Einen gelungenen Start in das erste verschneite Wochenende des Jahres konnten die vielen Schneebegeisterten genießen, die sich bereits am Freitag auf den Weg an den Weißen Stein bei Udenbreth gemacht hatten.
18 Zentimeter Schnee und Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt sorgten für gute Rodelbedingungen. Die Präparierung des Rodelhangs durch die Gemeinde konnte entfallen, denn der Schnee war durch die Vielzahl an Schlittenkufen plattgefahren worden, so dass auch flottere Abfahrten möglich waren.
Am frühen Donnerstagmorgen hatte es angefangen zu schneien, was bereits am Tag nach dem Neujahrsfest etliche Besucher auf die Idee brachte, den freien Tag im Schnee zu verbringen. "Gestern war auch schon gut was los", sagte der Betreiber des Imbisswagens, der auch am Freitag schon kurz vor dem Mittagsläuten die ersten Schalen mit Fritten und Currywurst verkaufen konnte.
Von weither reisten die ersten Schneetouristen zum Weißen Stein
Besonders Familien mit Kindern nutzten die Gelegenheit, in den letzten Ferientagen mit dem Rodelschlitten einen Wintersporttag einlegen zu können. Praktisch aus dem gesamten Umland im Süden, Westen und Norden stammten die Autokennzeichen, und auch aus dem benachbarten Belgien waren Besucher gekommen. Schon mittags war der Parkplatz am Weißen Stein rund um das Restaurant voll belegt, so dass die Suche nach einem Parkplatz auf Udenbreth ausgedehnt werden musste.
Einige Schreckminuten erlebte allerdings Alfred Zander, der mit seinem Ski- und Rodelverleih eine feste Größe im Wintersportbetrieb am Weißen Stein darstellt. "Das Seil vom Rodellift ist auseinandergegangen", sagte er mit bedenklichem Gesicht. Eine unerfreuliche Nachricht, nicht nur für ihn. Schon Anfang Dezember hatte er den Rodellift aufgebaut, technisch abnehmen lassen, und nun, am ersten Schneewochenende des Winters, sollte er stillstehen?
Doch auch für die vielen Rodelbegeisterten, die den Weg auf die Hellenthaler Höhen auf sich nehmen, ist der Rodellift ein Argument. Wie Gabriele, die mit Schwiegertochter Barbara und den Enkeln aus Grafschaft gekommen war. "Wir sind diesmal extra nicht an die Hohe Acht gefahren, denn uns hat der Rodellift gelockt", sagte Barbara. Der sei wirklich Luxus.
Mit den Kindern hatten sie sich für eine Erholungspause ein Iglu gesichert, den Besucher wohl am Vortag errichtet hatten. Hier genossen sie die Tomatensuppe, die sie in einer Thermoskanne mitgebracht hatten. "Hier ist es wirklich schön", sagte Gabriele, während sie sich zufrieden umsah.
Zum Glück für alle Beteiligten konnte das Missgeschick mit dem Seil des Rodelliftes aber schnell behoben werden, als das richtige Werkzeug am Start war. Binnen weniger Minuten bildeten sich die gewohnten Schlangen am Ticketverkauf und am Fuß des Hanges, wo die Menschen auf die Fahrt mit dem Lift nach oben warteten.
Für Samstag und Sonntag rechnet die Gemeinde Hellenthal mit einem Besucheransturm, wie Katharina Mahlstedt mitteilte. "Wir haben Teams zusammengestellt, die für das Ordnungsamt unterwegs sind", sagte sie. Dann werde wahrscheinlich auch wieder einseitig auf der Bundesstraße geparkt werden.
Widersprechende Wettervorhersagen für den Sonntag
Ab 11 Uhr sei an den beiden Tagen der Rodellift geöffnet. Allerdings gebe es dabei noch eine große Unsicherheit. "Wir haben zwei verschiedene Wettervorhersagen, die sich widersprechen", erklärte sie. Die eine prophezeie steigende Temperaturen bereits am Sonntagmorgen, die andere hingegen kündige dies erst für den Sonntagabend an.
"Wir empfehlen deshalb dringend, sich auf der Website der Gemeinde oder der der Wetterstation am Weißen Stein über die aktuellen Verhältnisse zu informieren", machte sie deutlich. Denn es könne auch sein, dass die Schneeschicht in wenigen Stunden vom Regen weggewaschen werde.
Die Loipen in Hollerath und Udenbreth sind noch nicht gespurt
Gut begehbar seien die Schneewanderwege, auch wenn die bislang noch nicht präpariert worden seien, so Mahlstedt. Loipen seien weder in Hollerath noch in Udenbreth gespurt worden. "Dazu ist es für uns zu früh", sagte sie. Denn mit der Technik, die die Gemeinde Hellenthal nutze, sei es erst ab einer Schneehöhe von 20 Zentimetern möglich, eine Loipe zu spuren. Auch müsse der Boden fest gefroren sein. "Sonst fahren wir uns die Spur kaputt", sagte sie.
Eine Alternative bestehe allerdings in Losheimergraben. Hier verwende das Hotel Schröder ein anderes System, mit dem bereits bei niedrigeren Schneehöhen gespurt werden könne.
Der Udenbrether Skilift ist mangels Pächter nicht in Betrieb
Nicht in Betrieb ist dagegen der Skilift. Der Aufwand, der betrieben werden müsse, um die technische Abnahme zu gewährleisten und einen Liftbetrieb auf die Beine zu stellen, sei so hoch, dass sich kein Pächter gefunden habe, so Bürgermeister Rudolf Westerburg.
Die Technik des Liftes erfordert immer wieder Eifeler Improvisationsgeschick. So musste vor Jahren ein Ersatzteil aus dem baugleichen, bereits länger stillgelegten Hollerather Lift ausgebaut werden, um den Betrieb am Weißen Stein aufrechtzuerhalten. 2020 gab der Motor dann den Geist auf, konnte allerdings durch die Firma Hamacher in Obergartzem noch einmal zu neuem Leben erweckt werden. Gelaufen ist er seitdem allerdings nicht mehr.
Am Restaurant steht der Imbiss von "Black Curry" bereit
Noch immer ist das Restaurant am Weißen Stein geschlossen. Doch die Toiletten stehen bereits für die Besucher des Rodelhangs zur Verfügung. Ansonsten laufen die Sanierungsarbeiten des Gebäudes, das im Besitz der Gemeinde Hellenthal ist, immer noch. "Es gibt Interessenten für eine Verpachtung, doch zuerst einmal müssen wir das Gebäude fertiggestellt haben", sagte Gemeindesprecherin Katharina Mahlstedt.
Direkt vor Ort steht der Imbisswagen "Black Curry" für die Versorgung mit Snacks, Currywurst, Fritten und Getränken zur Verfügung. Da der Grenzhof Breuer im vergangenen Monat den Betrieb eingestellt hat, bleibt als nächstgelegener Betrieb mit Restaurant- und Cafébetrieb das Hotel Schröder in Losheimergraben. Hier wird noch bis Sonntag, 5. Januar, warme Küche durchgehend ab 11.30 Uhr angeboten.
Informationen zur Schneelage gibt es bei der Gemeinde Hellenthal oder bei der Wetterstation am Weißen Stein. © Kölner Stadt-Anzeiger
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