Montag, 18. November: Über ein Regenwasserfallrohr gelangen zwei Jugendliche auf den Balkon eines Mehrfamilienhauses in Brühl und brechen in eine Wohnung ein.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Dienstag, 19. November: Die Polizei berichtet von gleich vier Einbrüchen in Brühl, Unbekannte erbeuten unter anderem Bargeld und Uhren.

Mittwoch, 20. November: Unbekannte schlagen die Tür eines Einfamilienhauses ein und stehlen Schmuck. Ebenfalls in Brühl.

In den vergangenen Wochen häuften sich die Meldungen, die von solchen Einbrüchen berichteten. Dass die Polizei angesichts dieses Umstandes nicht tatenlos bleiben will, zeigte sie am Dienstag (26. November) während eines Großeinsatzes. Wir waren dabei.

Polizei verstärkt in Brühl, Elsdorf und Horrem unterwegs

Bevor es losging, erklärte Einsatzleiterin Katja Hartmann, wie der Einsatz ablaufen sollte. 60 zusätzliche Polizisten waren dafür unterwegs: auf dem Brühler Weihnachtsmarkt, im Horremer Bahnhof und bei Verkehrskontrollen in Elsdorf.

"Wir haben seit etwa vier Wochen im Bereich des Wohnungseinbruchs einen auffälligen Anstieg der Fallzahlen in Brühl festgestellt. Neben den kriminalpolizeilichen Ermittlungen haben wir umgehend auch unsere Einsatzkonzeptionen angepasst. Deshalb liegt ein Schwerpunkt der heutigen Maßnahmen auch im Bereich Brühl."

Ziel des Einsatzes war es unter anderem, Eigentumskriminalität zu bekämpfen, dazu zählen sowohl Einbruch als auch Taschendiebstahl. "Durch unsere Maßnahmen wollen wir den Fahndungs- und Kontrolldruck auf Täterinnen und Täter erhöhen. Die gewonnenen Erkenntnisse über Täter bilden dann die Grundlage für die weiteren, kriminalpolizeilichen Ermittlungen", sagte Hartmann.

Doch es ging auch darum, Präsenz zu zeigen. Dass die Anwesenheit eines Polizisten eine Wirkung erzielt, ließ sich schnell beobachten, als Polizeisprecher Hauke Weigand in Uniform über den Brühler Weihnachtsmarkt schlenderte. Das lag auch an der auffälligen Weste mit den vielen kleinen Taschen, die Platz für eine Taschenlampe, einen Notizblock, ein Multitool und Handschellen bieten, von der Waffe mal ganz zu schweigen. Die Blicke der Besucher wanderten für einen Moment vom Crêpes- oder Glühweinstand zur Uniform.

Mehr Sichtbarkeit der Polizei soll das Sicherheitsgefühl erhöhen

Die Polizei erhofft sich, durch ihre Sichtbarkeit auch ein erhöhtes Sicherheitsgefühl bei den Menschen zu wecken. "Die Leute werden uns heute und auch in allen anderen Tagen auf den Weihnachtsmärkten sehen", sagte Weigand. "Wir sind ansprechbar für die Bürgerinnen und Bürger." Ein Passant nutzte diese Gelegenheit, um sich nach dem nächsten Supermarkt zu erkundigen. In Uniform werde man schnell zum Ansprechpartner für alles Mögliche, erklärte er schmunzelnd.

Doch neben den uniformierten Polizisten waren auch einige Beamte in Zivil unterwegs, zum Beispiel, um nach bekannten Tätern zu fahnden. Eine Kollegin aus der Kriminalprävention tauchte so beiläufig neben Hauke Weigand und seiner Kollegin Juliane Steiert auf, als wollte sie nur am Crêpes-Stand anstehen. Der Trick sei, sich nicht zu verkleiden, sondern sich normal und alltäglich anzuziehen. Ihre Handschellen am Gürtel hatte sie unter ihrem hellen Mantel versteckt.

Ihre Hauptaufgabe für diesen Tag war es aber nicht, Verbrecher zu fassen. Sie sprach Menschen an, die es Taschendieben zu leicht machten. Kritisch sei es etwa, die Tasche unbewacht auf dem Boden abzustellen, um einen Glühwein zu trinken. Oder Wertsachen im Rucksack so zu verstauen, dass ein Dieb sich hinter einem daran zu schaffen machen kann, wenn man gerade an einem Karussell stehe und auf die Kinder aufpasse. Auch Hauke Weigands Blick wanderte schnell irgendwo zu einem Portemonnaie, das etwas zu weit aus einer Hosentasche herausragte.

Verkehrskontrollen unter anderem an der Rheinstraße bei der A 553

Anschließend fuhren die Pressesprecher Juliane Steiert und Hauke Weigand zur Rheinstraße, an die Anschlussstelle zur Autobahn 553. Die Kollegen, die kurz zuvor in Elsdorf eine Verkehrskontrolle durchgeführt hatten, wurden auch in Brühl tätig. "Der erste Blick geht immer zum Kennzeichen", erklärte Weigand das Prozedere beim Herauswinken. Auch in der eigenen Nachbarschaft kenne er jedes Auto mit Kennzeichen, die Macht der Gewohnheit.

Menschen, die nach einem langen Arbeitstag noch auf dem Heimweg aufgehalten werden, reagieren durchaus auch genervt. Es dauert aber nur wenige Minuten, bis die Polizisten das Fahrzeug und die Papiere kontrolliert haben, dann geht es schon weiter.

Insgesamt kontrollierten die Beamten laut Polizeiangaben insgesamt mehr als 150 Fahrzeuge und etwa 250 Personen. Das Ergebnis: Zehn Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verkehrsverstößen, in sechs Fällen waren Ladungen unzureichend gesichert. In Bergheim-Niederaußem stellten sie ein Fahrzeug sicher. In einem Fall fertigten die Polizisten eine Anzeige, weil jemand gegen das Waffengesetz verstoßen haben soll.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

"Auch in Zukunft werden wir ähnliche Einsätze im Rhein-Erft-Kreis durchführen und sichtbare Präsenz im öffentlichen Raum zeigen", sagt Katja Hartmann. "Die Polizei bittet aufmerksame Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe, indem verdächtige Beobachtungen unmittelbar über den Notruf 110 gemeldet werden."  © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.