Reiner Endlein, Vorstandsmitglieder der Leverkusener Tafel, und sein Team haben die Aktion nicht zum ersten Mal organisiert.

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Aber als am Donnerstagabend rund 80 Leute vom Technischen Hilfswerk mit ihren Wagen zur Christuskirche kamen, habe das eine Dimension gehabt, die auch ihn neu war. Das THW hat 1400 Pakete gebracht, die am Freitagvormittag an bedürftige Leverkusenerinnen und Leverkusener verteilt wurden.

Die hatten zuvor Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Metro gepackt, schon lange währt die Zusammenarbeit zwischen den Teams der Tafel, der Christuskirche, des THW und der Metro. Und am Freitag reichte die Schlange schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn wieder von der Christuskirche bis weit in die Fußgängerzone.

Schokolade, Gemüse, Reis und mehr – also haltbare Lebensmittel befinden sich in den Kartons, der Inhalt des Päckchens hat einen Wert von etwa 25 Euro. 35.000 Euro insgesamt braucht die Tafel für ihre Aktion in etwa. Das finanziert sie vor allem über Weihnachtspaten. Wer möchte, kann eine Summe, am besten ein Vielfaches von 25, an die Tafel überweisen und so jemandem eine Freude machen, der das Paket bekommt. Diejenigen, die das Lebensmittelgeschenk erhalten wollen, müssen ihren Tafelausweis vorzeigen.

Insgesamt hilft die Tafel, die im Jahr nur zwei Wochen geschlossen hat, nämlich über Weihnachten, an ihren sechs Ausgabestellen im Stadtgebiet rund 6000 Menschen, sagt Endlein. Diese Zahl halte sich seit etwas über einem Jahr einigermaßen konstant. 180 Ehrenamtler hat die Tafel derzeit etwa.

Als die Weihnachtsaktion anfing, etwa um 2006 herum, wie sich Endlein erinnert, sah die Abwicklung noch etwas anders aus. Damals packten die Bürgerinnen und Bürger die Pakete noch selbst und brachten sie an Sammelstellen. 600 bis 800 seien damals zusammengekommen. Ein Problem zeigte sich aber schnell: Nicht alle Pakete waren gleich groß, und nicht in allen war dasselbe drin. Und schon gar nicht vom selben Wert. Das habe hier und da zu Diskussionen geführt, erinnern sich Reiner Endlein und Christoph Prößdorf, Pfarrer der Christuskirche. Deshalb entschied man sie, einheitliche Pakete zu packen. Die wiegen etwa 9,5 bis zehn Kilo.

Leverkusen: Effizienz ist wichtig

Seit 2012 erfolgt die Abgabe nach einem System, mit Absperrgittern, um die Schlange in geregelten Bahnen zu halten. Wer seinen Ausweis zeigen kann, geht in die Christuskirche, bekommt dort sein Paket und geht über den Seiteneingang wieder hinaus. Draußen steht dann zudem ein Wagen, an dem die Menschen ihr Paket auspacken und den Müll gleich wieder loswerden können. "Wir müssen natürlich auch, was die Umwelt angeht, alles im Kreislauf halten", sagt Prößdorf.

"1200 sind eigentlich immer weg", erzählt Reiner Endlein, mit den 1400 sei man zuletzt in etwa immer gut rumgekommen. Schülerinnen und Schüler der Montanus-Realschule habe weitere Pakete gepackt, die für Familien ab sechs Personen gedacht sind. Auch das können die Ehrenamtler in der Christuskirche über den Ausweis kontrollieren.

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Eine effiziente Abwicklung ist wichtig bei der Menschenmenge. "Es braucht einfach eine verlässliche Planung", sagt Prößdorf. Das gelte auch für die Finanzen. Die Ehrenamtler, die diese Aktion stemmen, sollen deshalb "keine schlaflosen Nächte" haben, sagt er. Zu den Ehrenamtler gehören die, die vorher alles planen, die bei der Anlieferung helfen, die am Ausgabetag bereitstehen und natürlich auch die, die nachher wieder aufräumen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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