Das Mammutprojekt, Modernisierung der Altenberger-Dom-Straße, geht jetzt in die entscheidende Phase. Bevor die konkrete Entwurfsplanung verabschiedet wird, lädt die Stadtverwaltung die Anwohner in Schildgen am 8. Februar noch einmal zu einer Informationsveranstaltung ein, um sie über den aktuellen Planungsstand in Kenntnis zu setzen.
Aber diesmal kann nicht jeder einfach so vorbeischauen: Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Die Interessenten werden in fünf Gruppen zu festgelegten Zeitfenstern aufgeteilt.
Im Fokus steht der Abschnitt zwischen Kempener Straße und Leverkusener Straße. Nach vier Jahren heftigen Ringens steht die Vorplanung (siehe Infokasten). Von Anfang an stießen die von der Stadt vorgelegten Strategien, die Straße sicherer für Fußgänger und Radfahrer zu machen sowie den Verkehr flüssiger durch den Ort zu führen, bei vielen Anliegern auf Skepsis und Kritik. Einzelhändler machten mit Protestaktionen auf ihre Existenzängste aufmerksam, weil Parkplätze wegfallen.
Auch der Bürgerverein übte Kritik an den Planungen
Der Bürgerverein Schildgen-Katterbach mahnte immer wieder, dass sich die Situation des Einzelhandels nicht verschlechtern dürfe. Eigentümer fühlten sich übergangen, weil die Stadt ihre Grundstücke in die Verkehrsplanung einbezog, ohne sie darüber zu informieren.
Viele im Ort dürften nun irritiert sein, dass sie sich diesmal nur in Gruppen aufgeteilt informieren und nicht alle gemeinsam diskutieren können. Zu hören ist bereits der Vorwurf, die Stadtverwaltung beabsichtige, die verschiedenen Interessensgruppen auf diese Weise auseinanderzudividieren und gegeneinander auszuspielen.
Spontane Besucher müssen warten, ob ein Platz frei wird
Zumindest fragwürdig ist, ob es rechtlich zulässig ist, Anwohnern, die spontan zu dem Termin kommen wollen, der Zutritt verwehrt werden darf. Aber ganz abgesehen davon: Eine Infoveranstaltung sollte für alle Schildgener offen sein.
Die Stadtverwaltung teilt auf Anfrage mit: "Sollte die maximale Teilnehmerzahl eines Zeitfensters erreicht sein, müssten spontane Besucher auf ein dann noch verfügbares Zeitfenster ausweichen", sagt Pressesprecher Patrick Ortmanns.
Der Grund für die Aufteilung in fünf Gruppen zu jeweils 50 Teilnehmern liege in den Erfahrungen der letzten Veranstaltung, als 300 Personen gleichzeitig vor Ort waren. "Dies erschwerte einen konstruktiven Austausch und führte dazu, dass nicht ausreichend auf die Fragen der Teilnehmenden eingegangen werden konnte", so Ortmanns.
50 Teilnehmer pro Zeitfenster sind zugelassen
Das stimmt. Nicht jede Frage konnte beim ersten Bürgerdialog im Februar 2024 in der Turnhalle der Concordiaschule beantwortet werden. Es gab auch einige hitzige Debatten. Aber jeder im Saal konnte Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik, die andere vortrugen, mitverfolgen und sich selbst ein Bild machen.
Jetzt läuft es so: Sobald die maximale Teilnehmerzahl von 50 Personen für ein Zeitfenster erreicht ist, ist die Anmeldung über das Onlineformular für dieses Zeitfenster nicht mehr möglich. "Daher ist eine direkte Absage nicht erforderlich", sagt Ortmanns, der Interessierte könne sich in diesem Fall schlicht nicht mehr anmelden.
Inzwischen habe die Verwaltung Gespräche mit allen Eigentümern geführt, in deren Besitz sich Teilflächen der zu sanierenden Gehwege befinden. "Es gibt noch Fälle, in denen keine Zustimmung vorliegt. Diese Grundstücke werden daher nicht in die weiteren Planungen aufgenommen", versichert Ortmanns. © Kölner Stadt-Anzeiger
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