieht den Rhein-Erft-Kreis mit seinen 65 Standorten der Freiwilligen Feuerwehr, den 17 Rettungswachen und den acht hauptamtlichen Feuerwehrwachen mit insgesamt mehr als 4000 haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleuten rund ums Jahr auf einem extrem hohen Niveau aufgestellt. Retten, löschen, bergen sei Alltagsgeschäft. Gleichzeitig rät Weiler aber zu erhöhter Wachsamkeit und zu einem behutsamen Umgang mit den Feuerwerkskörpern. "Und verwenden Sie die Böller nicht für andere Zwecke", appelliert er an die Bevölkerung.

Feuerwehr in Bergheim sieht sich personell gut aufgestellt

"Wir können nur achtsam sein und die Augen aufhalten", erklärt Brandamtrat Thomas Junggeburth von der Feuerwehr Bergheim. Der 48-Jährige ist einer der Einsatzkräfte, die in der Silvesternacht ausrücken werden, wenn die Feuerwehr gebraucht wird. Spezielle Vorkehrungen für die Einsätze zum Jahreswechsel hätten sie bei der Feuerwehr in Bergheim nicht getroffen. "Wie an jedem anderen Tag stehen uns auch in der Silvesternacht sechs Rettungswagen, zwei Notärzte und die Löschfahrzeuge inklusive der Drehleiter zur Verfügung. Und wir haben die Möglichkeit, auf alle zehn Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren in Bergheim zurückzugreifen", erklärt er.

"Bei größeren Einsätzen ist es sogar möglich, personell umzuverteilen und unsere speziell ausgebildeten Feuerwehrbeamte mit in den Rettungsdienst zu nehmen", sagt Junggeburth. Zwei zusätzliche Rettungswagen hätten sie nämlich noch in der Reserve.

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Angst vor möglichen Angriffen haben weder er noch seine Kollegen. "Das, was in der vergangenen Silvesternacht passiert ist, kann uns jeden Tag, bei jedem Einsatz passieren – wenn es zu Tumulten kommt", erklärt Junggeburth.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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