In der Dahlemer Pfarrkirche gab die Kleine Cantorei ihr alljährliches Adventskonzert. Regionalkantorin Christina Kothen hatte für den weithin bekannten Chor ein vor allem aus Kompositionen aus dem Barock bestehendes Programm zusammengestellt.

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Nachdem Friedbert Ströder nach 39 Jahren als Chorleiter 2021 in den Ruhestand gegangen war, musste sich die vor 44 Jahren gegründete, heute aus 30 Aktiven bestehende Kleine Cantorei an eine neue musikalische Leitung gewöhnen.

Geprobt wird in Dahlem nur noch einmal pro Woche

Christina Kothen, Regionalkantorin der GdG Blankenheim-Dahlem, ist eine vielbeschäftigte Fachfrau. Konsequenz: Statt wie jahrzehntelang gewohnt zweimal, trifft sich die gemischte Chorgemeinschaft nur noch einmal wöchentlich zur Probe. Der Qualität der Vorträge hat das bisher nicht geschadet.

Zwei Konzerte pro JahrDavon konnten sich die Zuhörer in der gut gefüllten Pfarrkirche St. Hieronymus in Dahlem erneut überzeugen. Zwei Konzerte pro Jahr studiert das Ensemble nach wie vor ein. Ein weltliches Programm fürs Frühjahr und eines mit geistlicher Musik zum Advent, in diesem Jahr aufgeführt am dritten Sonntag der Vorweihnachtszeit.

Glücksmomente in Zeiten von Krieg und Krisen schaffen

Dieser Tag sei der Tag der "Gaudete" im Kirchenjahr, der Vorfreude auf die Geburt Christi an Heiligabend, so Pfarrer Andreas Züll in seiner Begrüßungsansprache vor Konzertbeginn. Züll ist sich bewusst, dass vorweihnachtliche Freude in Zeiten von Kriegen und Krisen vielen als nicht angebracht erscheint.

Doch gerade deshalb gehe es darum, trotzdem mögliche Glücksmomente wie das bevorstehende Konzert der Kleinen Cantorei zu genießen. Eine Form der Kurzzeitflucht aus der Realität also, des Innehaltens, die trotz aller Widrigkeiten des Weltgeschehens gerade zu Weihnachten möglich und wichtig sei.

Organist Andreas Warler bereicherte den Konzertgenuss

Die so Gelobten blieben mit Organist Andreas Warler im Wechsel während des einstündigen Konzerts dem Versprechen nichts schuldig. Aus dem Barock, der Zeit der großen Oratorien und festlichen Chormusik, stammten gleich mehrere Stücke des von Warler gespielten, beziehungsweise von Chorleiterin Kothen ausgewählten und einstudierten Programms.

Johann Sebastian Bach war mit "Wachet auf, ruft uns die Stimme" (BWV 645) und "Nun kommt der Heiden Heiland" (BWV 659) vertreten. Felix Mendelssohn Bartholdy mit "Mein Herz erhebet Gott, dem Herrn" und dem "Präludium G-Dur" (op. 3.2), Heinrich Schütz mit "Tröstet, tröstet mein Volk" (swv 382) und Alessandro Scarlatti mit seinem "Exsultate Deo".

Eines der beliebten Adventslieder durfte nicht fehlen: Das ebenfalls aus dem Barock stammende "Macht hoch die Tür" von Johann Freylinghausen in einer modernen Bearbeitung von William Hawley. Zeitgenössisches stammte mit "O komm, o komm, du Morgenstern" von Klaus Uwe Ludwig (1943-2029).

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Das Konzertende bildeten das auf Dänisch gesungene "Madonna over Bolgerne" (Madonna über den Wellen) von Peter Erasmus Lange-Müller und das festliche "Tochter Zion", das vielleicht bekannteste deutschsprachige Adventslied, basierend auf umgetexteten Chorsätzen aus Georg Friedrich Händels Chorsätzen der Oratorien "Joshua" und "Judas Maccabaeus".  © Kölner Stadt-Anzeiger

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