2009 hatte die CDU Ruppichteroth zuletzt einen eigenen Bürgermeisterkandidaten. Bei den Wahlen 2014 und 2020 verzichtete die Union darauf.

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2025 schickt sie wieder einen Bewerber ins Rennen. Matthias Jedich (38) aus Winterscheid wird sich am 30. Oktober mit einstimmiger Empfehlung des Parteivorstands und der Ratsfraktion in der CDU-Mitgliederversammlung um die Nominierung bewerben.

CDU fasste Entschluss in der Ruppichterother Finanzkrise

Amtsinhaber Mario Loskill (52, parteilos) hatte unlängst angekündigt, 2025 nicht mehr zu kandidieren. Das gab laut Parteichef Björn Franken aber nicht den Ausschlag. Der Entschluss der Union, wieder den Bürgermeister stellen zu wollen, sei während der Ruppichterother "Finanzkrise" im vorigen Jahr gefasst worden, als eine Verdreifachung der Grundsteuer B drohte. Und mit Matthias Jedich habe man einen überzeugenden, starken Kandidaten gefunden, "er ist ein wahrer Glücksgriff".

Matthias Jedich, verheiratet, zwei Söhne (7 und 1), stammt aus Waldbröl. Er sei von seiner Frau Katja, eine geborene Lückerath, in die Bröltalgemeinde geholt worden, sagt er. Die Familie wohnt in Winterscheid. Jedich ist Volljurist, hat in Bonn studiert und sich auf Familienrecht spezialisiert, war Geschäftsführer in einer Hennefer Kanzlei und ist jetzt selbstständiger Anwalt. Der CDU-Ratsfraktion gehört er als Sachkundiger Bürger an.

Man darf in der größten Krise der Gemeinde nicht resignieren.

Matthias Jedich, designierter Bürgermeisterkandidat

"Die immensen Herausforderungen ignoriere ich nicht", versichert der designierte Kandidat mit Blick auf die kommunale Finanzlage, aber "man darf in der größten Krise der Gemeinde" nicht resignieren". Es bedürfe einer optimistischen Herangehensweise. Jedich will im Fall seiner Wahl die Fördertöpfe mehr in den Blick nehmen, um in Ruppichteroth etwas zu bewegen.

Auch brauche die Gemeinde eine gute Wirtschaftsförderung, sagt Jedich. Erfahrungen bei der Unterstützung von Unternehmen habe er durch sein Engagement in der "Denkschmiede". Potenzial sieht er in der Digitalisierung, die er auch schon in Anwaltssozietäten vorangebracht habe. Eine Stärke von Ruppichteroth sei das, was die Menschen alles im Ehrenamt leisteten, "wir haben besondere Gemeinschaften in den Dörfern". Deshalb müsse es eine bessere Zusammenarbeit von Vereinen, Rat und Verwaltung geben.

Dass Ruppichteroth eine sehr kleine Gemeinde ist, hat nach Worten von Jedich auch Vorteile. "Wir haben kurze Dienstwege." Als Bürgermeister will er mit den Verwaltungsmitarbeitern "ein effizientes Team mit einem Super-Spirit" bilden. "Ich will, dass das Rathaus ein moderner Dienstleister und Problemlöser ist."

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Das Familienleben einschließlich der Belange von Senioren liege ihm am Herzen, betonte Jedich im Vorstellungsgespräch mit der Presse. Und dass Ruppichteroth seine Heimat geworden sei, in der gern mit dem E-Mountainbike unterwegs sei. "Es lebt sich nirgendwo so schön wie hier." Er habe wirklich große Lust dazu, vor Ort Dinge anzugehen. Vom Parteivorstand als Bürgermeisterkandidat ausgesucht worden zu sein, "hat ein Feuer in mir entfacht".  © Kölner Stadt-Anzeiger

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