Die Kölner CDU richtet nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" eine zweite Kommission ein, um ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl am 14. September zu finden.

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Das hat der erweiterte Parteivorstand am Mittwochabend in einer rund fünfeinhalbstündigen Sitzung beschlossen.

Das Gremium soll demnach möglicherweise Vorschläge bis zur nächsten Sitzung am 13. Januar vorlegen, es kann aber auch später im Januar sein. Ein Kreisparteitag soll später über den Kandidaten entscheiden. Übertitelt ist der Beschluss mit "Roadmap Kommunalwahl 2025".

Am Donnerstagmittag versendete die Partei eine Presseinformation und bestätigte die Informationen, darin ist explizit die Rede davon, einen "neuen Vorschlag" zu präsentieren. Das spricht dafür, dass eine Kandidatur von Parteichef Karl Mandl erledigt wäre.

Sieht Mandl sich weiter als Kandidat?

Die erste Vorschlagskommission war dieses Jahr ohne Ergebnis auseinander gegangen, Mandl stellte sich danach als Kandidat zur Verfügung – obwohl er selbst dem Gremium angehörte und das eigentlich ein Ausschlusskriterium war. Der Vorstand nominierte ihn auch für den Parteitag.

Am 30. November hatten die Mitglieder auf einem Parteitag die Abstimmung über den OB-Kandidaten vertagt, zuvor hatte es viel Aufregung um Mandl gegeben, weil er unabgestimmt angekündigt hatte, das Mehrheitsbündnis aus Grünen, CDU und Volt im Stadtrat zu beenden. Später am Tag sah er keinen Handlungsbedarf. Danach hagelte es Kritik, die letztlich in einer Vertagung der Wahl mündeten.

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Neun statt acht Mitgliedern

Mandl und Innenstadt-Politiker Hendrik Biergans wollten sich am 30. November der Abstimmung stellen. Nach der Vertagung sagte Mandl, ob er an seiner Kandidatur festhalte: "Diese Frage stellt sich jetzt nicht." Nach Teilnehmern der Vorstandssitzung am Mittwochabend ließ er die Frage offen, ob er weiter zur Verfügung steht als Kandidat. Er schweigt auf mehrfache Anfrage dieser Zeitung. Biergans hatte angekündigt, sich wieder zur Wahl zu stellen.

Statt Vorschlagskommission heißt das Gremium nun aber Arbeitsgruppe und statt acht Mitgliedern hat sie nun neun Mitglieder, der umstrittene Mandl gehört nicht mehr zu der Kommission.

Die Mitglieder sind Nathanael Liminski (Chef der NRW-Staatskanzlei) sowie die Bundestagsabgeordnete Serap Güler, der Landtagsabgeordnete Florian Braun und Alt-OB Fritz Schramma. Weitere Mitglieder sind Thomas Breuer, ehemals gescheiterter Kandidat der parteiinternen Initiative "Zukunft Jetzt" für das Amt des Parteichefs, Oliver Kehrl (Vorsitzender des Stadtbezirks Rodenkirchen) sowie Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz und Fraktionschef Bernd Petelkau und Vize-Parteichefin Janina Jänsch.

Für Abstimmungen in der Gruppe soll eine Mehrheit nötig sein, beim Vorgängergremium war Einstimmigkeit nötig. Wie vorher sollen Mitglieder als Kandidaten nicht infrage kommen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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