"Seit dem Umzug der Burgschule in die Anne-Frank-Schule im Sommer dieses Jahres wurde regelmäßig in die leerstehende Schule eingebrochen.
Zudem wurde sie Opfer von Vandalismus." Nüchtern beschreibt die Stadtverwaltung einen Zustand, den schon vor Wochen Politiker und die Schulleitung beklagt hatten. Seit Montag (16. Dezember) soll nun eine Videoüberwachung die Schule vor weiteren Schäden schützen, teilt die Stadt mit.
Frechen: Löschmittel in der
gesamten Schule verteilt
Es sei bereits zehnmal eingebrochen worden, hatte der kommissarische Schulleiter Thorsten Büch Mitte November im Schulausschuss in einer aufrüttelnden Stellungnahme konstatiert. Die leere Burgschule sei zu einem offensichtlichen Ziel von Vandalismus und Zerstörung geworden. Die Eindringlinge hätten Fensterscheiben eingeschlagen und mit Feuerlöschern gesprüht, das Löschmittel habe sich im gesamten Gebäude auf allen Flächen verteilt. An der Fassade stehe ein 15 Meter langer unflätiger Spruch, der mit schwarzer Farbe aufgesprüht worden sei.
Massive Baumängel und Sanierungsstau
Hintergrund ist, dass die Burgschule aufgrund massiver Baumängel wie unter anderem undichter Dächer, Schimmel, kaputter Fenster und Toiletten zum Start des Winterhalbjahres in das benachbarte Gebäude der ehemaligen Anne-Frank-Schule ziehen musste. Der – von Eltern und Schule seit Jahren kritisierte – Sanierungsstau ließ einen Unterricht in dem maroden Gebäude nicht mehr zu. Der Zustand ist seit mehr als zwölf Jahren bekannt.
Seit den Sommerferien steht die Burgschule also leer, einige Sanierungsarbeiten "zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs" sollen für knapp 1,7 Millionen Euro vorgenommen werden. Der kommissarische Schulleiter und Politiker von FDP, Grüne und BSW hielten im Schulausschuss die geplanten Arbeiten für unzureichend. Letztere forderten zusätzlich eine Aufwertung der Klassenräume, den Rückbau der Urinrinne, die Untersuchung auf Asbest und Schimmel sowie eine gründliche Reinigung des Gebäudes vor dem Einzug. Der Schulausschuss und vergangene Woche auch der Rat stimmten dem Vorschlag einstimmig zu.
Der Start der Teilsanierung sei ab Frühjahr 2025 geplant, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Zuerst sollten Dacharbeiten durchgeführt werden, für die entsprechende Temperaturen nötig seien. Wann die Kinder wieder zurückziehen, ist ungewiss: "Der Zeitpunkt des Rückzuges der Burgschule ist davon abhängig, wie die Vergaben der einzelnen Gewerke abgewickelt werden können. Dies kann erst im nächsten Jahr verlässlich mitgeteilt werden", so die Verwaltung.
Spielplatz ist nur noch während der Schulzeit geöffnet
Die am Montag installierte Bau- und Videoüberwachung, die nur außerhalb der Schulzeiten in dem Nachbargebäude, nicht während des Schulbetriebs vorgenommen wird, ist vorläufig für 18 Monate geplant. Die Kosten für diesen Zeitraum belaufen sich auf 45.000 Euro, als 2.500 Euro pro Monat. An der Liegenschaft werden Hinweisschilder angebracht, die auf die Videoüberwachung hinweisen.
Der Spielplatz auf dem Schulgelände kann während der Öffnungszeiten der Burgschule mit genutzt werden. Danach ist dies nicht mehr möglich, der Schulhof wird dann verschlossen. Dies geschehe, um ständige Fehlmeldungen des Alarmsystems zu vermeiden, so die Stadt. © Kölner Stadt-Anzeiger
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